Andrea Funk

Freitagspost: Bloggen - meine Leidenschaft - Warum und Wieso eigentlich?


Was für eine aufwühlende Modeblogger-Woche. Vice schimpft was das Zeug hält über Modeblogs, Ricarda kontert zurück, Styleranking denkt über das Thema nach und Vice rudert dann doch wieder zurück. Während die einen nun ihren Schreibstil überdenken, die anderen überlegen wer Vice eigentlich ist und die meisten nur das schöne Bild im Bericht von der hübschen Ricarda bewundern, frage ich mich hauptsächlich, ob Modeblogs wirklich so publik sind.





Wie verbreitet sind eigentlich Modeblogs?
Klar gibt es in der Hochburg der Start-Ups, Modezeitschriften und Hipster - Berlin - die meisten Modeblogs. Erstens weil die Blogger dort hinziehen und zweitens mal weil man dort auch viel eher auf die Idee kommt. Wie ist das aber, wenn man im kleinsten Bundesland Deutschlands lebt? Ich bin gebürtige Saarländerin und habe nie woanders gelebt. Wenn ich erzähle, dass ich blogge, sehe ich meist nur ratlose Gesichter vor mir. Die wenigstens können mit dem Begriff wirklich etwas anfangen. Noch dazu bin ich meiner bisherigen Blogger-Laufbahn nur auf zwei Modebloggerinnen gestoßen, die aus dem Saarland stammen. Die sind allerdings beide zum Studieren in eine andere Stadt gezogen - außerhalb des Saarlandes. Mein "Thron" als einzige Modebloggerin im Saarland scheint unangefochten.
Daher frage ich mich, wie kann sich laut Vice kein Schwein mehr für Modeblogs interessieren, wenn so viele Schweine Modeblogs gar nicht kennen??? Im Saarland ist selbst Instagram eine absolute Rarität. Wer einen Account hat, nutzt ihn gar nicht oder nur sporadisch. Ein gutes Beispiel ist die Reaktion einer Bekannten, die ich auf einem Geburtstag kennengelernt habe, die selbst sehr blogaffin ist - als Leserin. "Du führst einen persönlichen Blog - und das im Saarland?" Sie schaut mich an in einer Mischung aus Verwunderung und Belustigung. Klar, damit macht man sich in gewisser Weise zur Zielscheibe in dem Bundesland, das neben Bayern besonders ultra-konservativ ist.




Warum sollte man überhaupt bloggen?
Bilder von doch eher langweiligen Outfits ins Internet stellen (H&M, Zara, Mango,... ), einfache Rezepte, Drogerie-Beautyprodukte austesten oder in semi-professionellem Schreibstil über das eigene, semi-interessante Leben schreiben? Warum sollte das jemand tun, warum sollte das jemand lesen? Sagt ihr mir das. Warum rufen mindestens 5000 verschiedene Menschen jeden Monat meinen Blog auf?

Warum bloggst du?
Klar, das Bloggen bündelt alle meine Interessen. Schreiben, schminken, Mode, ich kann mich kreativ austoben wie ich Lust habe. Aber das könnte ich auch tun, ohne es an die große öffentliche Glocke zu hängen. Als Blogger will man in der Öffentlichkeit stehen. Ich bin eine Online-Rampensau, wenn man so will. Genau wie Schauspieler oder Sänger suchen wir das Publikum, wir bauen uns selbst unsere Bühne. Was bringt der schönste Song, wenn keiner zuhört? Wenn ich alle meine Gedanken aufschreibe, warum soll ich sie in der Schublade einsperren, warum soll ich sie nicht teilen? Wir suchen unsere 15 Minuten Rampenlicht. Deswegen bloggen wir eigentlich, wenn wir ehrlich sind, auch wenn wir es uns nicht immer eingestehen möchten.

Was macht das Bloggen aus?
Für mich macht das Bloggen aus, dass ich mein eigener Chef bin. Es gibt keine Regeln. Keiner liest meine Texte Korrektur und ändert Sätze ab, keiner gibt mir Themen vor oder setzt mir Deadlines, es gibt keine Grenzen für meine Kreativität. Wenn das jemandem nicht passt, soll er eben wegklicken und sich einen anderen Blog suchen. Oder selbst damit anfangen.

Wie ist das mit dem Schnorren und den kostenlosen Produkten?

Ganz ehrlich - es wäre weitaus einfacher, sich alle Klamotten und Produkte selbst zu kaufen, als sich immer wieder neue Ideen für Beiträge auszudenken, jede freie Minute in Shootings und Bildbearbeitung zu investieren, ständig mit Kooperationspartnern per E-Mail und Telefon in Kontakt zu stehen. So gerne ich auch zu Events eingeladen werde und dann fette Schminkkoffer und Goodiebags heimtrage, das ist auch mit Arbeit verbunden. Mega frühes Aufstehen am Wochenende um den Zug um 6 Uhr zu erwischen, das Wochenende verplant neben dem normalen Job, lange Nachbearbeitungen bezüglich der Berichterstattung. Aber wie heißt es so schön - wenn man den Job macht, den man liebt, muss man nie wieder einen Tag arbeiten gehen!



Jumpsuit: H&M, similar here and here Heels: Deichmann Bag*: Liebeskind, here Earrings: Primark
Pictures by Christine


Shop similar Jumpsuits:
// !function(d,s,id){var e, p = /^http:/.test(d.location) ? 'http' : 'https';if(!d.getElementById(id)) {e = d.createElement(s);e.id = id;e.src = p '://' 'widgets.rewardstyle.com' '/js/shopthepost.js';d.body.appendChild(e);}if(typeof window.__stp === 'object') if(d.readyState === 'complete') {window.__stp.init();}}(document, 'script', 'shopthepost-script'); //
JavaScript is currently disabled in this browser. Reactivate it to view this content.




  • Love
  • Save
    Add a blog to Bloglovin’
    Enter the full blog address (e.g. https://www.fashionsquad.com)
    We're working on your request. This will take just a minute...