Mirela Hrnic

Wellnesswochenende im La Pura Women’s Health Resort

Gars am Kamp, eine kleine Gemeinde im Waldviertel, war mir bis zum letzten Wochenende völlig unbekannt, dabei geht ihre Geschichte bis in die Zeit der Babenberger und noch viel weiter zurück. Im 11. Jahrhundert wurde Gars vorrübergehend zur Residenz der Babenberger, erbaut wurde dort außerdem eine Burg (heute die Babenberger Burgruine Gars/Thunau), die zu den ältesten in ganz Österreich gehört. Doch genug mit Geschichte. Heute steht in dem kleinen Ort ein Wellnesshotel, das meine Mutter und ich vergangenes Wochenende besuchten. Für mich war es die perfekte Gelegenheit um noch etwas zu entspannen und Energie zu tanken, bevor das neue Semester startete.

Wir entschieden uns nicht ganz zufällig für la pura, denn wie manche von euch vielleicht noch wissen, durfte ich mich im Herbst des letzten Jahres über den ersten Österreichischen Mode & Lifestyle Blog-Award in der Sonderkategorie Beauty freuen und der Gutschein für das Resort war ein Teil meines Preises. Anfangs war mir gar nicht bewusst, dass es sich um ein reines Frauen-Wellnesshotel handelt, auch wenn man es beim Namenszusatz erahnen hätten können und so wurde aus dem zunächst geplanten romantischen Pärchenwochenende ein gemütlicher Mutter-Tochter-Urlaub.

Nach einem kurzen, etwa einstündigen Roadtrip durch die flache Landschaft Niederösterreichs kamen wir auch schon in Gars an und konnten unser Auto beim hoteleigenen Parkplatz abstellen. Wir wurden gleich sehr herzlich begrüßt (ach, wie sehr ich die Freundlichkeit am Land liebe!), unser Gepäck wurde abgenommen und wir wurden direkt in die Hotellobby begleitet. Unser Zimmer war glücklicherweise schon bezugsbereit (Check-In ist üblicherweise um 16 Uhr, also recht spät), so konnten wir in Ruhe ankommen, ein Glas naturtrüben Apfel-Marillen-Saft trinken und die wunderschöne Aussicht auf die Burgruine genießen. Wir hatten eine Juniorsuite im dritten und letzten Stock des Gebäudes, deren Highlight für mich die gemütliche Couchecke war. Sonst war alles sehr geräumig angelegt, die zwei Einzelbetten waren bequem, für uns aber eine Spur zu weich, trotzdem schliefen wir sehr gut. Das Bad bot alles, was man braucht, sogar eine Fußbodenheizung! Wenn ich auf hohem Niveau meckern würde: der Föhn ist ganz furchtbar, nicht ganz so passend zum sonst so hochwertigen Interieur des Zimmers. Kleiner Tipp: Im Day Spa Bereich kann man seine Haare mit Modellen von Braun, die mehr Power und sogar einen Diffusor-Aufsatz bieten, trocknen.

Zur Ausstattung des Spa-Bereiches, den wir am Nachmittag nutzten, gehören ein Indoor-Pool, ein Sole-Dampfbad, eine Infrarotkabine, zwei verschiedene Saunen (Waldviertler Aufguss und eine Bio-Sauna), einem Rasulbad mit tollen Peelings und dazu noch ein paar Ruheräume und Wärmeliegen. Zudem gibt es eine kleine Erfrischungslounge mit Tee und Zitruswasser und eine Sonnenterrasse. Im gesamten Spa war die Stimmung sehr angenehm und entspannt, man merkte einfach, dass die Gäste sich wohl fühlen. Im Gegensatz zu einer klassischen Therme fand ich es sehr angenehm Ruhe zu haben und den Pool nicht mit vielen kreischenden Kindern oder die Sauna mit dreißig anderen Gästen teilen zu müssen. Ich hätte mir bloß mehr Becken gewünscht, vielleicht auch einen Außenpool mit warmem Thermalwasser, aber mir war schon vor der Anreise bewusst, dass la pura keine richtige Therme, sondern ein Wellnesshotel ist, weshalb ich das auch nicht kritisieren möchte. Wir haben uns jedenfalls sehr wohl gefühlt und haben es sehr genossen einmal richtig abschalten zu können. Ohne Kamera, Handy, Laptop oder anderen Schnickschnack. Wie schön sich die Haut nach dem Dampfbad anfühlte, muss ich sicherlich nicht erwähnen.

Tiefenentspannt machten wir uns zu etwas späterer Stunde auf den Weg zum Abendessen, wurden davor aber noch auf einen kleinen Welcome Drink eingeladen. Wir ließen den Tag Revue passieren und hörten der Band bei ihren Proben zu.
Auch im Restaurant zog sich das stilvolle, aber trotzdem gemütliche Interieur fort. Über das resche Brot und den köstlichen Olivenaufstrich am Tisch freute ich mich besonders, da meine letzte Mahlzeit einige Stunden zurücklag und das Warten auf das Menü gleich viel schneller verging. Serviert wurden fünf Gänge, die ganz meinem Geschmack entsprachen, erst ein Griechischer Bauernsalat, darauf folgte eine Minestrone mit Salbei und Parmesan, als Zwischengang Zartweizen mit Wurzelgemüse, gefolgt von einem Wolfsbarschfilet mit mediterranem Gemüse, Zitronenschaum und Gnocchi. Das Dessert war der perfekte Abschluss mit einer Art Himbeersorbet, einem cremigen Schokonockerl, Rhabarbersauce, Streuseln und Baiser. Obwohl die Portionen nicht sehr groß waren, war wir beide danach satt und auch sehr glücklich und ließen den Abend doch im Zimmer statt mit Livemusik bei der Hotelbar ausklingen.

Mein Sonntagmorgen startete mit einer Bioelektrischen Impedanzanalyse, die für mich sehr aufschlussreich und interessant war. Nachdem ich in den letzten Monaten insgesamt 14 kg abgenommen habe, wollte ich wissen, wie meine Körperzusammensetzung nun ist und wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Fakt ist, mein Körperfettanteil ist (für mich) noch zu hoch. Er liegt zwar im Normalbereich, aber ganz optimal ist er nicht. Da ich mir aber sicher bin, dass der Wert vor meiner Abnahme noch viel höher war, denke ich, dass ich auf einem guten Weg bin, wenn ich weiterhin Kraft- und Ausdauertraining kombiniere, jedoch den Fokus auf Muskelaufbau setze. Währenddessen genoss meine Mama eine Massage und sah richtig glücklich aus, als sie wieder zurückkam!

Beim Frühstück gab es alles, was das Herz begehrt: köstliches Gebäck, hausgemachte Aufstriche, Fisch, Käse, Wurst, Gemüse, Marmeladen, Müsli, Joghurt, Obst und auch allerlei Eigerichte, Hirsebrei (den ich letzte Woche direkt nachgekocht habe), Palatschinken und Milchreis. Ein Traum!

Bevor wir den Tag noch im Spa-Bereich verbrachten, ließ ich eine Chinesische Heilmassage über mich ergehen. Ich muss hier erwähnen, dass es für mich die erste Massage dieser Art war und ich sie leider nicht genießen konnte, da die angenehmen Momente von den eher schmerzhaften übertroffen wurden. Am Tag drauf hatte ich an manchen Stellen sogar Schmerzen, allerdings nur im Bereich der Schultern und glücklicherweise nicht auch im Kreuz und entlang der Wirbelsäule. Vielleicht ist es auch normal, dass der Körper sich erst daran gewöhnen muss, ich persönlich habe aber keine große Lust mehr auf Massagen und würde stattdessen lieber eine Gesichtsbehandlung machen lassen. Meine Mama hatte davor noch eine kurze Galileo-Trainingseinheit, die ihr sichtbar mehr Freude bereitete als meine Massage.

Da wir um 11 Uhr bereits das Zimmer verlassen mussten, verstauten wir unsere Sachen im Auto und einen Teil in der Day Spa Garderobe und ließen das Wochenende noch entspannt ausklingen. Zum Abschied bekamen wir noch zwei kleine Gläser mit hausgemachtem Kräutersalz, eine schöne Aufmerksamkeit!

Gönnt ihr euch manchmal eine Auszeit in einem Wellnesshotel oder einer Therme? Welche österreichischen Thermen findet ihr besonders toll?


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