Cote d´ Opale


So schnell waren die 8 Tage vorbei! Nun hat uns der Alltag wieder fest im Griff. Es bleiben aber die schöne Erinnerungen an eine traumhafte Landschaft, kulinarische Köstlichkeiten, nette Menschen, sanfte Farben, Felder, Felsen, Dünen, Sand, Muscheln, Wind, Wasser, Kühe und so vieles Mehr.



Die Nord-Pas-de-Calais gehört immer noch zu den weniger bekannten französischen Urlaubsparadiese. Zwar hat der 2007 gedrehte Kino- Klassenschlager, Willkommen bei den Chti´s, den Bekanntheitsgrad und die Tourismusquote für eine Weile stark erhöht, langsam wird es aber wieder ruhiger um den Norden. Die meisten Touristen haben den stark riechenden Käse und die Fritten mit Frikandel probiert, Glockenspiele und den starken Akzent gelauscht, Filmdrehorte aufgesucht und vielleicht sogar das Käsebrot in den Kaffee getunkt. Viele machen wieder Urlaub in wärmere Gegenden.


Wir fuhren die erste Septemberwoche an die Opalküste in ein winziges Dörfchen, Widehem, 6 km vom Strand in eine sanfte Hügellandschaft gebettet.

Die Gegend bietet viele Möglichkeiten, ob sportlich, kulinarisch, kulturell, geschichtlich oder auf den Pfaden der Natur. Wir hatten von Allem ein bisschen, aber die meiste Zeit genossen wir die sanften Hügel, die unendlich langen Strände bei Ebbe, wir wanderten mit Hund und Kind Kilometer im Watt, in den Dünen und am Felsen entlang, ließen unsere Lungen vom frischen Wind und salzige Meeresluft durchpusten, stärkten uns in klitzekleine Orten mit Fisch, Meeresfrüchten und heimischen Spezialitäten, schlenderten über Wochen- und Fischmärkte und kauften regionale Produkte, die wir kaum noch tragen konnten, versüßten einige Stündchen in hübsche Urlaubsstädtchen mit puppenhafte Belle Epoque Architektur und Konditorenkunst. Abends kehrten wir zwischen die leicht wogende Hügel zurück und genossen die Stille.



Wunderschön ist die Landschaft in dieser Zeit. Die Felder sind abgeerntet, die Gräser wiegen in zarten Spätsommer-Farben. Vieles ist schon verblüht, vertrocknete Samenstände zeichnen grafische Muster.


Der Wind sorgt für ständig neue Haarkreationen, es ist frisch, mild und die Landschaft oft in ein dunstiger Nebelschleier gehüllt, wodurch die Konturen verschwimmen und alles so weich und geheimnisvoll wirkt.


Selbst die Nachsaison-Touristen sind in dieser Zeit auf der Heimreise, die Strände gehören wieder den Einheimischen. Die letzten Strandsegler werden eingeräumt, die Frittenbuden gesäubert und geschlossen, man sucht im Schlick endlich in Ruhe nach Herzmuscheln, neue Bojen werden gesetzt, man spielt Bowle mit Freunden im festen Sand.


Wir mussten schweren Herzens auch weiterziehen, aber wir kommen gerne wieder. Wir haben Land und Leute ins Herz geschlossen. Selbst für ein verlängertes Wochenende lohnt es sich hinzufahren. Aus Norddeutschland fast nur ein Katzensprung die wirklich Opalblau schimmerne Küste.
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