Yoyó Kim

My favourite Books



Ich war eine Leseratte. Betonung auf war. Bis vor noch ein paar Jahren hatte ich dicke 600-Seiten-Wälzer innerhalb von zwei/drei Tagen durch, keine Bibliothek und keine Buchhandlung war vor mir sicher. In unserer damaligen kleinen Bücherei hatte ich bald schon alle interessanten Kinder- und Jugendromane durch, mein Bücherregal Zuhause musste um ein weiteres erweitert werden. Im Laufe der Zeit hatte mich das digitale Zeitalter eingeholt und mein Lieblingshobby wurde durch das Internet vertrieben. Leider. Ich erinnere mich noch, wie ich zwischen zehn bis fünfzehn Romane im Monat verschlungen habe, alle Gelesenen sorgfältig in ein Notizbuch eingetragen und aufbewahrt habe. Und obwohl mein Lesekonsum drastisch gefallen ist, liebe ich Bücher noch immer. Das Eintauchen in eine fremde Welt, die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Charakteren, die Vorstellung einer völlig fremden Umgebung. Durch meine ehemalige Leidenschaft kam ich ja erst zum Schreiben und daraus resultierend zum Bloggen. Heute möchte ich euch meine Lieblingsromane vorstellen, die mich nach all den Jahren noch immer nicht loslassen. Überwiegend Drama, obwohl ich damals ein Fantasy-Freak war. Viel Spaß beim Schmökern.

Die "Clan der Otori"-Saga umfasst fünf Bücher, ich habe bisher leider nur die Kern-Trilogie gelesen, sowohl das Pre-, als auch das Sequel muss ich mir noch schleunigst besorgen. In einem feudalen Japan kämpfen mehrere Familien um die Vormachtstellung des Landes. Darunter befindet sich auch Otori Takeo, der später mit seiner Geliebten Shirakawa Karde versucht, Frieden in das Land zu bringen. Es ist wahnsinnig tragisch, also voll und ganz mein Genre. Ich habe mit den Figuren gefühlt, geweint, gezittert. Unglaublich machtvoll, was Lian Hearn zu Papier gebracht hat. Genre: Fantasy, Historie; Hauptthemen: Krieg, Loyalität, Intrigen, Liebe, Verlust

Japan, Mitte des 20. Jahrhunderts: Das kleine Fischermädchen Chiyo wird an ein Geisha-Haus verkauft und muss sich gegen die mächtige und populäre Geisha Hatsumomo behaupten, mit der sie inderselben Okiya lebt. Mit der Zeit entwickelt sich Sayuri (Chiyo) zur bekanntesten Geisha des Landes, doch kann sie das Herz des Direktors gewinnen, nach welchem sie sich so unendlich sehnt? Ich habe zuerst den Film gesehen und war so geflasht, dass ich unbedingt den Roman lesen musste. Der Film hält sich sehr genau an den Roman und obwohl ich bereits den Ausgang der Geschichte kannte, hat mich das Buch gefesselt. Arthur Goldens Werk hat eine bittersüße Note, der auch lange nach dem Lesen anhält. 100%ig nach meinem Geschmack. Genre: Drama, Historie; Hauptthemen: Selbstfindung, Individualität, Liebe, Konkurrenz, Überleben

Auch bei "Abbitte" habe ich zuerst den Film gesehen. In einer Sommernacht begeht die junge Briony Tallis einen folgenschweren Fehler, der die Leben von drei Personen für immer verändert. Ich möchte gar nicht so viel verraten, lest ihn einfach! Ian McEwans Roman war einer der wenigen, die mich richtig schocken und mich begreifen ließen, dass Worte unglaublich viel Macht haben. Unglaublich tragisch, wehmütig und schmerzhaft. Genre: Drama; Hauptthemen: Gerechtigkeit, unerfüllte Liebe, Reue, Ehrlichkeit, Unschuld

"Sturmhöhe" ist einer der Klassiker schlechthin. Emily Brontë erzählt die leidenschaftliche Geschichte von Heathcliff und Catherine Earnshaw. Es ist auch schwer zu beschreiben, wenn man den Roman nicht gelesen hat. Um ehrlich zu sein bin ich durch Twilight darauf gekommen (haha), aber es hat sich definitiv gelohnt. Wer Jane Austens Werke genau so schrecklich langweilig findet wie ich, ist Wuthering Heights bestimmt eine düstere, aber gute Alternative. Genre: Historie, Drama; Hauptthemen: Familiendrama, Intrigen, Leidenschaft, Misstrauen, Liebe, Loyalität

Paris, 1935: Gladys Eisenach wird des Mordes an einem jungen Mann angeklagt, gesteht die Tat ohne Zögern. Es soll angeblich ein Liebhaber der Frau sein, die zu den schönsten, reichsten und einflussreichsten in Frankreich zählt. Dass die Hintergründe jedoch ganz andere sind, wird erst im Laufe des Verfahrens klar ... Als ich "Jesabel" gelesen habe, war ich ungefähr 14 Jahre alt. Total jung und naiv habe ich nicht alle Beweggründe nachvollziehen können, jedoch war ich total von der Geschichte eingenommen. Die Verstrickungen und der Egoismus der Protagonistin haben mich zugleich fasziniert und angewidert. Irène Némirovsky hat auch mit einem weiteren Roman ("Die Hunde und die Wölfe") voll und ganz meinen Geschmack getroffen, doch dieser hier zählt zu meinen absoluten Favoriten. Genre: Drama; Hauptthemen: Eitelkeit, Selbstsucht, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Wahrheit

Kommen wir endlich mal zu einer reinen Fantasy-Story! Kaye Fierch ist 16 und kämpft wie jeder Teenager mit dem Erwachsenwerden. Jedoch merkt sie schnell, dass sonderbare Dinge mit ihr und um sie herum passieren. Als sie den Elfenritter Roiben trifft, erkennt sie bald ihr wahres Ich. In Geschichten sind Elfen meist entweder die kleinen, guten Feen oder die starken, eleganten Krieger. Nicht so in "The Modern Fairie Tales". Die Trilogie zeigt das Böse, die dunkle Seite der Fabelwesen, ihre Grausamkeit, die Skrupellosigkeit. Man kann gar nicht richtig entscheiden, wer gut und wer böse ist und genau diese Ambivalenz hat mich total gefesselt. Die Story ist wahnsinnig düster und "unschön", fällt also total aus dem Rahmen inmitten der ganzen bunten Elfenromanen. Ach und ich bin total in Roiben verschossen, das hat natürlich noch Extrapunkte gebracht. Genre: Fantasy, Coming-Of-Age; Hauptthemen: Gut und Böse, Selbstfindung, Liebe, Mut, Vertrauen

Ich denke, das waren alle meine Favoriten. Erzählt mir doch mal, welches Buch euch durch meine Erläuterungen am meisten interessiert hat und welche eure Lieblingsromane sind. Ich bin gespannt!
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