Lieblingsessen mit Lieblingsmenschen // Kartoffelbrei mit Sophia Hoffmann

Essen ist nicht nur etwas für den Magen, sondern vor allem auch was für’s Herz. Deswegen wollen wir euch ab jetzt unsere Lieblingsmenschen vorstellen. Und da wir immer was zu Futtern brauchen und sich der schwesterliche Fressneid zentimetertief in unsere Seelen gefressen hat, geht es natürlich auch ums Essen. Beginnen wollen wir mit der bezaubernden Sophia (Boar, Doppelverwirrung: Sophia, Sophia, Maria) Hoffmann – Lebensmotto: Bunt.

Warum ist Sophia Hoffmann ein Lieblingsmensch?
Sophia – die multitalentierte Münchnerin mit Starlight-Vergangenheit – hat irgendwann die funkelnde Welt der Schtars und Stärnchän hinter sich gelassen und sich seit nun über zwei Jahren ganz der veganen Nahrungszubereitung verschrieben. Sie ist nicht nur Bloggerin, Journalistin und Köchin, nein, sie beweist auch ein ziemliches Talent für die Kleingartenkunst. Ihr Balkon könnte man auch als Herbarium heimischer Kräuter und Nutzpflanzen für Kindergartengruppen zugänglich machen:


Uns wird süßer Kartoffelbrei versprochen – was wir bekommen ist ein Querschnitt der Artenvielfalt von Mutter-Natur und ein sehr unterhaltsamer Nachmittag in einer kleinen, aber kreativen Küche der Kochkünstlerin, welche auch im Let It Be regelmäßig den Kochlöffel schwingt.

Gerade arbeitet sie an ihrem ersten eigenen Kochbuch, welches am 15.09.2014 erscheint. Wir dürften es schon sehen. Ihr nicht. Ätsch.

Sophia (Hoffmann!), wo sind wir und was für ein Lieblingsessen essen wir da eigentlich?
Wir befinden uns in meiner Wohnung im grünen Herzen Neuköllns. Wir essen Kartoffelbrei. Heute aber als Nachtisch. Süßer Kartoffelbrei mit selbst gemachter Mandelmilch. Außerdem gibt es noch eine Salatwiese mit frisch gebackenen roten Grissini, einer Mandelyonnaise und natürlich Balkongepflanzten, wie Möhren und Kohlrabi, gestreiften Beten, Gänseblümchen u.v.m.

Wieso ist das zur Zeit dein Lieblingsessen?
Kartoffelbrei war schon immer eines meiner Lieblingsessen, ich könnte mich niemals für eines entscheiden. Die Idee ihn süß und als Nachtisch zuzubereiten habe ich mir im Noma in Kopenhagen abgeguckt, dem „besten Restaurant der Welt“, dort hatte ich das Glück vor kurzem speisen zu dürfen… Dies ist meine vegane Version…

Welchen Stellenwert nimmt die Nahrungsaufnahme in deinem Leben ein?
Einen sehr hohen. Ich bin überzeugt davon, dass sich das was wir essen ganz direkt auf unser Wohlbefinden auswirkt. Rolf Zacher hat vor kurzem in einem Interview erwähnt, dass er viel sanfter und geduldiger sei, seit er sich tierfrei ernährt. Ein Phänomen, das auch ich an mir festgestellt habe, klingt echt eso, ist aber so. Gute Qualität, Zeit für Essen und Spass am Kochen sind das was mich antreibt. Deshalb habe ich es auch noch nie geschafft zu fasten. Eine Woche nichts essen – Paaaaanik!


Geschmäcker ändern sich: Welches Gericht hast du als Kind geliebt und wieso?
Oje, als Kind war ich echt heikel. Kein Salat, wenig Gemüse. Aber was immer funktioniert hat, waren blanke Nudeln. Ohne alles. Und Grießbrei. Den bekam ich immer wenn ich krank war. Und altes Brot. Daran habe ich dann stundenlang genagt. Spinat war ein Gemüse, das ich schon immer geliebt habe.

Was war das Schlimmste, was du jemals gegessen hast? Durftest du diese Erfahrung mit jemandem teilen?
Als ich noch Fleisch gegessen habe, habe ich einmal eine widerliche Leberkäsesemmel gegessen, die hat geschmeckt als wären Sägespäne mit drin. Und im Norden Thailands habe ich mal einen Meeresfrüchtesalat gegessen. Spitzenidee. Schlimm war das aber erst am nächsten Tag. Diese Erfahrung habe ich ganz alleine gemacht. Nur die Kloschüssel und ich.

Der schönste Ort auf der Welt, an dem du jemals essen durftest? Was gab es? Wer war bei dir?
Im Noma. Das Menü bestand aus sieben Gängen, dazu gab es unzählige Vor-und Nachspeisen und eine Tour durch die Küche, wir waren fast 5 Stunden dort, das war wirklich beeindruckend. Ich war mit meinem Freund schon in vielen tollen Restaurants, es ist fantastisch weil wir einfach beide eine unglaubliche Passion für gutes Essen haben.

Bei welchem Food Trend wirst du schwach, welcher lässt dich völlig kalt?
In Skandinavien wird ja momentan alles fermentiert, das ist schon teilweise sehr lecker und raffiniert. Neulich habe ich einen Burger mit fermentiertem Rotkohl statt Patty gegessen, der war toll, obwohl ich den Burger-Trend nicht so nachvollziehen kann… Überambitionierte Anrichte-Trends wie der hundertste Soßenstreifen oder die 1000. essbare Blume langweilen mich eher. Klar ist gutes Aussehen toll, aber der Geschmack ist noch wichtiger. Das vergessen manche Köche über lauter Deko-Schwachsinn!

Gedankenpuzzle: Der perfekte Burger…
Ich mag eigentlich keine Burger. Aber wenn, dann den, den ich mir selbst ausgedacht habe: Der lustige Kicherburger auf rotem Brötchen mit hausgemachtem Ketchup, pink pickled onions und Mandeldyonnaise. Ab September in meinem Kochbuch zu finden!

Regional oder Bio? Ist es dir wichtig, woher die Lebensmittel herkommen?
Regional. Klar ist bio auch wichtig und es schmeckt oft auch einfach besser, aber manche Betriebe bekommen nicht sofort oder nur schwer eine Biolizenz, etwa weil sie sehr klein sind und nicht das Geld haben gleich alle Auflagen zu erfüllen. Vertrauen und Information sind wichtig, einfach zu wissen wo Lebensmittel herkommen und am Besten ist es natürlich wenn sie nicht so viel herum reisen müssen. Also die Lebensmittel! Klar mache ich Ausnahmen, weil ich zB. Maracujas liebe und die wachsen leider nicht in Brandenburg, aber Erdbeeren aus der Region sind auch super…

Welche Info-Möglichkeiten wünschst du dir?
Ich will wissen wo mein Gemüse geboren wurde, wer die Eltern waren und warum und wie krumm jede Banane ist wenn ich sie erwerbe…

Kochen, oder essen gehen?
Beides. Gleichberechtigt. Abwechselnd.

Fleisch, Fisch oder Gemüse?
Gemüse. Man nennt mich auch die Gemüseflüsterin…

Blumenkohl oder Brokkoli?
Schwierige Entscheidung. Romanesco – weil er noch schöner ist!

Grüner Smoothie oder Schokolade?
Morgens grüner Smoothie – Abends Schokolade.

Sport oder Sofa?
Sport.

Viel oder wenig?
Alles. Aber in Maßen.

Fancy Dinner oder Streetfoodmarket?
Definitiv: Beides.

One dish oder Tapas?
Ich bin eigentlich ein Freund der überschaubaren Speisekarte – also lieber one dish.

Da muss man hin! Deine Restaurant-Tipps für Berlin:
Sooo viele!

  1. Natürlich die vegane Creperie-Burgerie Let It Be meiner Freundin Nina (Treptower Str 90), dort bin ich auch öfters am Herd anzutreffen (mein Tipp: Der Burger Mike Tyson und nach Wochengerichten fragen)
  2. Der vegetarische Vietnamese Chay Viet (Brunnenstr. 164) (in Bethelblättern marinierter Tofu, mhmm.)
  3. Das Cookies Cream (Behrensstr 55), wenn es mal etwas fancier sein soll
  4. Immer wieder gerne eine laotische Kokos-Pho im Jimmy Woo (Friedelstr 24)
  5. Ein schnelles veganes Bibimbap in der Mittagspause bei Mercosy (Dresdener Straße 11)

Was machst du sonst so?

Hier findet ihr Sophias Blog, ihre Facebook Seite und ihren Instagram Account. Lecker.

Wie die interessierte Leserin und der interessierte Leser sehen kann, hauen wir ordentlich rein. Total empfehlenswert die ganze Geschichte. Alle Rezepte gibt es schon bald im Kochbuch der lieben Sophia.

Bock auf Teaser/Spoiler/geschmackvolle Foodfotografie (Verwackelt, Finger fettig, zu hungrig, gerne erst essen, dann fotografieren…)? Dann folgt und auf Instagram: Maria & Sophia. Oder Facebook.
Twitter haben wir nicht. Sorry.
Aber einen Tumblr.

#liebeliebe

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