Die Diva unter den Marmeladen: Confettura di Fichi d'India




Die Früchte des in Südeuropa allgegenwärtigen Feigenkaktus wollen erobert werden!
Allzu einfach machen sie es einem nicht, und da will ich gar nicht erst vom Pflücken reden. Zwar kaufe ich meine Fichi d'India bequem auf dem Markt, aber dennoch sind vor dem Genuss noch zwei weitere Hindernisse zu überwinden: Da sind zum einen die stachelige Haut, zum anderen die vielen, harten Kerne.
Gegen die Haut hilft das Arbeiten mit Gummihandschuhen, den Kernen kann man letztlich nur mit einem Passiergerät, auch "Flotte Lotte" genannt, zu Leibe rücken.



Feigenkaktus auf der Insel Procida
Trotz ihrer Bezeichnung "Opuntia ficus indica" stammt diese Pflanze ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, und noch heute schmückt sie das mexikanische Wappen. Erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts, andere Quellen sprechen auch von Christoph Columbus und damit von einer viel früheren Epoche, sollen spanische Seefahrer die Pflanze nach Europa gebracht haben.
In Sizilien ist der Feigenkaktus in der Landschaft allgegenwärtig, und ich hatte mir vor vielen Jahren einfach mal eines dieser fleischigen Blätter mitgebracht und in einen Topf gepflanzt. Eine Schönheit ist die Pflanze nicht geworden, aber sie produziert fast jedes Jahr stolz ein neues Blatt. Nur Früchte konnte ich leider noch nicht ernten!


Die Früchte auf dem Campo de'fiori
Zu guter Letzt hat sich die Marmelade - ganz Diva - mit dem Gelieren auch ein wenig Zeit gelassen, aber die zweieinhalb Gläschen - eine etwas magere Ausbeute - belohnen mit süß-aromatischem Inhalt.
Eine exotische Marmelade, die mein Mann auf seinem Frühstücksbrötchen sicher lieben wird, ich dagegen werde sie zu einem Pecorino ausprobieren.



Zutaten (für 2 Schraubgläser à 250 ml und 1 Glas à 175 ml Inhalt)
1000 g Fruchtfleisch der Kaktusfeigen (ca. 13-14 Früchte) 150 ml Wasser Saft von 2 Zitronen 50 ml Portwein 500 g Zucker 1 Zimtstange
Zunächst die Schraubgläser wie hier beschrieben sterilisieren.
Gummihandschuhe anziehen und die Früchte unter fließendem Wasser abspülen.
Die Enden der Kaktusfeige abschneiden und die Früchte der Länge nach teilen, Nun kann man leicht die lederne Haut abziehen. Das Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden und mit dem Wasser in einen Topf geben. Einmal aufkochen und dann wenige Minute so lange köcheln lassen, bis das Fleisch zerfällt.
Den Inhalt des Topfes durch ein Püriergerät geben; dabei nicht den feinsten Einsatz benutzen, die Löcher sollten aber auch nicht so groß sein, dass sie die Kerne durchlassen.
Den Saft der zwei Orangen, den Portwein, Zucker und Zimtstange hinzufügen, Topf aufsetzen, zum Kochen bringen und das Ganze ungefähr 40 bis 50 Minuten köcheln lassen.
Heiß in sterilisierte Gläser füllen und diese auf den Deckel drehen. Ab und an die Gläser wenden.





♥♥♥ Un abbraccio Ariane
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