Svenja Thomsen

[Rezension] Claras Melodie



von Aurore Guitry
"Die heilende Kraft der Musik ist es, die Eléonore nach ihrem tragischen Unfall aus dem Koma holen soll: Am Sterbebett seines Vaters erfährt Nicolas von einer magischen Partitur, die das Leben seiner Frau retten könnte. Sofort begibt er sich nach Rom, wo die letzte eingeweihte Sängerin lebt. Dort taucht er in ein jahrhundertealtes Geheimnis ein: Wer das Stück singt, verliert entweder den Verstand oder stirbt. Die Rettung seiner Frau würde folglich den Tod eines anderen Menschen bedeuten ..."

Seit Elenore im Koma liegt, versucht Nicolas, ihr Ehemann, alles zu tun damit sie wieder erwacht. Die Ärzte allerdings geben ihm keine weitere Hoffnung, denn Elenore ist Hirntot.
Während ihre Familie versucht ihren Verlust zu akzeptieren, klammer sich Nicolas an eine neue Hoffnung. Sein Vater erzählt ihm von der heilenden Kraft der Musik und erzählt ihm von Clara, eine Frau dessen Stimme Genesung herbeiführt.
Nicolas begibt sich auf die Suche nach Clara, was er nicht ahnt ist, dass für jeden Ton der jemanden Heilung bringt, muss die Sängerin einen Preis zahlen.
Kann Nicolas für sein eigenes Glück, jemand anderes in Gefahr bringen?


Mir gefällt das Cover wirklich gut, es ist nicht nur ein schönes Motiv, es strahlt auch eine tiefe Wärme und Zuneigung aus. Sehr gelungen. :)


Die Geschichte hat mich unglaublich neugierig gemacht, es ist eine wunderschöne Idee und ich war gespannt wie viel unerklärliches/magisches in die Geschichte, die ja an sich realistisch ist, hinein fließen wird.
Ich mag diesen Mix aus Real und Übersinnliches sehr gerne, weil es dem Buch einfach immer etwas besonderes verleiht und dadurch auch häufig sehr einzigartig wird und ich bin mit der Umsetzung hier absolut zufrieden.

Gleich zu Anfang erleben wir Nicolas, einen trauernden Ehemann, wir erleben wie er seine Gedanken und Erlebnisse direkt an Elenore richtet. Ganz zu Anfang, erschien mir das ein bisschen wirr, aber das ließ schnell nach. Auch an seine gedanklichen Zeitsprünge, der er immer mal wieder macht, werden schnell zur Gewöhnung.
Diese gedanklichen Flashbacks, haben mir unglaublich gut gefallen, vor allem da sie sehr viel über die Beziehung von Elenore und Nicolas preisgeben. Zudem bekommt man dadurch die Gelegenheit auch Elenore ein bisschen kennenzulernen und ihre Person einschätzen zu können, was ich als sehr wichtig empfand.

Nicolas mochte ich als Person unglaublich gerne und sein Leid hat mich wirklich berühren können.
Er ist sehr liebevoll und ist fest entschlossen seine Frau zu retten. Er ist ein sehr verletzter Mann und verzweifelt - im Laufe der Geschichte erfährt man allerdings auch, dass es nicht nur an den aktuellen Situation liegen mag.
Nicolas nimmt einen einfach auf eine einzigartige Reise mit, dabei meine ich nicht die Reise die er tätigt um Clara zu finden, sondern die Reise durch diesen Lebensabschnitt bei dem er den Leser sehr nahe an sich heranlässt.
Im späteren Verlauf der Handlung gibt es ein paar überraschende Erkenntnisse, die wirklich einiges in ein anderes Licht rücken, auch wenn das Buch dadurch nicht weniger tragisch wird, eher im Gegenteil, empfand ich das als sehr passend. Umso sympathischer wird einem dabei aber auch wieder Nicolas und umso mehr leidet man auch mit ihm mit.

Der Zauber der Musik spielt natürlich eine große Rolle, Nicolas nimmt eine weite Reise auf sich um hinter das Geheimnis zu kommen und es für sich nutzen zu können. Dabei geht er bis zum Ursprung zurück, wodurch sich dem Leser eine interessante Geschichte eröffnet, in dem man erfährt wie all das zu Stande kommt und wieso ausgerechnet Clara diese Fähigkeit besitzt und wie gewaltig und gefährlich dieses Phänomen eigentlich ist.
Mir persönlich hat diese Geschichte in eine völlig andere Vergangenheit sehr gefallen, sie erschien mir gutdurchdacht und vor allem auch schlüssig und fügt sich gut in die gesamte Geschichte mit rein.

Das einzige was mich an der Geschichte ein bisschen störte, war das Ende. Nicht, dass es mir an sich nicht gefallen hätte, es war einfach recht kurzgehalten und als Leser bleibt einem viel Freiheit für eigene Gedanken - in der Regel ist das okay, hier hätte ich mir einfach gewünscht noch mehr Gedanken von der Autorin in Erfahrung zu bringen.

Der Schreibstil hat mir unglaublich gut gefallen, Die Autorin schreibt sehr gefühlvoll und flüssig, ist einfach sehr angenehm es zu lesen und weckt dabei jede menge Gefühle.


Ein Buch über das Loslassen und es nicht können - wundervoll inszeniert, mit einer originellen Idee, die rundum ausgereift ist und emotional zu berühren versteht.

Kann es allen nur ans Herz legen.
Weitere Informationen:
  • Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
  • Verlag: Rütten & Loening; Auflage: 1 (18. August 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3352008426
  • ISBN-13: 978-3352008429

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