Ich hasse Sport. Und wenn ich sage, dass ich Sport hasse, dann meine ich es auch wirklich so.
Ich finde es gibt kaum eine ätzendere Tätigkeit als Sport. Krank sein vielleicht. Aber ich glaube sogar, dass ich lieber krank bin, als Sport mache.
Es gibt ja diese Menschen, die gerne Sport machen. Zu denen gehöre ich nicht. Diese Menschen sagen mir dann, dass Sport glücklich macht. NEIN MACHT ES NICHT. Zumindest mich nicht. Das sind auch diejenigen, die sagen: „Du musst nur deine Sportart finden“.
Meine Sportarten gliedern sich in „ätzend, aber noch einigermaßen erträglich ODER effektiv“ , „richtig ätzend“ und „ich wünschte es wäre auch Sport (→ essen).“
Ich bin wirklich durch und durch das, was man einen Sportmuffel nennt und wisst ihr was der Brüller daran ist? Ich war schon immer so. Kennt ihr diese Kinder die rumgetobt haben und draussen spielten? Ich hab lieber gechillt. Ich habe auch keine einzige Sportart durchgezogen (obwohl ich mich gefühlt in allen Kampfsportarten ausprobiert habe, aber die waren alle irgendwie zu langweilig). Weder als Kind. Noch als Teenager. Erst recht nicht als Erwachsene.
Nichtsdestotrotz bin ich nicht ganz doof und habe nach einem Vierteljahrhundert mitbekommen, dass Sport wichtig ist für die Gesundheit, Ausgeglichenheit, bla bla.
Eigentlich wollte ich aber gerne mehr(!) so aussehen wie eins dieser Fitspo-Models. Die Betonung liegt hierbei auf mehr, denn 25 Jahre faul rumliegen brachten mich dazu ein wenig „weich“ auszusehen und da brauche ich mir auch keine Illusionen zu machen, dass ich jemals sportlich aussehen würde. Kennt ihr diese kleinen Schatten, die sich auf dem Körper bemerkbar machen, wenn man trainiert ist? Ich kannte die nur von Fotos und wusste: ich will auch.
Ich muss dazu sagen, dass ich ja schon ein paar Fitnessstudio Anläufe hatte, aber nie länger als ein halbes Jahr durchgezogen hatte. Wisst ihr warum? Weil mein Körper drauf nicht anspringt. Im Gegenteil: Danach hatte ich mehr Körperfett als vorher (nach dem Sport hat man ja bekanntlich mehr Hunger und so..). Jedenfalls habe ich es in Köln -fast- hinbekommen regelmäßig ins Fitnessstudio nebenan zu gehen. Und bin dann weggezogen. Ein Jahr also wieder nichts gemacht.
Und ich war mir soooo sicher bald Ergebnisse zu sehen..
Durch die fantastische Vielfalt des Internets wird es auch nicht nicht langweilig. Ich achte halt einfach drauf, dass ich ein bisschen mehr Cardio als Strength mache, weil ich jetzt nicht mega muskelbepackt aussehen will. Eher so „definiert“ oder zumindest ansatzweise.
Ich würde mich jetzt nicht wohl fühlen euch irgendwelche Guru-Tipps zu geben, da bin ich echt die falsche Ansprechpartnerin, alles was ich euch sagen kann ist, dass es für mich funktioniert. Und tatsächlich sehe ich Ergebnisse.
Ich selbst kann und will nicht stundenlang sporteln, aber 20-40 Min. täglich kann ich schon irgendwie integrieren und während ich Sport mache, muss ich auch wissen, dass es bald vorbeigeht. Dass ich mich nicht ewig quäle und die Veränderung ist krass. Optisch jetzt nicht so sehr und die Waage zeigt nur unglücklich machende Ergebnisse an (ich sag mir dann immer: Muskeln sind schwerer als Fett), aber während ich in den ersten Wochen einfach IMMER Muskelkater hatte und ich mich an die ein oder anderen Tage erinnern kann, wo ich wirklich Schmerzen beim Gehen hatte, bei jedem einzelnen fucking Schritt, habe ich das nicht mehr. Ich habe ohne Scheiss seit einem Monat keinen Muskelkater mehr gehabt. Ich kann sogar jetzt schon 10 Liegestützen machen. Am Stück. Die Richtigen. Am Anfang ging nur eine!
DAS ist Fortschritt, und, auch wenn es blöd klingt und ein bisschen wie ein Eingeständnis, fühle ich mich wirklich ein bisschen besser. Vielleicht auch ein bisschen besser als ein bisschen. Meine Ernährung habe ich übrigens nicht geändert, es liegt also tatsächlich allein am Sport.
Es ist das erste Mal für mich, dass Sport mir auch tatsächlich was bringt und deswegen wollte ich euch von meinen Erfahrungen berichten. Vielleicht kennt ihr das ja selbst, oder könnt MIR einen guten Tipp geben?