Kleinerdreißigtagebuch – 11. April

Gestern gab es kein Kleinerdreißigtagebuch, falls es nicht aufgefallen ist. Mir muss dringend jemand beibringen, wie man nachmittags wirklich nur eine Stunde schläft und nicht irgendwann abends wieder wach wird um sich zu fragen, wo man sich befindet und wie man heißt. Das hat so viel Zeit in Anspruch genommen, dass für Bloggen keine Zeit mehr war. Champignonpizza ist gut für die Seele.

Ich möchte nicht mehr darüber nachdenken müssen, warum Menschen, für die ich ohne zu Zögern die Welt angezündet hätte, mich plötzlich nicht mehr brauchen. Meine DNA hat mir humorvollerweise einen ordentlichen IQ, aber keine sozialen Fähigkeiten verliehen, zumindest keine, die dafür sorgen, dass Menschen nicht irgenwann einfach gehen. Meistens ohne ein Wort zu sagen, ohne mir etwas zu geben, woran ich es besser machen kann, sodass am Ende immer nur der Schluss bleibt, dass man sich aus Mitleid und temporärer Zuneigung mit mir umgibt. Es ist ekelig und ich bin satt davon.

Also liege ich so eine halbe Nacht wach, spreche spontan mit dem Kerl darüber, vor, zurück, von der Seite und von oben, schlafe irgendwann ein, werde vom Wecker wieder zurückgeholt, schlafe wieder ein, verschlafe, melde mich für den Tag in der Schule krank, das ist alles total super und ich hasse es so sehr. Guten Tag, es hat sich nicht wirklich viel verändert, all das Schönreden nutzt nichts gegen die Angst vor Versagen.

Das ist mein Schwachpunkt und meine Fußangel, dass gelegentliche Einknicken, dieses Unvermögen, länger als vier Tage das zu tun, was alle anderen auch tun, durchzustehen. Irgendwann ist immer ein Tag dazwischen, an dem ich nicht kann, an dem ich will, aber nicht kann.

Meine Orthopädin hat mir heute zwei Brustwirbel und einen Halswirbel eingerenkt. Nur mein Selbstwert ist noch ein bisschen schief, er quietscht in den Angeln.

Einfach schwimmen, einfach schwimmen, schwimmen, schwimmen.

To Do-Liste: 4/5. Hatte ja Zeit. Sobald ich morgen meine Englisch-Klausur hinter mich gebracht habe, kann der Rest der Woche mich einfach nur mal kreuzweise. Dabei fing sie so gut an.


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