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Selbstgemachte Maistortillas aus der Tortillapresse

Nachdem ich Weizentortillas schon selbstgemacht habe, wollte ich natürlich auch unbedingt Maistortillas selber herstellen. Nach ein bisschen Recherche entpuppte sich das als komplizierter als gedacht. Man benötigt dazu nämlich Masa Harina, das ist spezielles behandeltes Maismehl, es ist nixtamalisiert. Nix-da-was?

Die Nixtamalisation ist ein traditionelles mexikanisches Verfahren, das nachweislich bereits 1500 v.Chr. angewandt wurde und die Backeigenschaften verbessert, dem Maismehl einen besseren Geschmack verleiht und ihn leichter verdaubar macht. Dazu werden die Körner viele Stunden in einer alkalischen Lösung gekocht. Dadurch löst sich die Hemicellulose, die die Zellwände zusammenhält, auf. Die Körnerschale löst sich und der Kern wird weich. Ein Teil des Maisöls verwandelt sich in emulgierende Verbindungen und die Maisproteine können sich leichter verbinden. Dadurch lässt sich aus nixtamalisiertem Masa Harina mit Wasser ein Teig formen, im Gegensatz zu unbehandeltem Maismehl.

Der bei der Nixtamalisation verwendete Kalk liefert Calcium, das im Mais gebunden wird und somit den Calciumgehalt im Maismehl stark erhöht. Außerdem wird das Vitamin-B Niacin so freigesetzt, dass vom menschlichen Verdauungstrakt aufgenommen werden kann. (Quelle: Wikipedia, Rezepte-Wiki)

Das Masa Harina ist meistens aus Mexiko importiert und da das in Mexiko meistens niemanden interessiert ist es sehr wahrscheinlich aus GMO-Mais. Meine mexikanische Kollegin bestätigte mir, dass sich um dieses Problem in Mexiko keiner Gedanken macht. In Berlin habe ich dann bei Goldhahn & Sampson zufällig GMO-freies Masa Harina entdeckt! Der Preis war nicht ohne und nachdem ich das Etikett etwas genauer studierte, habe ich entdeckt, dass es aus Würzburg kommt! Ein bisschen googlen und ich fand einen mexikanischen Laden in Würzburg, der dieses GMO-freies Masa Harina für einen akzeptablen Preis verkauft (auch online!). Ich würde auf die Bezeichnung GMO-frei unbedingt achten!

Dann benötigt man eine Tortillapresse. Damit kann man die Tortillas gleichmäßig rund und dünn pressen, ohne dass der Teig zerbröselt. Glücklichweise konnte mir meine mexikanische Kollegin diese leihen (danke!), denn ich wollte mir nicht auf gut Glück eine kaufen. Tortillapressen sind aber auch nicht teuer und man findet sie in den gleichen mexikanischen Läden, die auch das Masa Harina verkaufen.

Im Nachhinein war es eine gute Entscheidung, dass ich die Presse nicht gekauft habe, denn ich bevorzuge vom Geruch, Geschmack und Konsistenz eindeutig die Weizentortillas. Gut für mich, denn die sind auch wesentlich einfacher in der Herstellung! Wer jedoch bereits Gefallen an Maistortillas hat oder diese einfach mal ausprobieren möchte, dem empfehle ich unbedingt dieses Rezept auszuprobieren!

Übrigens kann man die Maistortillas auch in Dreiecke schneiden und frittieren und erhält damit Tortillachips! Wenn man sie in Form biegt und bäckt erhält man die typischen Schalen für Tacos.

Ich vakuumiere immer 4 Tortillas zusammen ein und friere sie ein (evtl. ein Stück Butterbrot-/ oder Backpapier zwischen die Tortillas legen um ein Zusammenkleben zu verhindern). So habe ich immer eine Portion für 2 Personen fertig und einige auf Vorrat. 2 Maistortillas sind ausreichend pro Person, da sie mehr sättigen als Weizentortillas, obwohl sie kleiner sind.

Vor einem Jahr: Selbstgemachte Gemüsebrühe

Vor vier Jahren: Fenchel-Zwiebel-Pizza

Vor fünf Jahren: glutenfreie Graham Cracker

Selbstgemachte Maistortillas aus der Tortillapresse

ergibt: etwa 15 Stück

Zutaten:

  • 500g Masa Harina
  • etwa 600 ml Wasser

Das Wasser nach und nach zu dem Masa Harina geben und verkneten bis ein glatter fester Teig entstanden ist. Eventuell wird mehr oder weniger Wasser benötigt, je nach Masa Harina.

Den Teig in 15 Portionen aufteilen. Jede Portion zu einer Kugel formen und unter einem feuchten Geschirrtuch aufbewahren.

Die Pfanne auf mittlerer bis starker Hitze aufwärmen (bei mir 10 von 14 auf Induktion).

Die Tortillapresse mit Frischhaltefolie auslegen, eine Kugel darauflegen, mit Frischhaltefolie bedecken. Die Tortillapresse schließen. Da meine Tortillapresse etwas unregelmäßig presste (vorne stärker als hinten), habe ich die Kugel etwas weiter nach hinten in die Presse gelegt und die Tortillas auch nochmal gedreht und nochmals gepresst. Das kann aber bei eurer Presse wieder anders sein, einfach ausprobieren!

Der Teigfladen wird nicht mehr aufgehen in der Pfanne. Sollte er euch zu dick sein, einfach bei den folgenden Kugeln etwas Teig entfernen und aus den Resten eine neue Teigkugel formen. Learning by doing.

Den gepressten Teigfladen in die vorgewärmte Pfanne geben und 1 – 2 Minuten auf jeder Seite backen bis sich braune Flecken bilden. Auf einen Teller legen und mit einem leicht feuchten Geschirrtuch abdecken. So verhindert man, dass die Tortillas austrocknen und kalt werden, wenn ihr sie anschließend essen wollt.

Mit jeder Kugel und Teigfladen weiter so verfahren. Während eine Tortilla in der Pfanne bäckt kann man prima die nächste pressen.

Sofort essen oder vakuumieren und einfrieren.

Tipp: Die Maistortillas in Dreiecke schneiden und frittieren –> Tortillachips! Wenn man sie in Form biegt und bäckt erhält man die typischen Schalen für Tacos.

Ich vakuumiere immer 4 Tortillas zusammen ein und friere sie ein (evtl. ein Stück Butterbrot-/ oder Backpapier zwischen die Tortillas legen um ein Zusammenkleben zu verhindern). So habe ich immer eine Portion für 2 Personen fertig und einige auf Vorrat. 2 Maistortillas sind ausreichend pro Person, da sie mehr sättigen als Weizentortillas, obwohl sie kleiner sind.

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