Vera Wohlleben

Frozen Yogurt Popsicles mit Blaubeeren und Lindenblütentee


Als ich klein war, gab es sowas wie Frozen Yogurt ja noch nicht. Dafür fand ich Softeis ganz furchtbar toll. Meterhoch aufgetürmte, cremige Eismassen, so sahnig-glatt wie Rasierschaum und so rosa wie die Plastikkämme von meinen Plastikponies. Mit dem Softeis gab es nur ein Problem: Ich durfte es nicht haben. Wegen der Salmonellen, die laut meinen Eltern in großer Zahl in Softeisautomaten wohnen. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich ein bisschen Kotzerei liebend gerne in Kauf genommen, um nur einmal so ein Eis zu essen. Dann hätte ich außerdem zwei Tage nicht in den Kindergarten gemusst - ja perfekt, was will man denn mehr? Einmal Erdbeer-Softeis mit einer Extraportion Salmonellen, bitte! Aber nee, war nicht gestattet.

Dieses Kindheitstrauma habe ich dann letzten Sommer aufgearbeitet (naja, ich habe es zumindest versucht), indem ich mir eine Eisform bei Depot gekauft habe - so eine richtig pornöse, mit der das selbstgemachte Eis aussieht wie frisch aus der Softeismaschine gezapft. Theoretisch.

Praktisch sieht es leider aus, als hätte es schon mal jemand gegessen (rechtes Bild). Im Nachhinein weiß ich auch, woran es lag: Madame hatte mal wieder nicht genug Geduld. Nachdem mein Blaubeer-Frozen-Yogurt-Eis drei Stunden im Tiefkühler war, fand ich es an der Zeit, es herauszuholen. Das Eis rutscht wie von selbst aus den Förmchen raus? Egal, umso eher schmeckt es wie Softeis! Es hat überhaupt keine Softeis-Swirls? Egaaaaal, die mach ich dann später mit Photoshop hin! Jetzt schnell shooten und genüsslich aufessen... Tja. Als wir nach weiteren 3 Stunden die übrigen zwei Eislutscher auch noch essen wollten, ja DA kam es auf einmal perfekt aus der Form (linkes Bild). Nur waren da leider schon meine Eiswürfel vom Shooting geschmolzen, die Blaubeeren weggefuttert und das letzte Tageslicht verabschiedete sich so langsam.

Das mit Photoshop hat natürlich nicht geklappt. Also ist mein Frozen-Yogurt-Eis am Stiel heute etwas hässlich, tut mir leid. Was es aber nicht minder lecker macht! Ich habe zwei Varianten probiert, eine mit Blaubeeren und eine - Achtung, fancy - mit Lindenblüten-Rosen-Geschmack.

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Der Lindenblüten-Rosen-Tee schmeckt süß und blumig, ein wenig so, wie eine Sommernacht riecht. Irgendwie musste ich schon beim Schnuppern gleich denken, dass er sich zusammen mit Joghurt perfekt als Eis machen würde. Das kann ich generell nur empfehlen, probiert Tee ruhig mal im Kuchen, im Salatdressing oder eben im Eis... Da kann man so schön kreativ werden und interessante Geschmäcker kreieren.
Bei Fencheltee ist es ja meistens so: Man liebt ihn oder man hasst ihn. Ich liebe ihn! Schon als Kleinkind habe ich immer welchen bekommen, wenn ich trotz strengster Salmonellenprophylaxe meiner Eltern trotzdem mal wieder Bauchschmerzen hatte. Und heute trinke ich ihn gerne als Schlaftee abends zum Einschlafen. Der leicht süße Geschmack von Fenchel entspannt mich innerhalb von Minuten, wahrscheinlich eben durch diese Kindheitserinnerungen... Im Eis kommt er jetzt nicht vor (ähem), aber ergänzt die fliederfarbene Dose das Farbkonzept nicht perfekt?

Für 6 Frozen Yogurt Popsicles mit Blaubeeren:
125g Blaubeeren (optimalerweise Waldheidelbeeren, die sind auch innen lila) 500ml cremiger Joghurt 50g Zucker (oder mehr, je nach Geschmack - oder weniger, oder nur Honig...) 1 frisches Eiweiß (Dear Mum, du kannst es auch weglassen ;) Ich weiß ja - die Salmonellen.) 100ml kalte Schlagsahne (kann man durch weitere 100ml Joghurt ersetzen)
Für die Lindenblütentee-Variante: Nur die halbe Menge Blaubeeren, dafür 50ml stark aufgebrühter, abgekühlter Lindenblütentee

1. Blaubeeren waschen und so fein wie möglich pürieren. Durch ein Sieb streichen, um die dunklen Fetzen von der Schale zu entfernen. Den dickflüssigen Saft auffangen.
2. Joghurt mit Blaubeerpüree und Zucker bzw. Honig verrühren.
2. Eiweiß ca. 3 Minuten schlagen, bis es fest wird.
3. Sahne aufschlagen.
4. Eiweiß und Sahne zur Joghurtmasse geben und vorsichtig unterheben.
5. In Eisförmchen füllen, dabei die Form ein paarmal auf der Arbeitsfläche hin und her rütteln, damit etwaige Luftblasen aufsteigen. Ggfs. Eisstiele hineinstecken und mindestens 6 Stunden in den Tiefkühler stellen. Danach etwas warmes Wasser von außen über die Form laufen lassen, dann löst sich das Eis leichter heraus.
Für die Variante mit Lindenblütentee: Nur die Hälfte an Blaubeeren verwenden, dafür 50ml stark aufgebrühten, abgekühlten Lindenblütentee mit dem Blaubeerpüree verrühren. Weiter mit Schritt 2.

Stellen wir also fest:
Leckeres, kreatives, hippes und potentiell nicht ganz ungesundes FroYo-Eis gemacht - Check. Ästhetisch ansprechendes Eis gemacht und Softeis-Kindheitstrauma aufgearbeitet - Fail.
Die Cremigkeit des Frozen Yogurts reicht dank Sahne und Eischnee zwar ein wenig an Softeis heran, und das mit der Form kriege ich beim nächsten Mal auch noch hin... Aber es sieht alles danach aus, dass ich über den nächsten Softeis-Automaten, der mir begegnet, herfallen muss.

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