Auf der Suche nach den Big Five im Krüger Nationalpark

Ich habe immer noch ein Dauerlächeln auf den Lippen, wenn ich an unsere Safari im Krüger Nationalpark denke. Diese Tage im afrikanischen Busch waren das Beeindruckendste, was ich jemals erlebt habe. Und eines steht fast: Das war definitiv nicht meine letzte Safari!

Doch von Anfang an: Von Johannesburg aus flogen wir eine dreiviertel Stunde zum Airport Nelspruit, wo wir gleich herzlich von unserem Fahrer in Empfang genommen wurden. Von dort aus fuhren wir noch eineinhalb Stunden mit dem Auto, bis wir die Tore des Kruger Nationalpark erreichten. Diesen kann man übrigens auch für Tagesausflüge mit dem eigenen Auto besuchen, der Eintritt kostet nur wenige Euros. Nach einem kurzen Stopp und der ersten Begegnung mit einem kleinen Äffchen, setzten wir unsere Reise fort. Und wir waren nach nur wenigen Metern mittendrin. Impalas (Eine afrikanische Antilopenart), Zebras, Äffchen und Wildschweine begrüßten uns am Straßenrand.

Schon jetzt kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Nach einer dreiviertel Stunde waren wir in der Lodge Shishangeni angekommen, dem Haupthaus von insgesamt drei Lodges. Dort checkten wir ein und wurden von unserem Ranger Dixon in Empfang genommen. Im offenen Safari-Auto stand nun noch eine letzte, halbstündige Fahrt auf dem Programm, die uns zu unserer Lodge im Camp Shawu bringen sollte. Auf dieser Fahrt sahen wir die ersten Elefanten und Giraffen. Atemberaubend! Als wir unsere Lodge erreichten, hatten wir also schon unsere ersten beiden Mini-Safaris hinter uns. Und ich hatte soooo Lust auf mehr. Wenige Minuten, nachdem wir unsere großzügige Lodge bezogen hatten, war es dann auch schon soweit, und wir machten uns zusammen mit Dixon und zwei weiteren Pärchen zur ersten offiziellen Safari-Runde auf. Pro Tag gab es übrigens immer zwei Game Drives, wie die Safari-Fahrten genannt werden. Morgens von 6 Uhr – 9 Uhr vor dem Frühstück, und nachmittags ab 16 Uhr bis 19 Uhr. Kurz nach 18 Uhr geht die Sonne unter und man fährt die letzte Stunde im Dunkeln, was aber keinesfalls heißt, dass man keine Tiere mehr sieht. Ganz im Gegenteil!

Im Dunkeln hatten wir übrigens unsere einzige etwas brenzlige Situation. Ein Elefant stand vor uns auf der Straße und wollte nicht weichen. Er war wütend und sah unser Auto als Gegner an, stellte die Ohren auf und bewegte sich auf uns zu. Unser Ranger ging jedoch sehr souverän mit der Situation um, ließ den Motor mehrmals aufheulen, bis der Elefant schließlich beleidigt davon trabte.

Gleich bei unserer ersten Safari-Runde sahen wir übrigens vier von fünf der Big Five: Büffel, Löwen, Elefanten und Nashörner. Einzig und allein der Leopard fehlte. Leider hatten wir auch bei den darauffolgenden drei Game Drives kein Glück auf der Leoparden-Suche. Generell durften wir uns aber sehr glücklich schätzen, denn bis auf Leoparden und Geparden sahen wir alle Tiere, die wir uns gewünscht hatten.

Beeindruckend waren nicht nur die großen Tiere wie Elefanten und Nashörner, sondern auch die kleinen, oftmals sehr farbenfrohen Vögel. Auch die ein oder andere Riesen-Spinne krabbelte uns über den Weg. Ich will ganz ehrlich sein: Pingelig sollte man bei solch einer Safari nicht sein. Während er Fahrt peitschen oftmals Äste ins Auto und auch die Begegnung mit großen Spinnen und überdimensionalen Käfern ist nicht ganz ohne. Eine Schlange sahen wir zum Glück nicht, das wäre für mich persönlich nämlich ein sehr unerfreuliches Ereignis gewesen.

Es ist übrigens reines Wunschdenken dass man bei jeder Safari etwas sieht. Oftmals muss man lange nach Tieren suchen. Deshalb würde ich auch jedem empfehlen, zu solch einer Fahrt mit einem erfahrener Ranger aufzubrechen. Meist muss man die offiziellen Wege verlassen und ins Gestrüpp fahren, das wäre mit einem normalen Auto gar nicht möglich, und außerdem viel zu gefährlich. Ich fand es immer wieder faszinierend, auf welch schwierigem Untergrund wir mit dem offenen Geländewagen fahren konnten.

Zusammen mit unserem Ranger Dixon machten wir regelmäßig nach circa zwei Stunden Safari eine kleine Pause. Irgendwo im Nirgendwo gab es abends Wein und Bier, und morgens Tee und Kekse. Es kribbelt schon ein wenig im Körper, wenn man nicht genau weiß, ob sich im Busch nebenan gerade ein Löwe versteckt und man ein paar Meter weiter entspannt mit einem Weinglas in der Hand steht.

Dixon war übrigens ein ganz wundervoller Ranger, der seit fast sieben Jahren diesen großartigen Job hat und Tag für Tag viel Zeit mit all den beeindruckenden Tieren verbringen darf. Er führte uns an Stellen, die man selbst vermutlich niemals gefunden hätte, las Fährten und wusste ganz genau, wo wir welches Tier finden würden. So hörte er einmal im Dunkeln ein Rascheln einige Meter weiter im Gras, wir fuhren mit unserem Auto ins Gestrüpp und kurz darauf sahen wir eine prachtvolle Löwin. Auch ein Chamäleon entdeckte er schon von Weitem (im Dunkeln!) auf einem Ast. Während den Game Drives erzählte er uns sehr viel über diese spannenden Wesen und deshalb habe ich hier ein paar Fakten für euch zusammengestellt.

- Giraffen sind die einzigen Tiere, die nie Laute von sich geben.

- Büffel sind die gefährlichsten Tiere, da sie die meisten Menschen in Afrika töten. Sie sind Vegetarier, greifen aber an, sobald sie sich bedroht fühlen.

- Ein ausgewachsener Elefant vertilgt bis zu 200 kg Grünzeug am Tag

- Löwen agieren immer im Team, helfen sich gegenseitig. Allerdings gibt es einen Punkt, bei dem sie nur an sich selbst denken: Futter.

- Im Gegensatz zu anderen Raubkatzen jagen Leoparden leise und sind deshalb besonders gefährlich.

- Giraffen bekommen ihr Baby im Stehen, und so fällt das Kleine erst einmal unsanft auf den Boden

- im Krüger Nationalpark wird darauf geachtet, dass es nicht zu viele Tiere gibt, denn sonst würde das Futter nicht mehr ausreichen

Solch eine Safari lohnt sich auch schon aufgrund der wundervollen Natur. Habt ihr jemals solch ein atemberaubendes Licht gesehen?

Ganz besonders schön war übrigens auch unsere Lodge, die direkt an einem großen See lag. Dort waren jede Menge Nilpferde (Hippos, das englische Wort ist viel schöner) und Krokodile zuhause. Nilpferde sind übrigens sehr nachtaktiv, und so kam der Schlaf etwas zu kurz. Es ist stockdunkel und plötzlich geht ein wahres “Hippo-Konzert” los. Stellt euch eine Horde Schweine vor, die um die Wette grunzen und schreien. So in etwa klingen die Hippos. Ein ganz besonderer Sound, den nicht nur die Hippos verursachen, sondern auch Grillen und Vögel musizieren beim nächtlichen Konzert mit.

Vom Balkon unserer großzügigen Lodge aus konnten wir tagsüber die Nilpferde beobachten und sahen so zum Beispiel, wie ältere Tiere einem Baby das Kämpfen beibrachten. Generell gab es am See immer etwas zu sehen und wir waren auch vor und nach den Game Drives immer “mitten drin”. Eines Morgens standen wir auf und sahen im Schein der aufgehenden Sonne drei Nashörner, die aus dem See tranken. Ein wunderschönes Bild, das mit der Kamera nur sehr schwer einzufangen war.

So, und auch wenn das vermutlich der allerlängste Text ever auf Josie loves war, so habe ich sicherlich noch superviel vergessen. Aber da Bilder bekanntlich eh mehr als tausend Worte sagen, lasse ich diese einfach einmal sprechen. Hier geht es zur XXL-Galerie! Ach ja, und möchtet ihr eigentlich auch noch ein Safari-Video sehen? Chris hat nämlich auch fleißig gefilmt.

Tausend Dank an dein-suedafrika.de für die Erfüllung dieses Traumes!


  • Love
  • Save
    12 loves 1 save
    Add a blog to Bloglovin’
    Enter the full blog address (e.g. https://www.fashionsquad.com)
    We're working on your request. This will take just a minute...