Video: SHOW ANGEWANDTE 2014

Wie ich bereits in meinem Bericht über Rihanna erwähnt habe, ist mir die SHOW ANGEWANDTE heuer sehr anders erschienen als in den letzten Jahren. Ich unterstütze gerne die Modeklasse der Angewandten und publiziere sehr gerne den Livestream. Meinen Blog als Plattform zu bieten, wirft mit meiner privaten Meinung hier keine Differenzen auf. Das möchte ich gleich klar stellen.
Im Gegensatz zu den letzten Jahren, war es dieses Mal regelrecht erschütternd – vielleicht auch weil es einen so gar argen Kontrast bildete – wie angepasst die Kollektionen waren. Fast wie imaginäre, handzahme Vorstellungsgespräche wirkten sie. “Wollen die alle zu COS?”, flüsterte meine Sitznachbarin und ich muss ihr recht geben – was war denn bitte das?

Dass ein unachtsam getextetes Programmheft “Lanvin” als “Lavin” schreibt (kontinuierlich) und auch Proenza Schouler falsch buchstabierte, lassen wir mal dahingestellt. Ein Detail am Rande, aber symptomatisch in der Wurschtigkeit. Die Studierenden, genauso wie der scheidende Herr Willhelm möchten sich bitte bewusst sein, dass der österreichische Staat eine Menge Geld in ihre Ausbildung investiert. Da sie ab nächstem Jahr die einzige Hochschulausbildung in diesem Land genießen dürfen, wäre es an der Zeit keinen Belanglosigkeiten wie in diesem Jahr (Ausnahmen gibt es natürlich!) zu produzieren.

Über 1,5 Stunden eine Show über sich ergehen zu lassen, die mit kleinen Ausreißern einen Einheitsbrei (musikalisch wie auch optisch) produziert, der seinesgleichen sucht, ist schwach. Wenngleich die handwerkliche Qualität der hergestellten Stücke merklich zugenommen hat. Doch das hinderte nicht manche nach einer gefühlten halben Stunde eines Tracks mit 6-Sekunden-Loop, Klaviergeklimper, oder elendslangem Meeresrauschen erstmal die Bar aufzusuchen, um sich das ganze schön(er) zu saufen.

Eine Kollektion, die Leonardo DiCaprio wieder zum Posterboy mutieren lässt (Attila Lajos) ist hier eine angenehme Ausnahme, die wenigstens zum Schmunzeln bringt und Hüte mit lebendigen Kressefeldern in einer anderen, lassen noch hoffen, dass sich irgendwo etwas absurd rebellisches in den Geistern bewegt.

Leider sind die versprochenen Pressefotos bis dato noch nicht eingetroffen, weswegen ich erstmal nur ein nicht im Querschnitt der Arbeiten repräsentatives Video posten kann.

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