Cornelia

Seychellen #3: Ein Tag mit dem Rad auf La Digue

Der erste Tag auf den Seychellen war bereits vorüber – außer Baden und uns an die wahnsinnig tollen, sommerlichen Temperaturen sowie das Schaukeln des Schiffs zu gewöhnen hatten wir aber noch nicht viel unternommen. Gut so, ein erster Tag zum Akklimatisieren lässt den Urlaub doch gleich viel entspannter starten.

Morgens kurz an der Bordwand heruntergeschaut – und schon die ersten Fische entdeckt! Ist das Wasser nicht traumhaft?

Gleich am zweiten Tag stand aber eine große Planänderung auf dem Programm: Eigentlich hätten wir an diesem Tag auf der Insel Praslin das Vallée de Mai mit der Coco de Mer besucht. Allerdings teilte uns unser Captain mit, dass ein großes Costa Kreuzfahrtschiff an genau diesem Tag genau denselben Plan hatte. Und damit wir uns den Park nicht mit geschätzt 3000 Costa-Passagieren teilen müssten, würden wir einfach einen Tag früher La Digue besuchen und dafür erst am nächsten Tag Praslin.

Captain Alex gibt Tipps für La Digue

Top! Ich war echt begeistert, dass Alex, unser Captain, darauf geachtet hat – eigentlich hätte es ihm ja auch pupsegal sein können. La Digue jedenfalls hatte laut seiner Beschreibung auch einiges zu bieten: Schildkröten, eine Vanilleplantage, einen Nationalpark, zig Strände und einen Aussichtshügel.

Schnell war klar, dass wir nicht alles schaffen würden: Gerade der Aussichtspunkt lag eher weiter weg von all den anderen Orten, wobei “weit weg” auf einer Insel dieser Größe natürlich Definitionssache ist. Von der Baie Sainte Anne (unserem Übernachtungsplatz) war es nicht weit nach La Digue, also packten wir noch schnell unsere Sachen und los ging’s!

Ihr fragt euch wo wir überhaupt sind? Da hätte ich unterwegs ohne Karte auch so meine Probleme gehabt… Tadaaa, hier habe ich für euch markiert, wo wir gerade waren. Diese Karte gibt’s dann in jedem Seychellen-Post!
Kartenmaterial (c) OpenStreetMap

Mit dem Dinghi schipperten wir dann die letzten Meter zum Hafen von La Digue (ich durfte sogar zweimal Dinghi fahren, weil wir bei der ersten Tour beide unsere Geldbeutel vergessen hatten). Ich fühlte mich beim Aussteigen ein wenig wie in der Szene von Fluch der Karibik, als Jack Sparrow in Port Royal anlegt und dafür eigentlich einen Schilling hätte bezahlen müssen. Das lag wohl vor allem an der wirklich traumhaften Wasserfarbe und dem so untypischen Hafenlook – klein, überschaubar, sogar hübsch hätte ich gesagt.

Als heißen Tipp kann ich das wohl auch nicht verkaufen, da das Fahrrad auf La Digue das Hauptverkehrsmittel ist: Aber mietet euch unbedingt ein Fahrrad, solltet ihr mal vor Ort sein. Anbieter gibt’s am Hafen sehr viele, wir haben 10€ pro Nase und Tag bezahlt. Als wir nach dem Fahrradschloss fragten, lachte unser Fahrradanbieter nur laut und meinte, auf der ganzen Insel gäbe es kein einziges Fahrradschloss. Geklaut wird hier nichts. Wir sollten uns aber gut merken, welche Räder unsere waren… Und was gibt es schöneres als mit dem Rad gemütlich von einem Traumstrand zum nächsten zu fahren?

Laut Phil alias dem Meister der Lichtplanung für perfekte Fotos war es am geschicktesten, erst zum Grand Anse zu fahren (im Südosten der Insel). Dafür mussten wir vom Hafen im Westen einmal quer über die Insel radeln – oder anders gesagt, ca. 25 Minuten. Gesagt, getan – und der Grand Anse ist wirklich traumhaft! Da diese Seite von La Digue allerdings zum offenen Ozean hin zeigt, gibt es hier recht hohe Wellen. Schwimmen ist daher eher schwierig, aber wie schon auf Teneriffa kann man sich gemütlich ins knöcheltiefe Wasser stellen und einfach warten, bis eine Welle über einen drüber schwappt. Nachdem wir vergeblich wenigstens zwei Zentimeter Schatten in der Mittagssonne gesucht hatten, hüpften wir nur schnell ins Wasser und wollten unser Glück dann lieber ein wenig später am nächsten Strand versuchen.

Dazwischen hatten wir aber noch den Nationalpark “L’Union Estate” eingeplant. Tipp: Den Eintritt lieber in der einheimischen Währung zahlen, das ist um einiges günstiger als der “Touristenumrechnungskurs”. Zum Vergleich: Wir zahlten 100 Seychellen-Rupie (umgerechnet momentan ca. 6,50€). Alternativ hätte man auch 10€ bezahlen können. Der Umrechnungskurs “durch 10″ ist überall Gang und Gebe, ich würde da jetzt nicht von Abzocke sprechen – man wollte es sich wohl einfach machen. Die Dame am Counter riet uns sogar dazu, nicht in Euro zu zahlen.

Im L’Union Estate (natürlich darf man das Radl mitnehmen) gibt es nicht nur den “Bacardi Beach”, wie der Anse Source D’Argent auch genannt wird (dreimal dürft ihr raten, wieso der wohl so heißt – ein Tipp: Auch diverse Süßigkeitenhersteller haben hier wohl schon Werbespots gedreht…), sondern auch eine Vanille Plantage und ein riesiges Schildkrötengehege.

An diesem Tag dachten wir bereits, wir hätten den schildkrötenmäßigen Jackpot geknackt, denn “Gehege” ist eher hoch gegriffen. Man hat um ein riesiges Areal eine nicht einmal hüfthohe Mauer gebaut, was wohl eher nur die Touristen davon abhalten soll, die Tiere zu nerven, als die Schildkröten daran zu hindern, abzuhauen (wo sollten sie denn auch hin, so groß ist La Digue nun auch wieder nicht).

In mehr oder weniger freier Wildbahn mindestens 50 Riesenschildkröten herumwatscheln zu sehen war schon mal ganz große Klasse! Aber ihr könnt auf die nächsten Tage gespannt sein – ha, das hier war ja nichts dagegen! Ich finde die Tiere ja irgendwie süß, sie sehen sehr unbeholfen aus wenn sie herumlaufen. Entweder sie aßen das ein oder andere Blatt, das in Reichweite herumlag, oder bewegten sich keinen Millimeter. Kein Wunder, dass die so alt werden!

Nach ein paar weiteren Metern kamen wir tatsächlich schon an einem Schild vorbei, das den begehrten Strand auswies. Irgendwann erreichten wir ein Restaurant und dort stellten wir auch unsere Räder ab – zwischen gefühlt fünfhundert weiteren Fahrrädern. Ich machte vorsichtshalber ein Foto von unseren, damit ich nachher auch das richtige wieder mitnehmen würde…

Der Source d’Argent Strand (der Name sagt bereits alles!) gliedert sich in unzählige kleine Strandabschnitte, die sich jeweils zwischen den gigantischen Granitfelsen befinden. Phil und ich mussten echt ab und zu gegen die Felsen klopfen, denn alles wirkt so surreal, dass wir gar nicht glauben konnten, dass wirklich alles echt ist. Ich hab’s nachgeprüft: Es ist tatsächlich echt!

Wieso bin ich bloß wieder nach Hause gefahren?!

Für welchen der Strände man sich nun entscheidet, ist wohl geschmackssache. Es führt auf jeden Fall ein Weg entlang, durch tropische Pflanzen und Granitfelsen, irgendwo unterwegs werden frische Kokosnüsse verkauft. Wir entschieden uns für eine Ecke mit viel Schatten und gönnten der Kamera und uns eine Verschnaufspause.

Das Baden gestaltete sich nur ein wenig umständlich: Hatten wir am Grand Anse noch zu viele Wellen, kann man sich hier entweder mit bauchtiefem Wasser zufrieden geben oder man muss laaaange hineinwaten. Pluspunkt: Da waren einige sehr neugierige Fische unterwegs. Einfach stehen bleiben und schon schwimmen sie einem um die Füße. Das Wasser war so klar, da brauchte ich gar keine Unterwasserkamera. Der Beweis:

Später, zurück auf dem Schiff, genossen wir den Abend noch mit ein wenig Baden und Schnorcheln rund um unsere Sea Bird herum. So ein Tag in der Sonne kann ganz schön anstrengend sein – wie schon am Vortag fiel ich nur kurz nach dem Abendessen totmüde und überglücklich ins Bett. Um am nächsten Tag bereit für neue Abenteuer zu sein!

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Der Beitrag Seychellen #3: Ein Tag mit dem Rad auf La Digue erschien zuerst auf Fashionvictress - Modeblog, Lifestyleblog, Reiseblog aus München.

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