Aus der Froschperspektive erzählt Capus die Geschichte seiner zwei Helden, die sich mit 17 Jahren kennenlernen und verlieben, kurz darauf vom Krieg getrennt werden, sich zunächst für tot halten, in unterschiedlichen Ländern leben, andere Männer und Frauen begehren und sich doch niemals vergessen. Das Nicht-Paar trifft sich erst zufällig wieder, dann geplant und zwar allen Konventionen zum Trotz.
Das Spannende an Capus Erzählung ist neben den einnehmend pointierten Charakterzeichnungen seiner Protagonisten außerdem die akribisch-pingelige Art und Weise, in welcher er große und grausame historische Ereignisse mit fiktiven Momenten vermischt, um aus Krieg und Liebe einen Roman zu schaffen, der womöglich bis über alle Zeit hinaus mitten ins Herz treffen wird. Klingt pathetisch, darf aber gern für bare Münze genommen werden.
Denn wenn die letzte Seite gelesen ist, das vermisst man Léon und Louise nicht nur, man fragt sich außerdem: Gibt es eigentlich auch einen Léon in meinem eigenen Leben?
Unbedingt besorgen, zum Beispiel hier.