Thuy&Kathrin

Aus dem Uni-Alltag: Das zersprungene Kleid

Schon immer habe ich von einem Kleid geträumt, das wie eine Rüstung aus den Science-Fiction-Filmen zerspringen, in der Luft einfrieren und sich dann wieder neu zusammensetzen kann. Leider ist es schwierig, so ein Kleid in Wirklichkeit zu entwerfen. Zusammen mit meiner Kommilitonin Hannah habe ich mich also entschieden, in Anlehung an meinen Traum eine Installation zu bauen. „Das zersprungene Kleid” war unsere Semesterabschlussarbeit für das Uni-Seminar „Modellieren“.

In den vorherigen Modellierkursen haben wir gelernt, den Körper zu verstehen, Silhouetten neu zu formen, Stoffe zu drapieren und – wie der Seminarname schon sagt – zu modellieren. Und zwar nicht nur direkt an der Schneiderbüste, sondern auch am Tisch. Im 5. Semester durften wir uns dann noch weiter austoben und uns eigene Projekte überlegen. Hannah und mir war von Anfang an klar: Wir schneidern kein einfaches Kleid und stellen es an einer Puppe aus, wir BAUEN ein Kleid.

Aus einem etwas steiferen, netzartigen Plastiktüll haben wir kleine Rechtecke ausgeschnitten und mit der Hand Falten eingenäht, die bereits im Liegen schön ausschauten. Im Prinzip haben wir einfach drauflos geschnitten und genäht, ohne zu wissen, wie das Ganze am Ende aussehen sollte.

Ein großer Pappkarton diente uns als Rahmen, an dem wir die Stoffetzen mit dünnem Garn befestigten. Das Tolle: Je nachdem wie wir die Fäden jetzt zogen, veränderte sich die Optik der kompletten Installation und es entstand immer wieder eine ganz neue Silhouette. Für die finale Version haben wir an ein aufbauschendes Kleid mit Sanduhr-Silhouette und korsageähnlichem Oberteil gedacht und unser Traumkleid Stück für Stück entsprechend geformt.

Am Ende entschieden wir uns, auf jedes Stoffstück gleich noch drei Lagen Tüll (aus Netzstoff) zu legen, sodass die Fetzen hübscher aufspringen und uns das Konstrukt jetzt sogar noch besser gefällt!

Für die Ausstellung zum Seminarabschluss haben wir unser Modellkleid dann noch einmal in Groß nachgebaut. Dazu zimmerten wir OSB-Platten (Grobspannplatten) zusammen und benutzten als Grundgerüst den Rahmen von zwei Tischen. Die Löcher, durch die wir die Fäden zogen, bohrten wir mit einer Bohrmaschine. Dann nahmen wir Schrauben als Beschwerer, um zu verhindern, dass die Fäden wieder durch die Holzwand rutschen.

Das Ergebnis ist ein inspirierender Hingucker, findet Ihr nicht auch? Woran denkt Ihr, wenn Ihr die Installation so anschaut?

Der Artikel Aus dem Uni-Alltag: Das zersprungene Kleid erschien als erstes auf Two for Fashion - Das OTTO-Fashion-Blog.


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