Dani

Ausstellungstipp: Krieg & Propaganda in Hamburg

Und wieder möchte ich Euch eine wunderbare Ausstellung in Hamburg ans Herz legen. Es geht um den Ersten Weltkrieg. Ein heikles Thema in unserer Gesellschaft, sogar noch heute, 100 Jahre danach. Wenn ich daran denke, stelle ich mir die Frage, wie so viele Menschen mit solcher Freude und Gewissheit über den Sieg in den Krieg ziehen konnten. Schon nach einem Jahr kamen unzählige Tote und Verletzte wieder zurück nach Hause und trotzdem zogen die Männer immer weiter in den Krieg. Also was bewegte sie dazu ihr Leben freiwillig für ein Land zu lassen? Auf diese Fragen versucht die aktuelle Ausstellung „Krieg & Propaganda 14/18“ im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg Antworten zu finden. Empfehlenswert! von Anna

Für die Ausstellung wurden die Hamburger in einer Wochenzeitung dazu aufgerufen, Gegenstände aus dem Krieg, die sie von ihren Verwandten und Vorfahren geerbt hatten, dem Museum als Leihgabe zu überlassen und die Geschichte ihrer Verwandten dazu zu erzählen. Viele Antworten kann man sich auf der Homepage der Ausstellung ansehen. So brachte ein Herr beispielsweise einen alten Brieföffner mit, welcher ein französischer Kriegsgefangener seiner Mutter als Dank für gebrachte Nahrung schenkte. Im Museum sind unzählige selbst gezeichnete Postkarten der Soldaten zu sehen, die sie ihren Familien nach Hause schickten. Viele zeigen die zerstörten Dörfer und Städte und geben dem Betrachter einen kleinen Einblick in das, was die Soldaten erleben mussten. Die Ausstellung zeigt auch, wie die damals modernen Medien, wie Plakate, Filme und Illustrierte, für die Propaganda genutzt wurden.

Die Propaganda erreichte also zwangsläufig jeden Bürger und beherrschte den Alltag, selbst in die Kinderzimmer hielt sie Einzug. Am Ende frage ich mich, wie es so weit kommen konnte, dass sich eine Nation derart beeinflussen ließ, und bin froh, dass solch’ eine Zensur in Deutschland nicht mehr möglich ist. Aber dennoch sollten wir, wenn wir aktuelle Kriegsaufnahmen sehen, uns fragen, ob diese Medien nicht beeinflusst wurden, um unsere Meinung zu prägen. Wenn Euch interessiert, wie die Euphorie während des Krieges entstanden ist und wie sich die Menschen gefühlt haben müssen, kann ich Euch die Ausstellung „Krieg & Propaganda 14/18“ sehr empfehlen. Sie läuft noch bis zum 2. November diesen Jahres.

Neben Postkarten wurden auch unzählige private Fotos und Kriegstagebücher abgegeben

Kinderbücher und Spielzeuge wie diese könnt Ihr Euch ebenfalls in der Ausstellung ansehen

Die Bevölkerung wurde durch derartige Plakate und Werbefilme aufgefordert, Anleihen zu kaufen, damit der Krieg überhaupt finanziert werden konnte

Die Soldaten sollten aber auch durch Abgaben, wie Kaninchenfelle, unterstützt werden

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