Reisebericht Tirol Tag 1 – Mit dem Zug nach Hall in Tirol & Schnapsverkostung

Es gibt Reisen, die so früh anfangen, dass man sich wünscht dem Wecker einfach die Batterien klauen zu können. Auch Conny und ich bestiegen schon Flugzeuge auf früheren Reisen zu Uhrzeiten, bei denen selbst Eulen und Fledermäuse noch verschlafen in ihren Höhlen dösten. Die heutige Reise versprach eigentlich anders und stressfreier zu werden, dann laut Fahrplan sollten wir die Stadt Innsbruck gemütlich um 16:00 Uhr an einem Freitag erreichen. Perfekte Anreisezeiten für das Wochenende in der Region Hall-Wattens.

Doch mein Tagesablauf war durch den vorangegangen Tag völlig durcheinander geraten: Das Business machte eine komplette Nachtschicht nötig, so dass ich tatsächlich erst um 05:00 Uhr in mein Auto stieg und bei schönster aufgehender Sonne den Heimweg antrat. Hundemüde fiel ich in mein Bett, nur um kurz vor 12:00 Uhr wieder aufzustehen. Ohne auch nur den Hauch eines Zeitgefühls bestieg ich am Münchner Hauptbahnhof den EC in Richtung Verona, wo ich Conny und einen sehr großen Teil der anderen Blogger traf.

Mit dem Zug von München nach Innsbruck – Leider keine BayernTicket-Strecke

Aber wohin ging es überhaupt? Das Fremdenverkehrsamt von Tirol hatte eine Handvoll deutscher und österreichischer Reise- und Modeblogger für ein Wochenende nach Hall in Tirol eingeladen. Genau solche Trips liebe ich: Jeder Mensch kennt Metropolen wie Paris, Rom und Barcelona – aber es sind genau die „versteckten Orte“, die man selbst mit den Fingern auf einer Landkarte sucht und plötzlich einen Entdeckerdrang in sich spürt. Man geht einfach mal blauäugig mit schussbereiter Kamera auf eine Destination zu, von der man vorher noch nie etwas gehört hat und lässt sich treiben. Auf nach Hall!

Das Wetter bei der Ankunft vergessen wir lieber mal ganz schnell: Noch kurz vor unserer Ankunft hatte Petrus eine ordentliche Dusche über Innsbruck genommen: Während wir in unser bereitgestelltes Taxi stiegen, beobachteten wir die klatschnassen Straßen und einen wolkenverhangenen Himmel, den man nicht einmal mit Photoshop in einen vorzeigbarem Zustand gebracht hätte. Doch der örtliche Taxifahrer erwies sich als zuverlässiger Wetterfrosch und prognostizierte ein kochend heißes Wochenende während er mit lautem Motorbrüllen wie ein Irrer die Landstraße entlang heizte. Die Stadt Hall in Tirol selbst liegt gute 20 Kilometer östlich von Innsbruck und lässt sich übrigens auch ohne wildes Geschaukel über die Autobahn bequem in 10 Minuten erreichen.

Um die Bloggerreise gemütlich zu beginnen, hatten die Veranstalter das Programm mit moderater Steigerung ausgestattet. Während eine Bergwanderung am zweiten Tag bereits jetzt schon kurz nach der Ankunft meine volle mentale Konzentration forderte, konnten wir die Sache am ersten Tag ruhig angehen lassen. Eine Schnapsverkostung im nahgelegenen Dorf Absam kam da gerade recht. Aus Gründen des Jugendschutzes für diesen Reiseblog verzichte ich an dieser Stelle übrigens auf dämliche Scherze über den Ortsnamen und kehre stattdessen wieder zur Schilderung des Abends zurück.

Mein körperlicher Zustand hatte sich trotz weniger Stunden Schlaf wieder halbwegs normalisiert. Dennoch wollte ich keine Experimente wagen und bestand auf bei der Schnaps-Degustation auf der strikten 0,0 Promille-Grenze. Kein Problem – eine sog. Abfallkanne ist nicht umsonst ein Hilfsmittel einer professionellen Verkostung und erleichtert es auch den Profis von Anfang bis Ende gleichbleibende, fachmännische und vor allem nüchterne Urteile abzugeben. Die folgende Glasparade dient nur der Darstellung der Vielfalt der edlen Tropfen – unser Maître brannte wirklich alles, was bei drei nicht auf dem Baum war: Plaumen, Äpfel und sogar Erdbeeren.

Ansonsten sind es natürlich genau die kleinen Dinge, die mich und meine Kamera besonders interessierten. Highlight war vor allem diese Plakette, die von der Vergangenheit des Herrn Brandmeisters zeugten, bevor er sich dem Hochprozentigen widmete: Hätte ich eine Plakette über 3500kg Milch im Stalldurchschnitt, hätte ich sie mir sicher auch auf die Tür genagelt. Genial!

Auch die vierbeinigen Bewohner von Tirol hatte ich sofort ins Herz geschlossen. Dies sollte übrigens der erste Moment dieser Reise werden, an dem ich und Conny unser langes Teleobjektiv schmerzlich vermissten. Ein scheues Schaf mit einem 50er Objektiv zu erwischen, erwies sich noch als möglich. Ich war gezwungen mir unbedingt für den nächsten Tag etwas einfallen zu lassen. Immerhin stand eine Wanderung auf dem Programm, die eine reelle Chance auf Berggämsen beinhaltete!

Mit einem zünftigen Abendessen ging der erste Tag zu Ende und brachte mich zu einer sehr christlichen Uhrzeit zurück ins Land der Träume. Für den nächsten Reisetag habe ich wieder jede Menge Fotos für euch.

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