Barbara Furthmüller

Schneller schwäbischer Kartoffelsalat


Julia, deren Blog German Abendbrot ich seit Jahren gerne lese, möchte Lieblingsrezepte, und zwar Lieblings-Kartoffelsalate aus allen Himmelsrichtungen.

Wie sie schreibt, gibt es allein in Deutschland eine ganze Menge Variationen und Überzeugungen, je nach Familientradition und Region mit Mayo oder Essig-Öl, mit Speckwürfelchen, mit Gurken oder Radieschen, warm oder kalt - und noch viel mehr...


Ich muss zugeben, bei mir kommt da auch die ursprüngliche Heimat durch, ich mag ihn am liebsten lauwarm schwätzend mit Essig-Öl und Zwiebeln... Zum Glück ist der fränkische Kartoffelsalat in meiner neuen Heimat fast genauso.

Wobei ich da eigentlich offen bin, wenn ich drüber nachdenke: Es kommt immer darauf an, was es dazu gibt und wo ich gerade bin.

Kartoffelsalat war für mich eigentlich immer etwas typisch deutsches (okay, in Österreich habe ich auch schon welchen gegessen, sehr guten sogar!), und umso erstaunter war ich, als ich vor einiger Zeit japanischen und koreanischen Kartoffelsalat kennen gelernt habe.

Beide habe ich in Shanghai gegessen, beim japanischen wurde mir von jemandem, der zehn Jahre in Japan gelebt hatte, versichert, der schmecke original. Den koreanischen gab's zu einem koreanischen Barbecue, vorneweg. Beide waren so gut, dass ich sie fotografiert habe. Und nein, an chinesischen Kartoffelsalat kann ich mich nicht erinnern; ich wüsste nicht, dass es den gibt.

Zurück zum Spielwiesen-Kartoffelsalat: Wie jedes schwäbische Mädchen habe ich natürlich auch von meiner Mutter gelernt, wie man den einzig richtigen Kartoffelsalat macht. Seit einigen Jahren jedoch ignoriere ich die typische Vorgehensweise und mache ihn so wie Ullis Tante Hilde. Der geht schnell und gelingt immer.

Das erste Mal darüber gebloggt habe ich 2008, und dieses Jahr gab's auch schon welchen, mit Bärlauch drin zu Frikadellen.

Speziell für Kartoffelsalat lagert bei uns eine Flasche Kräuteressig. Den verwende ich sonst nie. Er ist entscheidend für den typischen Geschmack, finde ich.

Ach ja, zum Abschmecken nehme ich Sojasauce, davon habe ich immer welche im Haus. ;-)


========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Schneller schwäbischer Kartoffelsalat (nach Ullis Tante Hilde)
Kategorien: Salat, Kartoffel
Menge: 1 Rezept
Zutaten
1-1 1/2 kg
Kartoffeln; möglichst Salatkartoffeln
1 Teel.
Kümmel
1
Zwiebel
1/2-1 Teel.
Salz
1 Essl.
Instant-Fleischbrühpulver (oder Hühner- oder
-- Gemüsebrühpulver)
1 1/2 Essl.
Kräuteressig
3-4 Essl.
Neutrales Öl
100 ml
Heißes Wasser; ca. *
Schwarzer Pfeffer
1 Teel.
Sojasauce oder Flüssigwürze, z.B. Maggi
1 Essl.
Schnittlauchröllchen

Quelle


Rezept von Ullis Tante Hilde, erfasst *RK* 30.08.2002
von Ulli Fetzer; leicht angepasst
Erfasst *RK* 13.07.2014 von
Barbara Furthmüller

Zubereitung

Die Kartoffeln mit Wasser und Kümmel in einen großen Topf oder einen Schnellkochtopf geben und gar kochen.

Währenddessen die Zwiebel in feine Würfel schneiden, hacken oder grob reiben. Mit Salz vermischen und etwas stehen lassen. So verliert die Zwiebel ein wenig ihrer Schärfe.

Die Kartoffeln abgießen, kurz abkühlen bzw. ausdampfen lassen und in noch warmem Zustand schälen. In gleichmäßig dünne Scheiben schneiden. Dafür kann man einen sog. Kartoffelschneider verwenden, oder das Messer einer Vielfachreibe oder man schneidet mit dem Messer. Die Kartoffelscheiben in eine Salatschüssel geben.

Das Brühpulver mit dem heißem Wasser verrühren und zusammen mit allen anderen Zutaten in die Schüssel geben. Alles vorsichtig durchmischen. Schnittlauchröllchen darauf geben.

Den Salat sofort warm oder lauwarm servieren.

* Die Wassermenge richtet sich nach der verwendeten Kartoffelsorte. Der Salat darf weder zu trocken noch zu flüssig werden. Als Kriterium dafür gilt, daß der Salat beim Umrühren 'schwätzen' muss, d.h. er muss regelrecht quietschen. Er sollte glänzen!

Schwäbischer Kartoffelsalat passt gut zu Wiener Würstchen, zu Fleischküchle (Frikadellen) oder auch als Füllung für Pfannkuchen.
=====
Ich bin gespannt auf die anderen Lieblings-Kartoffelsalat-Rezepte aus allen Himmelsrichtungen!



Nachtrag:Am Tag danach gab's den Rest Kartoffelsalat zu Spiegeleiern und etwas Brot. Ein Klassiker, was Resteessen angeht.

Den Kartoffelsalat hatte ich mit Frischhaltefolie bedeckt bei Zimmertemperatur in der Küche gelagert. Da die Kartoffeln für den Salat recht viel Feuchtigkeit gesogen hatten, habe ich etwas Gemüsebrühe in kochendem Wasser aufgelöst und auch noch etwas Essig und Öl dazugegeben, dann Gurken gescheibelt (dünn mit der Reibe) und alles unter den Kartoffelsalat gehoben.


Das war perfekt. Ein schönes Montags-Resteessen!
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