HighFoodality

Fünf Jahre HighFoodality!

Heute vor genau fünf Jahren – am 29. Juni 2009 – habe ich meinen ersten Blog-Artikel veröffentlicht und mich auf den Weg gemacht, ein Teil der deutschen Food-Blogger-Community zu werden. Was damals recht zaghaft und einfach begann, ist heute fester Bestandteil meines Lebens und eine echte Leidenschaft.

Etwa ein Jahr zuvor hatte ich Food-Blogs als Inspirationsquelle für mich entdeckt: Ich las gerne den Blog „Delicious Days“ und war hin und weg von so viel Kreativität: Die Vereinigung von kulinarischem Können, fotografischer Exzellenz, gepaart mit unglaublich ästhetischer Aufmachung des Blogs faszinierte mich nachhaltig. Bloggen fand ich schon länger spannend, hatte bis dahin aber keine Idee, über was ich schreiben sollte – mir war es wichtig, ein Thema zu finden, zu dem ich recht fundiert einen Mehrwert liefern konnte. Einfach aus der Kiste der eigenen Erfahrungen zu plaudern war mir zu platt, und auch ein wenig zu esoterisch. Je länger ich an den virtuellen Lippen der Münchner Bloggerin hing, desto kräftiger reifte in mir der Wunsch, selbst über Food, Rezepte und kulinarische Erlebnisse zu schreiben.

Zugegeben: Es ging mir damals weniger um das Schreiben an sich, als um die mit dem Kochen und Fotografieren verbundene Kreativität. Zudem liebte ich es damals noch, selbst Designs für den Blog zu entwerfen und diese auch programmatisch umzusetzen. Für die erste Version des Blogs – die niemals das Licht der Welt erblickte – verbrachte ich unglaublich viel Zeit mit der Gestaltung und Programmierung. So dauerte es über ein Jahr, bis ich am 29. Juni 2009 schließlich den Hebel umlegte und HighFoodality Teil des World Wide Web wurde.

Sag mal Uwe, was bedeutet eigentlich der Name HighFoodality?

Der Name meines Blogs ist ein Wortspiel und leitet sich vom Film „High Fidelity“ ab, der in den Neunzigern mit John Cusack in der Hauptrolle über die Leinwände flimmerte. Im Film verarbeitet der Protagonist seine vielen Trennungen durch Musik, indem er speziellen Beziehungserlebnissen Toplisten korrespondierender Songs widmet. Mir gefielt der Gedanke, als Konzeptelement des Blogs Toplisten zu nutzen und meine kulinarischen Erlebnisse in dieser Form zu präsentieren. Wenn man sich den Erfolg von Portalen wie „Buzzfeed“ ansieht, so war der Gedankengang nicht allzu schlecht: Toplisten kommen in der digitalen Welt gut an. Fakt ist jedoch, dass dieses Konzept bislang den tiefen Schlaf der nie umgesetzten Ideen in der Schublade meiner gesammelten Hinrgespinste schläft und irgendwie nie in die Tat umgesetzt wurde. Nur der Name ist geblieben. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Fünf Jahre später blicke ich voller Stolz auf die zurückliegende Zeit. Die ersten eineinhalb Jahre des Bloggens waren eher eine Art Erfahrungssammlung – sowohl was die Mechaniken den Bloggens als auch die Fähigkeiten des Kochens anbelangt. Wenn ich mir nun meine ersten Rezepte ansehe (die sich übrigens noch alle auf dem Blog befinden), dann muss ich grinsen. Viele Gerichte würde ich heute ganz anders zubereiten, viele Kombinationen empfände ich heute als eher gewagt. Ich ging recht unbedarft an die Sache heran und machte mir wenig Gedanken ob der veröffentlichten Artikel. Über die Qualität der Fotos will ich heute gar nicht reden.

Mein erstes Mal

Mein erstes Gericht war demzufolge eine vogelwilde Kreation aus nicht selbst gemachten Schupfnudeln, Schweinelende und mediterranem Grillgemüse – gepaart mit einem Parmesanchip und Fertigpesto aus dem Glas. Ich kann mich noch genau erinnern, dass das Schweinefilet ziemlich trocken und die ganze Sache durch das Fertigpesto eher überwürzt als geschmacklich in sich stimmig war. Aber hey, jeder muss einmal anfangen. Viele Blogs erblicken nie das Licht der Welt, weil die Schöpfer viel zu viel Zeit mit Aussehen und Funktionalität verbringen, als sich zunächst dem Wichtigsten Element zu widmen: Der Kreation von gutem Inhalt.

2012 habe ich mein erstes Gericht nochmals neu aufgelegt und mit deutlich mehr Wissen und handwerklichem Geschick neu gekocht. Wenn ich beide Ergebnisse nebeneinander halte, dann freue ich mich: Ich kann ganz klar behaupten, mich über die Jahre entwickelt zu haben. Sowohl hinsichtlich der Fähigkeiten in der Küche, als auch hinsichtlich der fotografischen Qualität. Es hat fast vier lange Jahre gedauert, bis ich meinen eigenen Stil gefunden hatte und soweit perfektioniert habe, dass ich nun gleichbleibende Qualität und ein homogenes Erscheinungsbild meines Bildstils gewährleisten kann. Ich mag es, wenn sich Bilder voneinander unterscheiden und der fotografische Stil eines Bloggers wiedererkannt und zugeordnet werden kann. Die Fotografie und der Bildstil als Erkennungs- und Alleinstellungsmerkmal – wahrscheinlich ist dies die Errungenschaft der fünf Jahre, auf die ich am meisten stolz bin. Dennoch: Auch hier ist immer noch viel Platz für Verbesserung, Stillstand wird es nicht geben. Ich bin über die Jahre hungrig geblieben, mich stetig zu verbessern, mit neuen Themen zu beschäftigen und neue Dinge auszuprobieren. Das wird auch so bleiben, denn als Autodidakt ist dieser Hunger Garant für Authentizität und Beständigkeit.

In den fünf Jahren gab es natürlich nicht nur gute Zeiten: Nach etwa eineinhalb Jahren verlor ich etwas die Lust am Bloggen und legte eine Pause von einem halben Jahr ein. Viel Zuspruch von Kollegen und Freunden sorgte schließlich dafür, dass ich wieder begann, Artikel zu veröffentlichen. Ich gab dem Blog auch ein neues Erscheinungsbild und startete Anfang 2011 eigentlich erst ernsthaft mit der Bloggerei. Von da an wuchs die Leserschaft von ein paar Handvoll auf Tausende, was zusätzlich Motivation freisetzte und dafür sorgte, dass ich die Zügel nicht mehr aus der Hand gab. Fast. Denn 2012 war ich nochmals kurz davor, alles an den Nagel zu hängen. Die große Resonanz auf das Blog-Event „Cookbook of Colors“ brachte mich über meine Belastungsgrenze. Ich schaffte es nicht mehr, allen Aufgaben Herr zu werden und verfiel in Lethargie – und nur meiner Frau Sonja ist es zu verdanken, dass der Blog heute noch existiert. Sie griff mir unter die Arme, nahm mir viele belastende Aufgaben ab und gab mir den Freiraum, mich wieder kreativ zu betätigen und in die Spur zurückzufinden. Das war vor zwei Jahren.

Danke an meine Unterstützer!

Der Betrieb eines Blogs ist aufwändig und kostet Zeit. Besonders, wenn man nahezu jeden zweiten oder dritten Tag ein neues Rezept veröffentlicht. Ohne die Unterstützung meiner Frau wäre es mir nicht möglich, meinem Hobby, meiner Leidenschaft in dem Maße zu frönen, wie ich es aktuell tun kann. Auf dem Weg seit 2009 gab es aber sehr, sehr viele Personen, die mich unterstützt und weiter gebracht haben. Es ist toll, so viele Unterstützer im Freundeskreis zu wissen, die einem unter die Arme greifen, mit Rat und Tat zur Seite stehen und mich gerne ein Stück des Weges begleiten. Ralf, Ingo, Äirlinger, Särah, Frank – danke Euch!

In den letzten Jahren durfte ich auch viele neue Freunde und wunderbare Menschen kennen lernen: Aus losen Bekanntschaften wurden echte Freundschaften, die ich nicht mehr missen möchte: Alex, Mel und Astrid – schön, Euch kennen gelernt zu haben, unsere Freundschaft bedeutet mir wirklich sehr viel!

Mein Dank gilt aber natürlich auch Euch Lesern: Ohne Euch wäre das Bloggen reine Beschäftigungstherapie. Durch Euer Feedback, durch Eure Kommentare fühle ich mich stetig motiviert und habe Spaß an meiner Leidenschaft. DANKE für Eure Treue! Fünf Jahre HighFoodality – das möchte ich nun eine Woche lang mit Euch feiern! Ich habe alte Rezepte neu aufgelegt, Outtakes und Geschichten aus fünf Jahren gesammelt, einige spannende Neuigkeiten vorbereitet und einige Kleinigkeiten zusammengetragen, die ich über die Woche sukzessive verlosen werde. Es lohnt sich also, bis nächsten Sonntag jeden Tag hier vorbei zu sehen!

Den Anfang macht morgen das Remake eines der schlimmsten alten Rezepte mit dem wohl gräßlichsten Foto auf meinem Blog – die Spaghetti mit karamellisierten Tomaten und Sesam. Vorgeschmack gefällig? Hier das alte Foto:

Auf die nächsten fünf Jahre!

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