Regenbogenkuchen - I finally did it! {inklusive Rezept und Anleitung} {vegan}


Bis vor gar nicht allzu langer Zeit, fand ich Einhörner ziemlich fürchterlich. Beim Anblick diverser Fabelwesen stellten sich meine Nackenhaare förmlich auf. Aber wie das oft so ist... muss man manchmal nur etwas lange genug unter die Nase gehalten bekommen, bis es einem irgendwann wie durch Zauberhand gefällt. Anders kann ich mir jedenfalls auch diverse Modetrends bis heute nicht erklären. Lange Rede, kurzer Sinn: Irgendwann habe ich mich geschlagen gegeben und musste gestehen: Hallo, ich bin Sarah und ich mag Einhörner. Irgendwie. Das ist die einzig logische Erklärung dafür, dass ich diese innige Liebe zwischen dem kleinen Fräulein und besagten Tieren seit einiger Zeit unterstütze. Na gut, spätestens bei Leni's Dream habe ich mich geschlagen gegeben und stolpere mittlerweile genauso selbstverständlich über Einhörner, wie über hübsche Stifte, bunte Klebebänder oder sonstiges Schnickeldi, das wie von selbst in meinen Einkaufskörben landet...
Das kleine Fräulein hatte sich einen ganz bescheidenen Geburtstagskuchen gewünscht. Einen simplen Apfelkuchen, mit einer Schüssel Sahne als Kopf und 2 Löffeln als Fühler. Hatte sie wohl in der Werbung entdeckt und mir genau beschrieben. Da ich aber schon seit Jahren einen Regenbogenkuchen backen wollte, von dem mich bisher immer der Aufwand, in erster Linie aber der rote Farbstoff Karmin abgehalten hat und ich kürzlich über die veganen Lebensmittelfarben von Wilton gestolpert bin und außerdem wieder besagtes Einhorn vor meinem geistigen Auge auftauchte, dachte ich, ich überrasche sie mit einem bunten Regenbogen-Einhorn-Kuchen. Der Einhorn-Ausstecher hatte sich blöderweise kurzfristig versteckt, so dass es eher ein Pferde-Regenbogen-Kuchen geworden ist - aber der gute Wille zählt! Immerhin bin ich in letzter Sekunde noch auf die Idee gekommen eine Einhorn-Figur aus der Playmobil-Kiste zu fischen.
Seid ihr bereit für die Farb-Explosion?


Die Back-Queens unter euch halten sich an dieser Stelle bitte die Augen zu und sehen großzügig über meinen vermurksten Fondant am Rand hinweg. Das muss ich nochmal üben, denn das Malheur war leider so großflächig, dass sich der Kuchen von keiner Seite vorteilhaft drapieren ließ. Sorry, Bine ;)


Mein Regenbogenkuchen sollte nicht zu groß sein, damit die Stücke nicht zu mächtig werden. Also habe ich eine 20 cm Backform genommen und mein bevorzugtes Rührteig Rezept nicht verdoppelt, sondern nur die 1,5 fache Menge gemacht. Erschien mir zunächst etwas zu knapp, denn die einzelnen Böden wurden recht dünn und ich musste sie im Backofen wirklich hart werden lassen, damit sie nicht alle zerbrachen. So geschehen bei dem lilafarbenen Boden Nummer 1, der beim aus-der-Form-lösen in zig Stücke zerbrach (hab ihn aus Zeitmangel einfach auf der Kuchenplatte wieder zusammen gesetzt). Aber letztendlich war der Kuchen nach meinem Geschmack genau richtig. Nicht zu hoch und am Ende überraschenderweise trotzdem saftig.
Und ja, ich habe den Kuchen für die Fotos tatsächlich schon angeschnitten, während das Kind noch in der Schule war. Ich konnte ja schlecht warten, bis er aufgegessen oder zerpflückt war. Anschließend habe ich das Stück natürlich ordnungsgemäß wieder eingesetzt - ohne dass es groß auffiel.





Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein großer Fan von aufeinander abgestimmten Farben bin. Also habe ich den Tisch farblich passend zum Kuchen gedeckt. Rote Servietten zu einem pinkfarbenen Kuchen? Nicht mit mir :D Ich hoffe, Herr Kram liest an dieser Stelle mit und glaubt mir jetzt endlich warum ich den ganzen Kram in unseren Küchenschränken wirklich, wirklich brauche.

Neben dem Regenbogenkuchen gab's natürlich auch den gewünschten Apfelkuchen-Schmetterling, Marzipan-Kirsch-Muffins und für die Kinder zur Sicherheit Schokomuffins im Waffelbecher. Außerdem eine herzhafte Vollkorn-Lauch-Quiche, denn in Wirklichkeit esse ich ja viel lieber gesunde Sachen. War übrigens - bis auf die Sahne zum Schmetterling - alles komplett vegan.




Falls ihr bis hierhin tapfer durchgehalten habt, dann verrate ich euch jetzt noch das Rezept zur Belohnung.
Man nehme für den Rührkuchen:
450 g Dinkelmehl 190 g Margarine (z.B. Deli Reform oder Alsan) 190 g Rohrohrzucker 2 EL Sojamehl (mit 4 EL Wasser angerührt) 1 Prise Salz 5 gestrichene TL Backpulver 230 ml Sojamilch Wilton Lebensmittelfarben (icing colours) in pink, rot, gelb, grün, blau und lila helle Marmelade als Füllung
Für die Ganache:
250 ml Soja-Schlagcreme 250 g Zartbitter Kuvertüre
Außerdem:
Rollfondant in gewünschter Farbe oder in weiß zum selber färben (klappt auch prima mit den Wilton Farben)
Margarine und Zucker mit dem Mixer schaumig rühren, restliche Zutaten zufügen und zu einem glatten Teig verrühren. Den Teig (idealerweise durch abwiegen - desto gleichmäßiger werden die einzelnen Böden) auf 6 Schüsseln verteilen und nacheinander einfärben. Dazu die Lebensmittelfarben mit der Spitze eines sauberen Zahnstochers aufnehmen und gründlich in den Teig mischen, bis alles gleichmäßig gefärbt ist. Ich habe pro Farbe etwa 4 - 5 Zahnstocher benötigt, bis mir das Ergebnis gefiel. Bitte unbedingt jedes Mal einen neuen Zahnstocher verwenden, damit kein Teig oder ähnliches in die Farbtöpfchen gerät und sie nicht schlecht werden. Eine Backform mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern einfetten, den Teig möglichst glatt darin verteilen und bei 200 Grad im vorgeheizten Backofen für jeweils etwa 12 Minuten backen. Der Boden muss relativ fest sein, damit er nicht bricht.
Wenn alle Böden gebacken und ausgekühlt sind, geht es an den Aufbau. Ich habe ein Blatt Backpapier in vier Streifen geschnitten und sie jeweils außen über den Rand meiner Kuchenplatte gelegt, damit die Platte sauber bleibt und sich die Streifen nach dem Verzieren einfach zu allen vier Seiten hin wegziehen lassen. Der Kuchen steht also nicht komplett auf Backpapier (das bekäme man hinterher nicht mehr rausgezogen), sondern nur mit seinen Rändern. Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich erklärt.
Da es ein Regenbogenkuchen sein soll, beginnt man natürlich mit dem lilafarbenen Boden, streicht ihn komplett mit heller Marmelade ein (rote könnte die Böden unschön verfärben), legt den blauen Boden oben drauf, dann den grünen, den gelben, den roten und zuletzt den pinkfarbenen (pink musste mit rein, also habe ich dafür orange weggelassen). Die Marmelade zwischen den Böden nicht vergessen!
Danach tragt ihr mit einer Teigkarte rundherum eine Ganache auf. Die habe ich bereits am Vortag zubereitet und über Nacht im Kühlschrank aufbewahrt. Ich habe 250 ml Soja-Schlagcreme erhitzt und 250 g Zartbitter Kuvertüre darin geschmolzen und ordentlich verrührt. Es reicht eine kühle Aufbewahrung, denn im Kühlschrank ist alles so fest geworden, dass ich die Ganache kurz in die Mikrowelle stellen musste, um sie wieder streichfähig zu machen.
Wenn die Schokomasse gleichmäßig aufgetragen ist, kommt der Kuchen in den Kühlschrank, bis die Ganache wieder schön fest ist. Das kann unter Umständen einige Stunden dauern.
Danach geht's an den Fondant. Ich habe veganen Rollfondant verwendet. Gibt's mittlerweile auch im Supermarkt ohne Gelatine oder ähnliches. Den Fondant kann man entweder in der gewünschten Farbe fertig kaufen oder einfach selber einfärben. Beim ausrollen, sollte man darauf achten, dass die Fondantdecke groß genug wird, um den kompletten Kuchen zu bedecken. Also den Durchmesser des Kuchens plus die doppelte Höhe plus 10 cm Spielraum. Wie man den Kuchen perfekt mit Fondant bedeckt, schaut ihr euch sicherheitshalber auf YouTube an - das mache ich beim nächsten Mal vorher auch - versprochen!
Zum Schluss habe ich noch etwas weißen Fondant pink gefärbt und mit einem Keksförmchen Pferde für den Rand ausgestochen.
Dazu Kerzen in Regenbogenfarben, ein paar bunte Masking Tape Fähnchen und ein Einhorn aus dem Kinderzimmer und fertig war der Traum-Kuchen des kleinen Fräuleins.

Ein Stück steht noch im Kühlschrank - musste ich für Herrn Kram aufheben, der leider nicht bei der Geburtstagsfeier dabei sein konnte.

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