Schnee und Pralinen haben jetzt eine neue Dimension erreicht


Mittwochs gibt es meistens Süßes

Mittwoch - eigentlich Zeit für etwas Süßes. Gibt es heute auch, allerdings nicht die geplanten Streuseltaler, die sind auf nächste Woche verschoben.

Ich möchte heute von Schokolade und viel Schnee berichten - vom Pralinenkurs im Allgäu.


Wenn Schnee eine neue Dimension erreicht

Als kleine Geschichte vorneweg - wenn man im Winter zu Mel ins Allgäu fährt, hört man sie immer mit warnenden Worten: Winter - Allgäu - viel Schnee - sehr viel Schnee! Vor einem Jahr war ich genau zur gleichen Zeit im Allgäu - extra mit der Bahn angereist - und vom Schnee nicht viel zu sehen.

Auch dieses Jahr kam Ihre Warnung und was uns diesmal erwartete - unglaublich! Schnee hat nun eine neue Dimension!


Blick aus der Ferienwohnung im Allgäu - links: 02/2015 - rechts: 02/2014

Ich reiste diesmal nicht alleine ins Allgäu, Nadine war ebenfalls zum Pralinenkurs angemeldet. Eigentlich hätte uns schon vorher klar sein müssen - wenn wir zusammen fahren, das kann nicht gut gehen. Wir hatten uns schon mehrmals zusammen auf den Weg zum Foodblogger-Treffen Rhein-Main gemacht und schadenfrei verlief das bisher nie. So sollte es auch diesmal sein...

Wenn Engel reisen

Wir trafen uns pünktlich am Bahnhof in Darmstadt und aus 5 min. Verspätung wurden 30 min., wodurch wir sämtliche Anschlusszüge verpasst hatten. Um Wartezeiten auf den kalten Bahnhöfen zu überbrücken stiegen wir in die Bummelzüge und kamen mit etwas über einer Stunde Verspätung in Kempten an - ich weiß, warum ich nicht gerne Bahn fahren... Der erste Blick aus dem Bahnhof brachte eine kleine Erleichterung, es lag nur ein wenig Schnee, schneite nicht und die Straßen waren frei. Ich wies den Taxifahrer trotzdem darauf hin, dass wir zu einem Haus außerhalb wollten, wegen des Schnees. Kein Problem, sagte er uns uns so fuhren wir los.


Paul
Es kam, wie es kommen musste! Je weiter wir Richtung Ziel fuhren, desto mehr Schnee bekamen wir zu sehen. Anfangs sahen wir die weißen Straßenpfosten und etwas Schnee darum, auf der Hälfte der Strecke steckten schon rote Stöcke in den Pfosten, die zu dreiviertel bedeckt waren. Und etwa 2 km vor dem Ziel gab es den Supergau. Schon die 500 m davor hörten wir den Taxifahren ständig murmeln: Da komme ich nicht mehr durch, gleich bleiben wir stecken - von den Geräuschen an und unter dem Auto will ich garnicht anfangen. Aber er fuhr stetig weiter, bis wir uns dann letztendlich festgefahren hatten.

Der Taxifahrer wollte aussteigen, konnte aber garnicht, die Schneemassen am Straßenrand waren so hoch und dicht an der Tür, dass sie erst garnicht auf ging. Also versuchen wir unser Glück, kamen aus der Tür, standen aber auch direkt im Schnee, bis über die Knie. Ich schaffte mich zu einem Hof etwa 150 m entfernt durch und organisierte eine Schaufel und so schippten wir, während es schneite und uns Schneewehen ins Gesicht schlugen, abwechselnd den Taxifahrer und das Taxi frei. Zwischendurch bekamen wir noch Hilfe vom Räumdienst.

Nach einer gefühlten Ewigkeit - die Hosenbeine waren mittlerweile steif gefroren - hatten wir es geschafft. Wir fuhren weiter, aber nur bis zur nächsten Querstraße, der Taxifahrer hielt an und bat uns auszusteigen, er fährt nicht mehr weiter. Also stiegen wir aus und liefen die letzten 750 m durch die Schneewehen mit Gepäck den Berg hinauf zu Mel und der Ferienwohnung. Dort entschädigten uns ein warmer Tee, Paul & Schokolade.

Der Lohn der Mühen - ein wunderbarer Pralinenkurs

Am nächsten Morgen begannen wir um 10 Uhr mit dem knapp 8-stündigen Pralinenkurs, für den wir extra angereist waren. Ob sich die Strapazen der Reise gelohnt haben? Ja!



Nele
erklärte zu Beginn alles rund um die Kuvertüre und Pralinen ausführlich und geduldig. Anschließend wurden wir in zweier Gruppen aufgeteilt, jeder Gruppe wurde ein Rezept zugeteilt und so legten wir los. Wir waren jedoch nicht auf uns alleine gestellt, sondern konnten jederzeit bei Nele nachfragen, wenn wir unsicher waren. Zwischendurch, wenn es etwas zu erklären gab, dass alle interessieren könnte, wurde kurz innegehalten und alle lauschten.

Auch wichtige Dinge, wie das Einhalten von Temperaturen, sei es bei der Ganache oder aber auch beim Temperien der Kuvertüre wurde von Nele erklärt und gezeigt.



Nadine und ich dürften Mels geliebte Maracuja-Scheißerchen zubereiten.

Dazu stellten wir ein Gelee aus Maracujamark, Zucker und Gelatine her und füllten, nach dem Abkühlen, die weißen Hohlkugeln zu einem Drittel. Anschließend wurde aus Sahne, weißer Schokolade, Maracujamark, Honig und Butter die Ganache hergestellt und ebenfalls in die Hohlkugeln gespritzt, bis sie voll waren. Als die Ganache angezogen war, wurden die Hohlkörper verschlossen. Während die Schokolade fest wurde, haben wir für den Überzug Kuvertüre temperiert und für die Ummantelung noch Himbeerpulver mit Puderzucker vermengt und gesiebt.

Dann musste es schnell gehen. Einer ummantelte die Kugeln mit Schokolade und gab sie in die Schüssel mit dem Himbeerpulver. Der Andere umhüllte nun die Kugeln komplett mit Himbeerpulver und setzte sie anschließend auf ein Tablett. Dann hieß es warten bis alles angezogen war. Danach wurden die Pralinen noch in Silberpapier eingehüllt.

Die restlichen Gruppen waren auch nicht untätig und fertigten Kürbiskern-Nougat-Herzen, Kaffee-Chili-Herzen, Erdbeer-Ingwer-Kugeln und Vanille-Trüffel.

Zum Abschluss wurden alle Pralinen gerecht aufgeteilt und man hatte mindestens zehn Pralinen von jeder Sorte, teilweise sogar 16. Es gab kleine Tüten und allerlei (Klebe-) Bänder, Stempel und ähnliches um die Pralinen noch schön zu verpacken.

Dann erhielten wir jeder eine Mappe mit allen wichtigen Informationen zur Kuvertüre, sowie die Rezepte der Pralinen. Nele gab uns anschließend noch einige Einkauftipps, bevor der Kurs endete.

Zu Essen und Trinken gab es reichlich, Mel hatte für alles gesorgt.


von links nach rechts: Kaffee-Chili-Herz, Erdbeer-Ingwer-Kugel,
Vanille-Trüffel, Maracuja-Vanille-Kugel und Kürbis-Nougat-Herz









Ein Danke an die beiden Mädels - war ein schönes Wochenende.
Und ein Danke an Nadine, mit Dir sind Fahrten/Reise immer unterhaltsam ;) Nadine hat auch vom Wochenende im Allgäu berichtet und zeigt viele Fotos vom Kurs und von Emil!

Ich werde künftig ganz anständig meine Pralinen überziehen und nicht nur die Hohlkörper verschließen, wie bisher :)

Von der Heimreise fange ich zum Abschluss garnicht mehr an, die verlief ähnlich, wie die Anreise. Aber ein Pralinenkurs im Allgäu kann ich Euch trotzdem nur wärmstens empfehlen!

Ausser dem letzten Foto sind alles Handyaufnahmen, sorry dafür - aber ich bin froh, bei der Anreise die große Kamera nicht auch noch im Gepäck gehabt zu haben.

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