Canada - Exploring the West // Part V


Last but not least: heute zeige ich euch die letzten Fotos aus Kanada! Ich werde fast ein bisschen wehmütig beim Anschauen der letzten Bilder, weil damit natürlich auch die letzten Erinnerungen an unsere Reise verbunden sind. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht unser letzter Besuch in Kanada war, schließlich wartet noch so mancher Bär, einmal vor unsere Linse zu kommen =) Vielen Dank auch für euer Interesse und eure lieben Kommentare zu den vielen Fotos, die ich euch in den letzten Wochen zugemutet habe, ein letztes Mal müsst ihr da jetzt nochmal durch ;-)

Unsere letzte Woche begann mit einer langen, sehr langen (22km!) und dementsprechend auch anstrengenden Tageswanderung im Yoho Nationalpark. Der Whaleback Trail führte uns an Kanadas drittgrößtem Wasserfall Kanadas, den sogennanten Takakkaw Falls, den kleineren Laughing Falls und den höchstgelegenen Twin Falls vorbei. Die Landschaft war einfach nur atemberaubend! Nicht zuletzt, weil wir zum Ursprung der Twin Falls wandern, ganz nah an den Abgrund treten und uns von der Gischt einnebeln lassen konnten. Dieser ohrenbetäubende Lärm der herabstürzenden Wassermassen und dieser Nervenkitzel, auf den klitschnassen Steinen zu stehen... Wahnsinn, einfach nur Wahnsinn!

Den nächsten Tag verbrachten wir am Emerald Lake, der (für die reichere Generation) hübsche Holzhütten direkt am Ufer bietet und von wo aus nette Wege in die umliegenden Berge führen. Einen dieser Wege nahmen wir für eine kleine Runde in ein rießiges natürliches Amphitheater. Dort oben floß ein Gebirgsbach durch ein breites Geröllfeld. Mein lieber Begleiter vermutete Gold und so schürten wir zwei Stunden lang die Flusskiesel und drehten Stein für Stein um. Außer hübschen Steinen, einem bisschen Katzengold und Sonnenbrand haben wir aber leider nichts mitgenommen ;-)

Nach drei Tagen im Yoho Nationalpark brachen wir dort unsere Zelte ab und fuhren ein paar Kilometer weiter in den Glacier Nationalpark. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen kurzen Stopp bei Gesteinssäulen aus Sandstein, den sogennanten Hoodoos. Die Hoodoos waren nicht leicht zu erreichen, wir mussten uns erst mehre steile Höhenmeter durch ein Waldbrandgebiet schlagen. Unsere Anstrengung wurde aber mehr als belohnt! Die schmalen Felsnadeln sind eigentlich extrem der Witterung ausgesetzt, nur der oben liegende große Stein stützt die Hoodoos vor der Auswaschung.

Im Glacier Nationalpark angekommen, quartierten wir uns auf einem kleinen aber feinen Campingplatz ein, dem Illecillewaet Campground. Dieser sollte Ausgangspunkt unserer anstrengendsten, aber tollsten und einfach atemberaubendsten Wanderung in Kanada sein! Wir haben lange überlegt, ob wir diese Wanderung in Angriff nehmen sollen. Denn erstens war sie, was die Wegstrecke und die Höhenmeter angeht, eine echte Herausforderung für unsere Verhältnisse und zweitens war erst vor einer Woche eine krasse Bärenwarnung gelockert worden... Zum Glück haben wir uns dann doch aufgerafft und sind den Perley Rock Trail gewandert, dieses Erlebnis werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen =)
Nach 5 Stunden Aufstieg, erst durch dichten Nadelwald, dann über alpine Wiesen und vorbei an Wasserfällen und Geröll- und Schneefeldern, erreichten wir den Perley Rock, der uns einen kilometerweiten Ausblick über das Illecillewaet Icefield bot. Menschen trafen wir dort oben keine, aber das obligatorische Squirrel hüpfte natürlich um uns herum und hätte zu gerne seinen Anteil an unserem Mittagessen gehabt.

Ein besonderes Highlight war der Gletscher mit dazugehörigem kleinen Gletschersee, den wir dort oben auch noch vorfanden. Völlig problemlos konnten wir an dessen Zunge laufen, unsere Wasserflaschen mit dem eiskalten Wasser auffüllen und einen Blick unter den Gletscher wagen. Gletschereis ist wirklich etwas faszinierendes! Glasklar und in seiner komprimierten Gletschereisform tiefblau schimmernd! Wir hatten überhaupt keine Lust auf den Abstieg und wären noch so gerne eine Weile um den Gletscher herumgestapft, aber leider mussten wir es vor der Dunkelheit wieder nach unten schaffen. Sonst wäre mir das mit den Bären echt zu unheimlich gewesen ;)

Nach diesem Erlebnis ließen wir unsere Kanadareise langsam aber sicher ausklingen. Wir brauchten drei Tage, um British Columbia ein letztes Mal zu durchqueren und zurück nach Vancouver zu fahren. Wir besichtigten noch ein paar Wasserfälle (auf den Fotos seht ihr Shannon und Nairn Falls), besuchten regionale Museen und genoßen noch einmal die Ruhe auf den Campingplätzen. Zum Abschluss unserer Reise hatten wir auch noch einmal die Möglichkeit, einen Schwarzbären zu beobachten. Plötzlich tauchte er an einem Fluss direkt an der Straße auf und fischte sich dann seelenruhig einen Fisch. Dieses Mal waren wir sogar so nah dran, dass wir problemlos ein Video machen konnten. Dabei haben wir festgestellt, dass sich Bären trotz ihres massigen Körpers ziemlich elegant bewegen =)


Zwei Tage vor unserer Abreise aus Kanada gaben wir unser Auto ab. Die letzten 48 Stunden strolchten wir durch Vancouver, shoppten ein paar Andenken, genossen ein letztes Mal die Donuts bei Tim Horton´s und die Pasta in der Old Spaghetti Factory und verbrachten auch einfach viel Zeit in unserem Hostelzimmer, um die letzte gemeinsame Zeit zu Zweit zu genießen. Diese Reise mit meinem Freund war nicht nur eines der schönsten Natur- und Abenteuererlebnisse, sondern auch das erste Mal, dass wir so lange und ohne Unterbrechung miteinander auskommen mussten. Und obwohl ich vorher Bedenken hatte, hat doch alles super zwischen uns funktioniert und mir gezeigt, dass er mit ziemlicher Sicherheit der Richtige ist =) Jetzt ist es natürlich blöd, weil wir uns total aneinander gewöhnt haben, aber vielleicht schaffen wir es ja bald, in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen.
So, das war´s! Ich hoffe, ich konnte in euch ein bisschen Begeisterung für Kanada wecken und euch Lust auf einen Roadtrip machen. Falls ihr so was vorhabt oder etwas noch genauer wissen möchtet, dann könnt ihr mir auch gerne eine Mail schreiben. Ich freue mich, wenn ich ein bisschen was von meiner Erfahrung weitergeben kann =)
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