Keine Panik, Mädels: 5 Tipps, wenn du unterwegs deine Tage bekommst

*Gastbeitrag von Claudia Lattner*

Ich bin Claudia, 28 Jahre alt, reise extrem gerne “Off the Path”. Ich plante mit meiner damals 4- jährigen Tochter eine 6-monatige Reise durch Ecuador, daraus sind 2 Jahre in Ecuador, Kolumbien, Panama und Nicaragua geworden. Und das war bestimmt nicht die letzte Reise! Ich interessiere mich für gesunde Ernährung, Nachhaltigkeit, alternative Bildung, freies selbstbestimmtes Leben und natürlich das Reisen (mit Kindern). Vor drei Jahren probierte ich die Menstruationstasse das erste Mal aus und bin seitdem begeistert davon. Jetzt zurück in Österreich berate ich Frauen bezügliche Alternativer Monatshygiene und vertreibe sie selbst hier.

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Du bist, sagen wir mal, in Südamerika und sitzt in einem vollgestopften heißen Bus ohne Klimaanlage.

Die Busfahrt geht noch mindestens fünf Stunden.

Dann kommen noch zehn Verkäufer reingestürmt und bieten Limo, Süßigkeiten oder Brot an. Einer will noch Lernbücher verkaufen, der nächste erzählt dir etwas über den christlichen Glauben oder Parasiten im Darm und dann kommt noch der junge Mann herein, der den Bus mit seiner Quizshow unterhält.

Klingt alles ziemlich absurd, doch so oder ähnlich geht es in lokalen Bussen in Südamerika öfters zu. Eine richtige authentische, lokale Buserfahrung.

Doch findest du sie immer noch so abenteuerlich, wenn du als allein-reisende Backpackerin in diesem Moment gerade draufkommst, dass du jetzt sehr schnell eine Toilette benötigst?

Du merkst, dass du jetzt gerade in diesem Moment deine Regel bekommst. Und gar keine Tampons dabei hast.

Panik!

Ich will raus aus diesem Bus. Warum haben diese Busse nie (geöffnete) Toiletten? Und warum gibt es in diesen Länder nur diese altmodischen Binden?

Hier meine besten fünf Tipps für solch unangenehmen Situationen:

1. Bleib ruhig, und frag den Busfahrer.

In solchen Momenten ruhig zu bleiben ist schwierig, doch du musst überlegen wie du diese Situation so gut es geht meistert. Hysterisch herum zu schreien oder warten bis Hose und Sitz ganz blutig sind, verbessern die Situation wahrscheinlich nur bedingt.

Geh zum Busfahrer und frage ganz höflich, ob er dir die Toilette aufsperren kann, da du ganz dringend musst. Oft weigern sich die Busfahrer, weil sie ihre Toiletten nicht gerne putzen und bieten dir an, dass du dein Geschäft neben der Straße verrichten sollst. Wenn du wie ich ein Kind dabei hast, sind sie oft viel hilfsbereiter.

Aber im Zweifelsfall kannst du dann doch noch die Wahrheit sagen. Das ist ihnen oft so peinlich, dass sie dir dann gerne den Toilettenschlüssel in die Hand drücken.

2. Hab immer eine extra Rolle Klopapier dabei!

In vielen öffentlichen WCs in Südamerika ist oft nicht genügend Klopapier vorhanden.

An manchen Orten zahlst du für die Toilettenbenutzung ein paar Cent und bekommst dafür drei Blätter Klopapier.

Deswegen schadet es nie eine extra Rolle Klopapier dabei zu haben. Das hilft bei akutem Durchfall ebenfalls wie bei Regelunfällen.

3. Frag andere Frauen um Hilfe

In Europa würde man einfach eine andere Frau fragen, ob sie nicht ein Tampon dabei hat. Machst du das in Südamerika, wirst du ziemlich sicher nur fragende Gesichter ernten.

So modern die Frauen auch äußerlich erscheinen mögen, Tampons verwendet kaum eine. Wenn du einheimische Frauen um Hilfe bittest, frag sie um Binden.

Sollten noch andere ausländische, westliche Frauen im Bus sitzen, hast du bei denen sicher mehr Chancen einen Tampon zu bekommen.

4. Wenn dir Tampons heilig sind, nimm sie dir von zu Hause mit!

In Europa ist man es gewohnt Tampons in jedem Supermarkt oder Drogerie zu bekommen. In Südamerika nicht so.

Es gibt zwar an fast jeder Hausecke einen Tante-Emma Laden, der alles hat, doch Tampons haben die nicht.

Wenn du Glück hast, kannst du sie in großen Städten in einer Apotheke zu Monsterpreisen bekommen. In ländlicheren Gegenden keine Chance!

Daher: Wenn dir Tampons während deiner Tage heilig sind, nimm sie dir von zu Hause mit.

5. Verwende eine Menstruationstasse!

Verwende alternative Monatshygiene! Du wirst es auf Reisen (in Südamerika) so viel einfacher haben.

Du musst keinen 6 Monatsbedarf an Tampons mit dir herumschleppen oder überteure Tampons in Apotheken kaufen. In ländlichen Gegenden musst du nie mehr die gebrauchten Tampons sammeln und im Rucksack horten. Regelunfälle im Bus kannst du souverän auch mit geschlossenen Toilettentüren vorbeugen.

Aber du fragst dich jetzt sicher „What the fuck is this?”.

Eine Menstruationstasse ist ein wiederverwendbarer kleiner Trichter aus Silikon, den du wie ein Tampon einführst und der das Menstruationsblut auffängt.

Da das Fassungsvermögen viel größer ist, als bei Tampons, kann eine Menstruationstasse doppelt so lang in der Scheide bleiben, als ein Tampon. Durch das gebildete Vakuum ist die Menstruationstasse absolut sicher.

Zudem kannst du sie auch vor deiner Regel einführen, so wirst du in den ungünstigsten Momenten nicht überrascht.

Schwimmen, Tauchen, Rad fahren, Reiten. Alles kein Problem.

Da die Menstruationstasse wiederverwendbar ist, verursachst du keinen zusätzlichen Müll. Nach jedem Zyklus kochst du sie einmal aus und so ist sie wieder für den nächsten Monat einsatzbereit.

Neben den nachhaltigen und praktischen Vorteilen der Menstruationstasse ist sie für dich viel gesünder als die chemisch gebleichten Tampons.

Die Menstruationstasse ist für mich (nicht nur auf Reisen) die gesunde, nachhaltige, günstigere und praktischere Alternative zu Tampons geworden. Seit drei Jahren habe ich keine Tampons mehr verwendet und dank der Menstruationstasse sind mir auf Reisen keine peinlichen Regelunfälle mehr passiert.

Hast du noch mehr Tipps? Oder hast du Fragen zur Menstruationstasse? Rein damit in die Kommentare!

Feature-Foto: daniel.chodusov via Compfight cc

Foto Menstruationstasse: Greencolander via Compfight cc

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