21 und die Frage : Bin ich jetzt erwachsen?

Fuck, ich werd alt! Den Satz aus dem Munde eines einundzwanzigjährigen zu hören macht die Ü25er sicherlich gerade furios. Und meine Eltern erst! Aber irgendwie kam dieser Satz in den letzten Tagen auf. Nach meiner Geburtstagsfeier Freitag Nacht lag ich im Bett und überlegte ein bisschen. Macht das eine Jahr jetzt wirklich einen Unterschied? Bestimmt Alter den Erwachsenheitsgrad? Darf ich mich jetzt nicht mehr über eine große Cornflakesauswahl im Supermarkt freuen? Oder gern Schaukeln?

Damit hat das alles nichts zu tun! So eine simple Zahl kann ja nicht bestimmen wie gern ich die Simpsons gucke. Aber trotzdem, irgendwie ist es wirklich manchmal komisch zu sehen wie eigenständig und erwachsen man geworden ist. Man macht alles allein, lebt sein eigenes Leben. Ein Jahr schleppt man schon den ”drei-komma-irgendwas”-Abischnitt mit sich mit, inzwischen wohnt man in der Hauptstadt, 555km von Mami und den alten Freunden. Und irgendwie ist das alles manchmal ganz schön viel, so Erwachsenwerden.

Da steh ich da also, 80 Meter über Berlin auf dem Aussichtsturm im Humboldthain. Mama ist morgens gelandet, den ganzen Tag haben wir schon eingekauft, gekocht, Sachen den Aussichtsturm hochgeschleppt. Ohne Mama wär das glaub ich gar nicht gelaufen, zumindest nicht so wie ich es mir vorgestellt habe. Beim Dekorieren lernen wir ein Pärchen kennen, die spontan mit anpacken und dafür ein bisschen mitmampfen dürfen. Die zwei Mädels waren größer als ich, deshalb sind die ganz hoch angebrachten Farbfahnen den beiden zu verdanken.

21:00, die ersten treffen ein und der Wunsch, dass alle Gäste zumindest ein bisschen verkleidet kommen wurde mehr als übertroffen. Jem und Jasper ganz in weiß als Punjabi Scheiche, Laura im blauen Sari, Matthias als Flaschengeist. Jedes Kostüm war einfach unglaublich. Die Bilder dazu findet ihr ganz unten.

Irgendwann dann, kurz vor 24 Uhr : dicke Wolken über dem Aussichtsturm. Regen? Jetzt? Och nö!!! Nur ein kleiner Schauer, der bei 32°C wirklich erfrischend und nicht störend war. Glück gehabt. Um 24 Uhr dann nahm ich mir zu Hurricane von MS MR, einem Lied das mich momentan irgendwie begleitet, ganz viel Zeit für jeden Einzelnen. Umarmen und Danke sagen ist so unpersönlich und so kann jeder einem noch ein paar Worte über das letzte und für das nächste Jahr mit auf den Weg geben. Ein wunderschöner Abend! Danach wurde noch ausgelassen gefeiert, die Storys dazu bleiben aber geheim. Es muss ja irgendwie auch ein bisschen geheimnisvoll bleiben.