und wieder geht es rund

Drei Tage ist das neue Semester jetzt alt und ich fühle mich schon, als sei ich mittendrin. Die Kurse und Vorlesungen, die ich bis jetzt hatte, waren hauptsächlich ziemlich spannend. Zwar ging es am Montag recht schleppend los – die Einführung ins Semester war mit 45 Minuten angekündigt, letztendlich bekamen wir aber nur unsere Laufzettel ausgeteilt und durften dann noch knapp 40 Minuten auf die nächste Vorlesung warten. Entsprechend unmotiviert war ich auf 2h HNO-Pathologie, für eine Patho-Vorlesung war es dann aber doch einigermaßen interessant. Mittags dann 2,5h Psychiatrie-UaK, die wir bei einem jungen Arzt in Vertretung hatten, was etwas chaotisch ablief (er wusste nicht, dass es unser erster Kurs in dem Fach ist und war auch allgemein ein bisschen chaotisch aber total nett). Wir durften aber einige Patienten sehen, haben den Psychopathologischen Befund besprochen und bekamen einen groben Überblick über die Diagnosen nach ICD10 mit Schwerpunkt auf Schizophrenie. Es war unheimlich interessant, die Patientengeschichten zu hören, auch wenn ich ziemlich sicher bin, dass ich nicht in die Richtung gehen will.

Gestern war eigentlich die erste Forensik-Vorlesung, die ich mir eigentlich antun wollte (Todeszeitfeststellung klingt so nach Tatort ;-) ), hab dann aber doch ausgeschlafen und bin nur zu Augenheilkunde gegangen. Die Bilder waren etwas eklig (erinnerten mich an die Derma-Vorlesung…) aber im Großen war es schon spannend. Mal sehen wie das Praktikum wird. Das Antestat am Ende der Vorlesung war ein bisschen ein Witz – wenn sie nur Physikumswissen abgefragt hätten, wäre das in Ordnung gewesen, das hatte ich wiederholt, aber die Hälfte waren echt schon klinische Fragen und Krankheitsbilder, von denen ich noch nie gehört hatte. Bei nem vollen Hörsaal und ner verständnisvollen Dozentin lies es sich aber mit Hilfe von Gemeinschaftsarbeit und ein bisschen Nachschlagen ganz gut lösen…

Heute bekam ich dann die zweite Hälfte der Neuro-Vorlesung mit (die erste hab ich auf Grund von Kuscheln am Morgen leider verpasst ;-) ), die richtig gut war. Es waren mehrere Patienten eingeladen, die ihre Geschichte vorgestellt haben und wo dann DDs und Therapie besprochen wurde. Anschließend war die erste Schmerztherapie-Vorlesung, wo erstmal ein paar Grundlagen zur Einteilung und Therapie besprochen wurden. Das finde ich auch ein wirklich spannendes Thema, das man auch in jeder Fachrichtung brauchen kann. Es ist auch eins der wenigen Fächer, wo wir als nicht-Reformis am Ende mit einer OSCE (also einer praktischen Prüfung an Simulationspatienten) geprüft werden. Vor einer praktischen Prüfung bin ich immer um einiges aufgeregter, aber ich denke es bringt viel mehr als das ewige Kreuzen…

Jetzt muss ich noch in die Bibliothek, Bücher vom letzten Semester abgeben und neue ausleihen. Dann kurz in die Mensa und dann hab ich einen Rheumatologie-UaK. Den einzigen dieses Semester. Da bin ich mal gespannt.

Ach ja, was die letzten zwei Wochen meiner Famulatur anging, die liefen ganz ähnlich wie die ersten beiden. Viel tun konnte ich nicht, hab aber viel zugehört, ein paar Fragen beantwortet und auch ein paar Dinge für den Herrn Doktor recherchiert. Am Ende, muss ich sagen, bin ich trotzdem ganz zufrieden, weil ich, glaube ich, ziemlich viel über eine gute Anamnese und über das Beobachten und Einschätzen des Patienten gelernt habe. Und das ist, denke ich, ebenso wichtig, wie eine gute Untersuchung und das richtige Befunden.



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