Vera Wohlleben

Madeleines mit Thermomix-Variante & Food Photography Trends


Tja, so langsam herbstelt es nun wirklich. Ein bisschen hat sich das schon auf meine Food Photography ausgewirkt: Auf helle, strahlende Food-Fotos mit pastellig-frischen Sommerfarben habe ich keine Lust mehr. Dafür aber auf dunklere Bilder mit Vintagestimmung, à la Dark and Moody, Mystic Light oder Chiaroscuro, wie auch immer man diesen Fotografie-Trend nennen möchte.

Wohlgemerkt: Diese Bilder hier sind nun noch nicht die volle Mystic-Light-Keule, sondern eher so ein Hybrid aus meinem gewohntem Stil und einer Prise dunklerem Vintage-Ambiente. Sie sind etwas wärmer, etwas heller, etwas mehr Granny-Style als klassische Mystic Light Photography. Ich musste mich erstmal langsam rantasten...

Denn wisst ihr was? Eigentlich habe ich mich zuerst ganz schön gegen diese Mystic Light Photography gewehrt. Immer, wenn Trends zu stark sind, kommt (vorübergehend) die Rebellin in mir hoch und ich denke: "Näääh, das machste jetzt nich auch noch". Und gerade dieser Stil hier ist mit Vorsicht zu genießen. Ich meine, was ist denn Sinn und Zweck von Food Photography? Vor allem doch mal, dass das Essen lecker aussieht (Okay, es gibt auch noch künstlerische, verfremdende Ansätze. Lassen wir das jetzt mal außen vor.) Aber wenn man Dark and Moody übertreibt, sieht das Essen irgendwann so aus, als wäre es schon 7 Jahre auf dem Dachboden gestanden. Wenn man es denn überhaupt noch sieht. Finde ich dann auch nicht mehr toll.

Außerdem war dieser Stil komplettes Neuland für mich. Man braucht etwas andere Props (Accessoires), arbeitet anders mit dem Licht und bearbeitet die Fotos auch auf eine ganz andere Art und Weise. Ich dachte mir immer: "Du hast ja gar kein altes bläulich schimmerndes Blech als Hintergrund, da kannste Mystic Light Fotos gleich vergessen".

Aber natürlich wollte ich es dann doch irgendwann wissen und habe ganz langsam mit diesen Fotos hier angefangen. Der Reiz, etwas Neues auszuprobieren und sich neuen Herausforderungen zu stellen, war einfach zu groß.
Mittlerweile habe ich auch schon Fotos mit so richtig bläulich-dunklem Hintergrund gemacht, die wirklich in die Chiaroscuro-Richtung gehen, kurz vor Dachboden. Davon zeige ich euch im Laufe des Herbstes noch mehr. Kleine Vorschau:

Wärt ihr denn mal an einem Tutorial zur Mystic Light Food Photography interessiert? Das wäre natürlich etwas spezieller bzw. eher was für Fortgeschrittene und ich experimentiere da selber noch viel rum, aber vielleicht ist gerade das ja mal interessant. Und was allgemeine Tipps zur Food Photography wie Licht, Hintergrund, Styling und Bildkomposition angeht, wisst ihr ja: Da gibt es meine kleine Fotoschule*, die ich für Thermomix* entwickelt habe.


*Kooperation mit Langzeit-Produkttest
Die Tipps sind natürlich mit oder ohne Thermomix gleichermaßen umsetzbar, also schaut gerne mal rein! Es ist auch gerade die vierte Lektion online gegangen. Dafür hatte ich nämlich diese leckeren Madeleines gebacken, für die ich euch nun noch schnell das Rezept mit Thermomix-Variante geben will.


Das Grundrezept* stammt aus der Rezeptwelt, ich habe es nur leicht abgeändert: Weniger Zucker, dafür mit Amaretto und Puderzucker. Ich mag die leichte Bittermandelnote vom Amaretto im Teig sehr, auch Bourbon wäre eine leckere Alternative. Den Puderzucker habe ich eher für die Optik zugefügt ;) Für ca. 36 Madeleines:
4 Eier 1 EL Vanillezucker 90g Zucker 150g Mehl 1 TL Backpulver 125g flüssige Butter, abgekühlt 1 EL Amaretto Puderzucker zum Bestäuben
Mit Thermomix:
1. Madeleine-Form fetten, Backofen auf 190 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
2. Eier, Vanillezucker und Zucker im Mixtopf 3 Minuten auf Stufe 3-4 schaumig schlagen.
3. Mehl und Backpulver zugeben und 1 Minute auf Stufe 3 unterrühren.
4. Flüssige Butter und Amaretto zugeben und 30 Sekunden auf Stufe 3 unterrühren.
5. In die Vertiefungen der Form jeweils 1-2 TL Teig geben und ca. 10 Minuten backen. Madeleines vor Entnahme aus der Form 5 Minuten abkühlen lassen. Form reinigen, neu fetten und die nächste Portion backen. Mit Puderzucker bestäuben.

Ohne Thermomix:
1. Madeleine-Form fetten, Backofen auf 190 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
2. Eier, Vanillezucker und Zucker in einer Schüssel mit den Rührbesen des Handrührgeräts auf höchster Stufe schaumig schlagen.
3. Mehl und Backpulver vermischen und esslöffelweise unter die Zucker-Ei-Masse rühren.
4. Flüssige Butter und Amaretto dazugießen und alles glatt rühren.
5. In die Vertiefungen der Form jeweils 1-2 TL Teig geben und ca. 10 Minuten backen. Madeleines vor Entnahme aus der Form 5 Minuten abkühlen lassen. Form reinigen, neu fetten und die nächste Portion backen. Mit Puderzucker bestäuben.


Was haltet ihr denn vom Mystic-Light-Trend in der Foodfotografie? Oder habt ihr vielleicht schon neue Trends beobachtet? Und welche Fototrends könnt ihr nicht mehr sehen?

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