Was man aus Pesto alles machen kann: Ravioli ripieni di rucola e ricotta con pomodori confit



Nicht nur auf der Nudel, auch in der Nudel macht sich ein Pesto gut!
Mit ein paar Gläschen Pesto, natürlich selbstgemachtem, im Haus kommt man nie in Verlegenheit. Wenn's ganz schnell gehen soll, wird das Pesto einfach mit fertig gekaufter Pasta vermischt, wenn man etwas mehr Zeit zur Verfügung hat, bastelt man Ravioli.
So war am vergangenen Sonntag Bastelstunde angesagt. Durch die Heiligsprechung zweier Päpste am diesem Tag quoll die Stadt über vor Pilgern und Touristen. Schon seit vor den Osterfeiertagen konnte man sich nur noch mit Mühe durch die engen Gassen quetschen. Jeder Einkauf wurde in diesen Tagen zur Qual: an den Supermarktkassen der Innenstadt dann lange Schlangen der Rombesucher, die oft nur wegen Keksen, Schokolade oder Getränken anstanden.
Irgendwie hat sich das Angebot auch auf diese Einkäufe über die Jahre eingerichtet, so dass man zwar dem Aussehen nach zu urteilen nach Pappdeckel schmeckende Tramezzini und belegte Brötchen in den Kühlregalen findet, die Auswahl an frischen Produkten aber immer mehr zu wünschen übrig lässt. Der Campo de' fiori, mein Markt, gleicht sowieso schon einem Rummelplatz, an dem seit Jahren Fussballtrikots der Lieblingsspieler, Billig-T-Shirts und auch Lederwaren verkauft werden, aber in den vergangenen Tagen wurde das Angebot noch um gefälschte Uhren und Taschen ergänzt, die entweder auf improvisierten Kartons oder weißen Betttüchern zum Verkauf angeboten werden. Was viele Touristen nicht wissen: sie machen sich selbst strafbar, kaufen sie einem der illegalen Händler diese Ware ab. Noch heute musste man vor dem Pantheon slalomähnliche Bewegungen ausführen, um dem auf dem Boden ausgebreiteten Nippes und den Touristengruppen auszuweichen.
Als wenn das nicht reichen würde: Seit neuestem machen Touristen in Gruppen auf Fahrrädern (meist deutsche Touris) oder Segways (in diesen Gruppen wird amerikanisches Englisch gesprochen) die Strassen unsicher. Da hilft manchmal nur noch ein beherztes Zur-Seite-Springen. Aber auch die Gruppen zu Fuß können für den "Einzelgänger" gefährlich werden. Ich wurde da mal auf einem schmalen Gehweg gegen die Hauswand gerammt, weil alle verkabelt hinter ihrem Führer herrannten, aber statt einer Entschuldigung straften mich böse Blicke der anderen Gruppenmitglieder! Was hatte ich auch da zu suchen!
Sicher, meine Beobachtung und Erfahrungen in einer Stadt, die Traumziel für viele aus aller Welt ist, klingen vielleicht für einige nach "Luxusproblemchen" ("dafür wohnst Du doch in Rom!!"), aber das Alltagsleben hier zerrt oft an den Nerven.
Jedenfalls blühte gerade in den vergangenen Tagen das "Geschäft" mit der Heiligsprechung noch einmal besonders auf, und leider gab es wieder ein paar "nette" Zeitgenossen, die den Pilgern auch belegte Brötchen (die bereits erwähnte Pappdeckelvariante) für 7 Euro das Stück andrehen oder ihnen gefälschte Eintrittskarten für den Petersplatz verkaufen wollten.
Man mag gar nicht daran denken, was sich Betrüger da noch alles ausgedacht hatten!
Also widmete ich mich am Sonntag lieber der meditativen Kunst der Pastaherstellung.
Nachdem ich das Pesto di Rucola zubereitet hatte, ging es an den Pastateig. Hier nun das Ergebnis meiner Bastelstunde.




Zutaten (für 3-4 Personen)

Pastateig

  • 150 g Mehl
  • 50 g Hartzweizengrieß (Semola di grano duro rimacinata)
  • 2 Eier
  • ein wenig Salz
  • ein paar Tropfen Olivenöl (fakultativ)
  • eventuell etwas Wasser oder noch etwas Hartweizengrieß
Aus den Zutaten einen Pastateig nach meinem Grundrezept zubereiten.


Füllung


  • 250 g Ricotta di pecora (Schafsricotta, ersatzweise Kuhmilch-Ricotta)
  • 70 g Rucola-Pesto, zum Rezept geht es hier
  • 20 g Parmigiano Reggiano, frisch gerieben
  • 1 Eigelb 1 Eiweiß


Die Ricotta mit allen Zutaten (bis auf das Eiweiß) vermischen und in einen Spritzbeutel füllen.
Portionsweise den Pastateig dünn ausrollen und für die Füllung eine gut mit Hartweizengrieß bestäubte Teigplatte auf die Raviolamp legen und etwas andrücken (oder den Teig zum Ausstechen vorbereiten).
ie Teigplatte sollte etwa doppelt so lang wie die Raviolamp sein, damit man den Teig über den gefüllten Teil darüberschlagen kann. Dann wenig Füllung in die kleinen Kuhlen spritzen, die überlappende Teigplatte mit dem Eiweiß bestreichen und über den gefüllten Teil schlagen.
Zunächst mit der Handfläche etwas andrücken, dann mit einem kleinen Nudelholz über die Raviolamp rollen. Die Raviolamp umdrehen, so dass die nun gefüllte Teigplatte auf der Arbeitsfläche aufliegt. In der Regel hängen die Ravioli noch zusammen, in diesem Fall kann man sie mit einem Teigrädchen voneinander trennen. Die Ravioli benötigen etwa 3 Minuten Kochzeit.
Pomodori confit


  • 600 g Pomodorini di Pachino (Strauch- oder Kirschtomaten)
  • Fleur de Sel
  • brauner Zucker
  • Olivenöl extra vergine


Den Backofen auf 140 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
Die halbierten Tomaten auf einem Backblech verteilen und leicht mit Fleur de Sel bestreuen. Über jede Tomatenhälfte auch eine Prise braunen Zucker geben und mit etwas Olivenöl beträufeln.
Die Tomaten für ungefähr zwei Stunden in den Ofen geben.

Zum Anrichten


  • Olivenöl extra vergine
  • geröstete Pinienkerne
  • ein paar Rucola-Blätter
  • etwas dünn gehobelter Parmigiano Reggiano
  • schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen

Die Ravioli mit den Tomaten vermischen, etwas Olivenöl darüber träufeln und mit Parmesanspänen, Rucola-Blättern und Pinienkernen dekorieren. Schwarzen Pfeffer darüber mahlen.




♥♥♥ Un abbraccio Ariane
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