Rezept: Krapfen DIY und warum ich es nie wieder machen werde

Heute beginnt die Faschingszeit und nur im Fasching genehmige ich mir den ein oder anderen Krapfen. Außerhalb der Faschingssaisons schmecken sie einfach nichts gut. Genauso ist es auch mit Zitroneneis, das nur im Sommer erfrischend schmeckt und sonst einfach nur bäh und heiße Schokolade nur wenn Schnee fällt ohne schlechtem Gewissen genossen werden kann und Lebkuchen nur zu Weihnachten schmeckt. Wobei falsch, Lebkuchen schmeckt immer

Und weil ich von mir immer behaupte keine allzu schlechte Bäckerin zu sein, nahm ich den Anlass des Faschingsbeginns dankbar an, um mich an das Projekt “Krapfen selber machen” heranzuwagen. Ich kann mich noch erinnern, als meine Mama zur alljährlichen Kinderfaschingsfeier einen Haufen Krapfen selbst gemacht hat und ich sie immer einen Tick zu knusprig fand und ich mich über die eigenwillige Form ärgerte. Ich hoffte damals insgeheim sie würde welche kaufen, aber ich wollte sie nicht kränken und wünschte mir stattdessen jedes Jahr aufs Neue die selbst gemachten Krapfen. Ich schwor mir also: Ich kanns besser machen! Und? Naja… am Ende bin ich mir da nicht mehr so sicher.

Das Rezept für die Krapfen fand ich hier und es erschien mir recht simpel. Statt normaler Hefe, verwendete ich Trockenhefe und hoffte damit auf der sicheren Seite zu sein. Also entschied ich mich gegen ein sg Dampfl und mixte quasi alles zusammen – das müsste doch eigentlich klappen mit Trockenhefe, oder? Dann muss der Teig zum ersten Mal aufgehen – also machte ich mich auf die Suche nach einem “warmen Ort”. Was ist ein warmer Ort bitteschön? Neben der Heizung? Der 50 Grad warme Backofen? Zimmertemperatur? Unter meiner Bettdecke? Ich entschied mich für den 50 Grad warmen Backofen und ließ ihn langsam abkühlen, während der Teig in ihm war. Der Teig ging wunderschön auf, auch die einzelnen, geschliffenen (!) Krapfenbällchen gingen nochmals aufs doppelte auf und ich glaubte mich siegessicher. Immerhin sehen meine Krapfenbällchen schon mal wie Krapfen aus. Pah Mama, meine Krapfen werden S E N S A T I O N E L L!

Sobald man die Krapfen dann ab ins heiße Fett gleiten lässt, erkennt man, ob man weiterhin auf der Siegesspur ist, oder den Weg der Verlierer beschreitet. Tja, irgendwo habe ich wohl die Kreuzung verpasst, denn ich bekam keinen weißen Rand hin und generell wurde die erste Ladung Krapfen etwas zu dunkel, weil das Fett zu heiß war. Wenn ich nicht schon entschieden hätte, nie wieder Krapfen zu machen, würde ich mir merken, dass das Fett keinesfalls zu heiß sein darf. Man will ja kein Schnitzel frittieren, sondern Krapfen langsam herausbacken. Die zweite Ladung wurde besser, aber der weiße Streifen in der Mitte blieb leider trotzdem aus. Irgendwie erinnern sie mich jetzt an jene Krapfen von meiner Mama.

Dann gings ans Füllen der Krapfen mit meiner extra gekauften Spritztülle. Mit riesigem Kraftaufwand drückte ich Marmelade in die Krapfen, bis sich Risse bildeten und die Marmelade in der Mitte des Krapfens oben wieder herauszuquillen droht. Mein Testkrapfen musst fürs Testessen herhalten: Wie ist das möglich? Ich quetsche da soviel Marmelade rein und trotzdem ist nur so wenig drin? Also wird in jeden Krapfen nochmals Marmelade reingequetscht. Sch*** Krapfen, stirb! Mittlerweile ist mir die Lust auf Krapfen vergangen und ich will nicht mal mehr welche essen. Mein Arm tut weh, die Küche sieht aus, wie nach einem Bombenangriff und die Krapfen sehen nicht so aus, wie erhofft und schmecken tun sie…. wie selbstgemacht. Mein Liebster findet den selbstgemachten Geschmack gut, aber naja, er ist nicht wirklich unparteiisch und merkt, dass ich nach 3 Stunden genervt bin.

Und die Moral von der Geschichte? Mama, danke dir, dass du dir das viele Jahre lang angetan hast und für meine Schulfreunde immer Krapfen gemacht hast. Und entschuldige, dass ich das nie gewertschätzt habe.

Und danke Staubzucker, dass du dich mit deiner schönen weißen Schicht über die Krapfen legst und sie damit fototauglich machst!

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