London Fashion Week Spring/Summer 2015: Schnüre, Kordeln und Knoten bei Christopher Kane

Im Mai diesen Jahres verstarb die britische Professorin Louise Wilson, die Direktorin des MA Modekurses am renommierten Central Saint Martins College of London war. Einer ihrer bekanntesten Schüler widmete ihr nun seine neuste Kollektion. Die Rede ist von Christopher Kane, der gestern bei der London Fashion Week seine Entwürfe für Spring/Summer 2015 präsentierte. Dabei besann er sich zurück auf seine frühen Designs, die Schnüre und Kordeln wie die Bondage-Elemente in den Bildern seines Lieblingsfotografen Nobuyoshi Araki enthielten. In seiner neuen Kollektion finden sie sich nun als Motiv, als Material und als Metapher wieder.

So interpretiert Tim Blanks die Schnüre als Symbol, das Christopher Kanes Arbeit von damals bis heute zusammenhält. Seine neue Kollektion ist weniger grell und exzentrisch wie die Designs vergangener Tage. Trotzdem trägt sie ganz klar die Handschrift des schottischen Designers. Die zeigt sich in den typisch raffinierten Minikleidern mit Cut-Outs und transparenten Einsätzen, in den glänzenden und matten Materialkombinationen, in den modernen, femininen Silhouetten und in überraschenden Details wie Tunnelzügen, Schleifen und ausgefransten Säumen. Neben überraschend tragbaren Entwürfen finden sich aber wie immer auch Überraschungen, wie die Jogginghose aus Leder oder ein zartes Kleid mit Trompe-l’œi-Motiv eines Knotens (bekanntlich ja DAS Detail der Saison). Unverkennbar ziehen sich die Schnüre wie ein roter Faden durch die Spring/Summer 2015 Kollektion und da schließt sich sprichwörtlich auch der Kreis bei einem starken Konzept, das sich immer in Kanes Designs wieder findet. Als großer Fan seiner Entwürfe bin ich so jetzt schon gespannt, was uns wohl in der nächsten Saison erwartet.

Hier geht es zu den schönsten Looks von Christopher Kane Spring/Summer 2015: