Anna Frost

Die Haar-Historie der Anna Frost

Wenn man mich normalerweise fragt, welches meine Originalhaarfarbe ist, muss ich wirklich lange überlegen. Oder warten, bis mein Ansatz rausgewachsen ist. Also aktuell weiss ich es, denn seit etwa vier Monaten habe ich schwangerschaftsbedingt nicht nachgefärbt und der Ansatz springt einem sofort ins Auge und macht mit wehenden Fahnen auf sich aufmerksam. Die ersten drei Monate habe ich mich bewusst gegen das Haarefärben entschieden (besonders, weil ich es zuletzt immer selbst gemacht habe), nach Ablauf dieser drei “kritischen Monate” jedoch möchte ich unbedingt wieder Farbe! An dieser Stelle sei gesagt, dass es keinerlei Studien gibt, die belegen, dass das Haarefärben dem Baby schadet oder nicht. Zumindest kenne ich keine Frau, die mir von negativen Erfahrungen berichtet hat und da ich eine gelernte Friseurin in der Familie habe, die auch in ihrer Schwangerschaft fleißig bei sich selbst färbte, habe ich für mich entschieden, dass es safe ist. Jede Frau sollte das aber für sich selbst entscheiden.

Jedenfalls wurde es Zeit, mal darüber nachzudenken, was ich demnächst mit meinen Haaren anstellen will, ob ich bei rot bleibe, was anderes wage und was ich bereits schon alles mit ihnen gemacht habe. Einen Blick in die Vergangenheit gefällig?

Als ganz kleines Mädchen hatte ich hellblondes Haar, welches jedoch mit den Jahren immer mehr nachdunkelte, bis es ein undefinierbares „Straßenköterblond“ war. Das erste Mal Haare gefärbt habe ich mit etwa 9 Jahren. Jap, meine Mutter war dahingehend ziemlich cool drauf und überließ mir damals eine ihrer Farbflaschen. Im Partnerlook liefen wir mit mahagoniroten Haaren durch die Welt. Die Farbe hielt damals eine gefühlte Ewigkeit in meinen Haaren, sodass wir schon Witze machen, ob ich denn die Farbe getrunken hätte, weil es scheinbar rot auf meinem Kopf nachwuchs. Keine Panik, die Farbe schimmerte nur so stark in den nachgedunkelten Haaren, dass ein Ansatz nicht wirklich zu sehen war.

Später legten wir eine helle Brauntönung drüber, damit der rote Ansatz nicht so stark zu sehen war und ich war wieder zurück bei meiner „Originalhaarfarbe“. Kurz nach meiner Konfirmation lies ich mir meine Haare in einem Anfall aus Trotz und „Ich muss mich totaaaaaal verändern“ abschneiden und trug sie extrem kurz und hochgegelt. Das fand ich für etwa eine Woche cool, danach heulte ich einen Tag komplett durch und beschloss, sie wieder wachsen zu lassen. Im Nachhinein war der Haarschnitt eine gute und wichtige Entscheidung, denn so eine optische Typveränderung macht auch viel mit dem eigenen Selbstbewusstsein und der Wahrnehmung anderer. Wenn der coolste Junge in der Klasse zu dir sagt “Seit du die Haare so kurz hast, bist du viel cooler drauf!” ist das schon ein bisschen wie ein Ritterschlag. Zumindest war das damals so. Ich glaube, heute sind die 14- Jährigen anders drauf…

Leider, leider fehlen mir hier die Bildbeweise. Sollte das Foto noch auftauchen, liefere ich es nach. Ansonsten müsst ihr mir einfach glauben, dass es in etwa so aussah(klick). Nur ohne Technosträhnen. Aber eben voll 90er Jahre. Die Haare wuchsen jedoch wieder, der Pony blieb.

Ab etwa 15/16 trug ich die Haare wieder lang mit Pony und hellte sie schrittweise immer weiter auf. Lang bedeutet an dieser Stelle ohne Stufen (später dann doch, wie man auf dem Bild unten rechts sieht) oder irgendeinen raffinierten Schnitt, wie man ihn heute wohl tragen würde. Sie waren halt lang. Einzige Abwechslung fand durch die Haarfarbe statt, die mal ein rötlicheres, mal aschigeres Blond war, strähnchenweise „schonend“ vom Friseur aufgehellt.

Irgendwann bekam ich einen Anfall und wollte die Haarfarbe von Nicole Richie. Sie trug damals ein schokoladiges Braun. Also Fotos ausgedruckt (ja, damals waren die Displays der Handys noch nicht so pralle und generell waren Fotos auf dem Handy eher Mangelware. Man schickte sich SMS. Oh Gott … ich höre mich an, wie eine Oma, die ihren Enkeln von „damals“ erzählt, als alles aus Holz war … aber ja, Smartphones gibts noch nicht ganz so lange, ihr jungen Hüpfer!) und ab damit zum Friseur. Da lief dann irgendwas nicht ganz so richtig und ich kam mit schwarzen Haaren nach Hause. Sehr zum Schock meiner Mutter. Der Witz an der Geschichte: dieses haarige Fiasko fand 3 Tage vor dem Abiball statt. Nunja … generell sollte man nicht zu super duper trendy Friseuren gehen,die man nicht kennt und schon so aussehen, als ob da nix Gutes bei rum kommt …

Später stellte sich raus, dass die Farbe nur eine Tönung war und wie ihr oben seht, hat sich die Farbe nach intensivem Waschen in wenigen Tagen verabschiedet. Glück gehabt! Im Nachhinein betrachtet fand ich die Farbe gar nicht mal so übel, jedoch hielt sie ja nicht und wusch sich bei jedem Waschen weiter raus. Eine ähnliche Geschichte passierte mir übrigens ein Jahr später, einen Tag vor Heilig Abend. Noch schnell zum Friseur, Ansatz nachblondieren lassen, war der Plan. Mein Friseur hatte jedoch keinen Termin mehr frei und so folgte ich der Empfehlung einer Freundin und ging zu ihrem „Haargott“. Der versemmelte jedoch den Ansatz und es war Pipigelb. IIIIIEEEEK!!! Das fiel mir jedoch erst im Tageslicht auf, als ich schon fast wieder zuhause war und anstatt zurück zum Friseur zu marschieren und mich zu beschweren, lief ich schnurstracks in die nächste Drogerie, kaufte ein Blond aus der Packung und wollte die Haare zuhause angleichen. Das kann auch funktionieren. Wenn man den richtigen Blondton wählt. Ich wählte jedoch einen Aschton und mein Haare wurden Grün. Ja, Grün. Von oben bis unten sah ich aus wie eine angeschimmelte Blondine. Und was hilft bei völliger Verfärbung? Richtig, dunkel drüber färben! Vor lauter Panik schickte ich also meinen Bruder zurück in die Drogerie und er kam mit unterschiedlichen Brauntönen wieder. Das Ergebnis glich in etwa dem von oben. Ihr könnt euch nicht das entsetzte Gesicht meiner Friseurin vorstellen, als sie meine braunen Haare mit grünlichem Schimmer und die Story dazu hörte. Mühsam und Schritt für Schritt hellte sie meine Haare wieder auf. Ab da hatte ich erst einmal von Selbstexperimenten genug.

Ab dem Zeitpunkt wurden meine Haare immer heller und heller, bis ich mir irgendwann in den Kopf gesetzt habe, ich müsse weisse Haare haben. Wie das nämlich mit Blond gerne mal so ist: Es wird gelbstichig oder dunkelt nach. Wie sich das genau mit den weißen Haaren in meinen Kopf gesetzt hat, kann ich nicht mehr 100% sagen, es war allerdings ein langfristiges Projekt und erforderte viel Experimentieren und Produkte aus dem Ausland. Denn seien wir mal ehrlich, in diesem Bereich hinkt Deutschland echt ein wenig hinterher. Irgendwann trennte ich mich vom geraden Pony und schob die Zotteln vorne schräg zur Seite.

Wirklich spannend um meine Haare wurde es eigentlich erst wieder um 2011, denn da wagte ich erneut das Experiment Kurze Haare. Auf einem Event mit mindestens 3 Campari O intus, einem mich dazu überredenden Boris Entrupp und Star Stylist Thomas Kemper entschied ich mich zum Umstyling. Damals und auch heute gesehen, war das ebenfalls eine sehr gute Entscheidung von mir. Endlich mal wieder eine Frisur zu haben, endlich mal wieder ein Typ zu sein. Denn seien wir ehrlich: lange Haare sind toll, sehr toll sogar. Aber wenn ihnen der Schnitt fehlt, eine aufregende Farbe, dann sind sie auch langweilig. Und das waren meine Haare. BOOOORING!

Ab dem Moment, wo meine Haare kürzer waren, wechselte ich ich auch mal zwischen Weißblond, Rosa und Lila. Das war etwa ab 2012. Ich hatte Manic Panic und Directions Farben für mich entdeckt und probierte mich durch die süßen Farben.

Später vesuchte ich weiterhin, das Weißblond zu perfektionieren und auch wirklich jegliche verbliebenen Pigmente in meinen Haaren auszumerzen. Auf Dauer ist das jedoch nicht sehr gut fürs Haar und so sprach Armin Morbach ein ernstes Wörtchen mit mir. Die Haarfarbe sei geil, ultrageil, aber meine Haare würden keine weiteren Blondieraktionen überleben. Ein oder maximal zwei Mal noch, danach fallen sie mir entweder einzeln vom Kopf oder lassen sich gemeinsam mit ein Stück Kopfhaut abnehmen. IIIIEEEEK!!! Haarlos wollte ich nicht werden! Dass meine Haare durch das permanente Blondieren, Abmattieren und Hinzufügen von fragwürdigen Anti-gelbstich Produkten angegriffen, ausgetrocknet und kaputt waren, war mir bewusst (Intensivpflegekuren Ahoi!), jedoch habe ich den Ernst der Lage etwas unterschätzt.

Ich lies mir viel Zeit, dachte über Alternativen nach und sah dem dunklen Ansatz beim Wachsen zu. Irgendeine Farbe sollte schon drauf. Aber welche? Da ich meinem Haar jegliche Pigmente entzogen hatte, musste ich mich auf jeden Fall in die Hände von Profis geben, denn es wird garantiert schwierig, neue Pigmente in meinem Haar zu verankern. Wella bot mir letztes Jahr (2013) an, sich der Herausforderung zu stellen und machte mich nach meinen Wünschen zum Ginger. Neuer Schnitt, neue Farbe – Ich war ein neuer Mensch. Nach und nach dunkelte ich jedoch in Eigenregie die Farbe ab (L’Oreal Sublime Mousse Cherry Kiss 660) und wurde mehr und mehr zur Rothaarigen.

Und der aktuelle Stand?

Nunja, zuletzt gefärbt habe ich vor knapp 4 Monaten und dementsprechend sehen der Ansatz und meine Farbe auch aus. Die Farbe habe ich mit dem roten Farbshampoo von Keralocks aufgefrischt, sonst wären meine Haare vermutlich noch mehr “verwaschen”.

Ich habe mich gegen das Färben am Anfang, im Ersten Trimester der Schwangerschaft entschieden, weil ich kein Risiko eingehen wollte. Aber das habe ich oben schon erläutert. Peanut gehts super, ich bin keine Risikoschwangere und auch sonst ist mein Doc super entspannt, was alles angeht. Dementsprechend bin ich es auch. Und deswegen ist es Mittwoch, also morgen(!!!), endlich wieder soweit und ich begebe mich erneut in erfahrene Coiffeurhände. Ich bin schon EXTREM aufgeregt, denn es folgt eine erneute Typveränderung. Andere Farbe und auch eine andere Länge. Ich finde, 28 ist das ein gutes Alter, um mal wieder mit sich und seinen Haaren zu experimentieren.

Ich suchte eine etwas pflegeleichtere Farbe, als Rot. Eine Farbe, die es mal verzeiht, wenn man nicht asap nachfärbt und dennoch zu mir passt. Ich bin echt gespannt, wie es wird und was ihr letztendlich dazu sagen werdet. Verraten werde ich vorab noch nix, aber vielleicht seid ihr ja neugierig und schaut mal auf Twitter und Instagram, was ich am Mittwoch so poste. :-)

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