Julia

Tipp: Ameiro Paradox [Manga]


Die Auswahl an guten Manga bei den deutschen Verlagen hat nachgelassen. Vielleicht nicht im Shojo- oder Shounen-Bereich, aber sicher doch bei Shounen Ai. Wenn ich an die Anfangszeit zurückdenke, als Kizuna, Bronze und Fake auf den Markt kamen... Damals gab es noch eine Story, viele Manga mit mehr als 5 Bänden und Charaktere die ausgebaut wurden. Heute hingegen wird ein One-Shot nach dem anderen veröffentlicht mit einer Story die meist nicht vorhanden ist oder sich nur auf Sex bezieht. Man bleibt bei bekannten Mangakas und die Vorreiter in dieser Sparte werden mit einem mal vergessen, obwohl sie fleißig weiter produzieren in Japan. Man hält sich lieber an Zeichnern wie Makoto Tateno fest, deren zeichnerisches Können nur etwas für anspruchslose Zeitgenossen ist. Wirft man einen Blick auf andere Länder wie Japan selbst oder Amerika, kann man nur neidisch werden. Umso erfreulicher ist es, dass ich nach langer Zeit mal wieder ein Manga gefunden habe, dass mich sowohl von den Hauptcharakteren, wie auch vom Stil und vom Grundaufbau her, überzeugen konnte.

Onoe ist Wirtschaftsjournalist und überhaupt nicht glücklich mit seiner Versetzung in die „Celebrity-Sparte“. Mit dem schroffen Fotografen Kaburagi soll er nun Promis ablichten und auf eine Sensation warten. Onoe ist völlig entsetzt über dessen Methoden, Informationen zu beschaffen. Doch sie sitzen im selben Boot und müssen nun miteinander auskommen. Langsam entwickelt sich so etwas wie Freundschaft. Doch bevor sie sich ihrer Gefühle bewusst werden können, wird es gefährlich. Sie sind an einer großen Sache dran, in die auch die Yakuza verstrickt ist!
Ameiro Paradox von Isaku Natsume besteht aus zwei Bänden und ist abgeschlossen (wirkt aber nicht so). Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, wollte ich mir den Band ursprünglich nicht kaufen und er wanderte auf meiner Thalia Wunschliste nach hinten. Auf eBay konnte ich die zwei Bände dann jedoch für etwas über 5€ ersteigern und bin recht froh darüber.
Anders als es oben hervorgeht, hat die Yakuza darin keinen Auftritt. Sie ist nur eine schwache Randfigur und es wird ihr nur kurz Beachtung geschenkt. Das Augenmerk liegt ganz klar auf der Entwicklung von Onoe (dunkelhaarig) und Kaburagi (helles Haar). Durch einen Personalausfall wird Onoe in Kaburagis Abteilung versetzt und muss mit ihm zusammen arbeiten. Onoe bekommt es das erste mal in seinem Leben mit einem Job fernab vom Schreibtisch zu tun. Zwar musste er früher auch schon außerhalb der Redaktion recherchieren, doch mehrere Stunden am Stück, mit etwaiger Verfolgung der Prominenten, das ist ihm Neu. Ebenso tut er sich reichlich schwer mit direktem Kontakt zu Leuten, die er unauffällig aushorchen soll. So geschieht es schon das ein oder andere mal, dass er einen Auftrag fast vergeigt. Da er Kaburagi sowieso als Konkurrenz sieht passt ihm das natürlich nie und auch Kaburagi selbst macht dieser Umstand nicht gerade freudige Stimmung. Es geschieht jedoch, dass die beiden sich durch ihre Arbeit langsam näher kommen und mehr über den jeweils anderen heraus finden. Onoe wird schließlich klar, dass Kaburagi gar kein so schlechter Kerl ist, aber da hat dieser sich schon längst in sein Herz geschlichen.

Wie man unschwer auf den Bildern erkennen kann, ist der Zeichenstil mehr als liebenswert und sehr ausgereift. Kaburagis Charakter ist als ruhig und geradlinig zu beschreiben. Mit einer deutlich ruppigen Art, während Onoe schon eher dazu neigt überzureagieren und die Beherrschung zu verlieren. Ihm kann man seine Gefühle immer sehr deutlich ansehen.
Die Liebe der Beiden wird langsam aufgebaut und ist nicht wie bei anderen Manga bereits bei der ersten Begegnung oder von heute auf morgen vorhanden.

Von mir gibts ein ganz klares: Daumen hoch!



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