Gerade habe ich das Buch zugeschlagen. Ein bisschen sentimental, ein wenig erleichtert. Erleichtert, weil es kein schlechtes Buch war, sentimental, weil das bei mir so ist. Was will uns Nora sagen mit ihren Geschichten? Ich glaube sie will uns sagen, dass man die Liebe (und das Leben) nicht greifen kann. Jeder tickt anders und keine Geschichte gleicht der anderen. Es macht Spaß das Buch zu lesen und darüber nachzudenken.
Die Geschichten sind kurz und prägnant. Es geht um Parties, Großstädter, Cannabis, Sonntage, Spaß, Online-Dating, Antidepressiva, den Tod. Vieles liest sich zwischen den Zeilen. Modern, laut, frech, ein wenig (oder ziemlich) deprimiert. Die Hoffnung ist da, aber sie hält sich in Grenzen. Eben wie das Leben, wie unsere Generation.
Ich kann Kurzgeschichten nicht ausstehen. Aber ich bin über meinen Schatten gesprungen und habe mir dennoch "
Verficktes Herz" von Nora Gantenbrink bestellt. Wie es dazu kam? Letztens spazierte ich durch unsere Stadtbibliothek und mein Blick blieb an einem schmalen Taschenbuch bei den Neuerscheinungen hängen: "
Unser Verhältnis verhält sich verhalten". Das kam mir bekannt vor. Ich habe mir das Werk von Bente Varlemann ausgeliehen und sie hat mich in ihren Bann gezogen mit ihrer Sprache. Sie verdreht Worte, spielt mit der Sprache. Am liebsten wollte ich das ganze Buch vorlesen, jeden Satz daraus zitieren. Also beschloss ich nach weiteren Büchern in dieser Art Ausschau zu halten und nach kurzer Recherche ist "Verficktes Herz" mein zweites Buch in dieser Art.