Barbara kocht

Für Kochbücher bin ich nicht so leicht zu begeistern. Die Meisten, die ich besitze, habe ich wegen der Gestaltung und/oder Fotografie gekauft. Nur aus ganz wenigen nutze ich Rezepte. Auch empfehle ich hier kaum noch Bücher, insbesondere Bildbände, da solche Buchvorstellungen via Blogs mittlerweile inflationäre Ausmaße angenommen haben und zum Erscheinungstermin oft zu einem Einheitsbrei verkommen.

Barbara Bonisollis Buch hatte meine Aufmerksamkeit geweckt, weil das Konzept Themen aufgreift, die mich seit einigen Monaten umtreiben: Kochen mit saisonal-regionalen Produkten plus das selber Gärtnern.

„Die Rezepte in diesem Buch sind den vier Jahresezeiten zugeordnet, da ich es sehr wichtig finde, Obst und Gemüse dann zu verarbeiten, wenn es Saison hat. Dadurch bekommt man die beste Qualität und vermeidet lange Transportwege.“ – Barbara Bonisolli ¹

Das Format der Sendereihe, die es mit der Autorin in einem Pay TV Sender gibt, hat mich erst einmal abgeschreckt. Zum Kauf überzeugt hat mich die Inhaltlichkeit des das Buch begleitenden Blogs. Das Marketingkonzept ging also auf. ;)

Nun liegt „Barbara kocht“ auf meinem Tisch und wird immer wieder durchblättert. Sei es, weil ich nach einem Rezept für ein saisonales Gemüse suche oder weil ich mich in die zahlreichen Tipps und Erfahrungsberichte über den Anbau von Gemüse- und Kräuterpflanzen vertiefe. Als erstes ausprobiert habe ich das Rezept für einen Rhabarberkuchen, welches ebenfalls auf Barbara Bonisollis Blog zu finden ist. Was soll ich sagen: der Kuchen war extrem lecker.

Barbara Bonisolli ist eine erfahrene Foodfotografin. Allerdings interessieren mich die bis in Detail arrangierten Foodbilder im Buch weniger. Viel ansprechender finde ich die Moods (Stimmungsbilder), welche die Zubereitung der Gerichte zeigen. Und die Bilder aus ihrem Garten, die sind einfach fantastisch.

Auch die Buchgestaltung ist sehr gelungen. Aus Designer-Perspektive lässt sich zwar über Fließtext auf Mittelachse streiten (wobei der recht gut ausgeglichen ist) und auch die Montsserat als Fließtextschrift ist diskutabel, weil nicht sonderlich gut lesbar. Ebenso empfinde ich den Vintage-Look durch den zusätzlichen Schreibmaschienen-Font (ich vermute, es ist die Trixie) als etwas zu gewollt. Doch all das ist „Luxus-Kritik“ aus dem persönlichen Blickwinkel eines Designers. Schlussendlich stehen hinter der Buchgestaltung renommierte Designer einer Münchner Agentur, die sich ganz sicher jedes Detail gut überlegt haben.

Am Ende bleibt mir einfach nur zu sagen: das ist ein tolles Buch.

„… dieses Buch handelt vom Glück des eigenen Gartens und vom noch größeren Glück, wenn Sachen aus diesem Garten herein in die Küche kommen.“ – Barbara Bonisolli ²









¹ Aus „Barbara kocht“ von Barbara Bonisolli, Seite 12, Callwey Verlag 2014
² Aus „Barbara kocht“ von Barbara Bonisolli, Seite 7, Callwey Verlag 2014

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