Mirka von Lilienthal

Der 13. Brief – Lucie Klassen

Der 13. Brief von Lucie Klassen
350 Seiten, Kriminalroman
erschienen am 15. Mai 2008

Inhalt: Ein Studienplatz in Bielefeld, ein nettes Apartment und eine Karriere als Juristin – Papi sorgt für alles. Doch Lila Ziegler will sich nicht länger vorschreiben lassen, was sie tun soll. Statt dem Wunsch ihrer Eltern zu entsprechen, taucht sie in Bochum unter. Ein Zufall führt sie in eine echte Männerwirtschaft: Im Parterre betreibt Molle eine Kneipe und unterm Dach Ben Danner eine Detektei. Eigentlich gewährt Danner Lila nur einen Platz zum Schlafen, doch die neugierige Lila entdeckt schnell, dass sie ihm helfen kann. Denn der Privatdetektiv ermittelt gerade die Hintergründe des Selbstmordes einer 16-jährigen Schülerin und steckt in einer Sackgasse. Unversehens findet sich Lila auf der Schulbank wieder…

Frech, spannend, hintergründig – Lila wirbelt eine Männerwirtschaft auf und ihre Schöpferin Lucie Klassen (jetzt: Lucie Flebbe) die deutsche Krimiszene.

Meinung: Überrascht wurde ich von “Der 13. Brief” gleich auf mehreren Ebenen. Viel versprochen hatte ich mir im Vorfeld eigentlich nicht, obwohl mich die Leseprobe, die ich kurz überflogen hatte, sehr angesprochen hatte. Frech, lebensnahe, spannend, so kamen sie daher, die ersten Seiten. Kurzerhand entschied ich mich, dass der Debütroman von Lucie Klassen ein gutes “Zwischendurchbuch” sein könnte, auch, weil ich gerade irgendwie aus einem kleinen Lesetief herauszukommen versuche, und bestellte ihn – obwohl ich eigentlich sehr selten Kriminalromane lese und wenn doch, von wenigen wirklich und richtig überzeugt bin. “Der 13. Brief” hat es geschafft, auch wenn er vielleicht kein besonders klassischer Kriminalroman ist und eine ganz bestimmte Zielgruppe zu haben scheint: Junge Menschen (vermutlich primär: Twenty-something-Mädchen), die sich irgendwie mit der Hauptprotagonistin Lila, die auf der Sinnsuche ist und ein ganzes Bündel an Ängsten und älteren und neueren Problemen mit sich herumschleppt, identifizieren können.

Lucie Klassen, die kurz nach dem Erscheinen ihres ersten Buches geheiratet hat und seitdem auf den Namen Lucie Fleppe hört, ist ein schöner Debütroman gelungen. Eine angenehme Sprache, ein halbwegs schlüssiger und nicht wirklich vorhersehbarer Kriminalfall, interessante Protagonisten – vom schwer zu knackenden Privatdetektiv Danner über Kneipenbesitzer Molle bis hin zu den Charakteren, die an der Schule ihr Unwesen treiben: Alle sind mit Liebe zum Detail geschrieben und viele wachsen einem bereits nach wenigen Seiten ans Herz, besonders natürlich Lila und Danner. Relativ überraschend kam für mich auch die Liebesgeschichte, die sich für Lila im ersten Teil anzubahnen scheint – ich bin gespannt, wie es damit weitergeht und habe bereits die nächsten beiden Teile bestellt. Aktuell gibt es 5 Teile, der 6. erscheint im März. Vermutlich habe ich bis dahin schon die anderen Teile verschlungen, so gut, wie mir der erste Teil gefallen hat!



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