Nachtfotografie am Gebhardsberg Bregenz

Wenn der Himmel schwarz und die Laternen hell sind, die Sterne funkeln und die Umgebung nur als dunkle Schatten erahnt werden kann, ist die richtige Zeit für die Nachtfotografie. Viele werden zu dieser Zeit die Kamera wieder einpacken, doch manche (und vielleicht auch bald du!) wollen genau jetzt fotografieren. Denn nur zu dieser Zeit entstehen Bilder, wie man sie nicht so oft findet.

Was du dazu brauchst? Ist gar nicht so viel!

Wie das funktioniert? Einfacher als du denkst.

Die meisten Posts auf Hallo Welt, meinem Reisefotografie Blog, sind wie du hoffentlich weißt, sehr bildlastig. Wie diese ganzen Bilder aber alle zustande kommen, zeige ich viel zu selten. Daher gibt es heute ein Fotografie Special mit dem Thema Nachtfotografie am Gebhardsberg in Bregenz. Den Gebhardsberg besuche ich auch sehr gerne bei Tag, aber erst die liebe Manuela von Seiltanz hat mich daran erinnert, über meinen Nachtbesuch zu schreiben.

Was ist Nachtfotografie?

Bei der Nachtfotografie handelt es sich um fotografische Aufnahmen, die bei speziellen und in der Nacht vor allem erschwerten Bedingungen erstellt werden. Hierbei muss mittels Langzeitbelichtung mit einer Belichtungszeit von mehrere Sekunden bis zu Minuten belichtet werden. Unter Zuhilfenahme von externen Lichtquellen wie Taschenlampen, können verschiedenste Effekte erzielt werden. Mehr dazu findest du bei Wikipedia.

Was braucht man für die Nachtfotografie?

Die Mindestvoraussetzungen


  • Kamera mit der Möglichkeit die Belichtungszeit einzustellen (= Blendenautomatik). Bei einer Nikon ist das auf dem Auswahlrad ein S, und bei Canon ein Tv. Die meisten Kameras und sogar einige Handys bieten diese Möglichkeit. Suche einfach nach Belichtungszeit / Blendenautomatik.
  • Ein Stativ oder zumindest einen festen Untergrund, auf den die Kamera abgestellt warden kann. Nachtfotografie ist nichts, für Leute, die gerne aus der Hand fotografieren. Ab einer Belichtungszeit von mehreren Sekunden, gibt es keine Kompromisse mehr. Meine absolute Kaufempfehlung ist daher ein Stativ. Verbessert die Qualität deiner Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen, um ein Vielfaches. In jeder Größe, Gewicht und natürlich Preisklasse, sollte jeder seines finden. Bei mir wurde es ein Cullmann Reisestativ
(klein, leicht, mit Kugelkopf und mehr oder weniger günstig).
  • Eine Kamera mit der Möglichkeit einen Selbstauslöser mit einigen Sekunden zu benutzen ODER einen Fernauslöser. Direkt nach dem Druck auf den Auflöser, wackelt die Kamera einfach noch zu stark und würde das Bild unscharf machen. Einen Selbstauslöser haben die meisten Kameras von Haus aus, daher bitte auch benutzen!

  • Wäre ziemlich praktisch


    • Wie oben erwähnt ein Fernauslöser. Kein Muss aber er macht die ganze Sache einfacher und ermöglicht auch Bilder jenseits von 30 Sekunden Belichtungszeit (einfach nach Bulb-Modus gucken). Sowohl in der Funk- als auch Kabelversion erhältlich. Beides hat seine Vor- und Nachteile und richtet sich nach deinen Vorlieben, Geldbeutel und Anwendungsfällen. Ich persönlich habe den Günstigsten genommen, den ich finden konnte. Selbst die Original Kabelfernauslöser der Hersteller
    , sind mittlerweile recht günstig (ab 16,- aufwärts). Achtung – bitte darauf achten, dass er auch mit deiner Kamera kompatibel ist!
  • Taschenlampen / Stirnlampen. Es ist Nacht und ziemlich dunkel. Falls du wie durch ein Wunder über Baumwurzeln oder unebenes Gras nicht ins Stoplern geraten bist, ärgerst du dich spätestens, wenn du versuchst, die Knöpfe auf der Kamera zu erkennen. Möchtest du auch noch Objekte, wie Baume oder Häuser fotografieren, dann ist eine starke Taschenlampe von unschätzbarem Vorteil (siehe nächstes Kapitel).

  • Fotografieren von unbewegten Objekten bei Nacht

    Bei diesem Bild hatte ich eine ISO von 320, Belichtungszeit von 30 Sekunden und eine Brennweite von 5,6.

    Du siehst also: Eine niedrige ISO und eine hohe Belichtungszeit. Unbedingt das Stativ und den Selbstauslöser / Fernauslöser verwenden. Und jetzt der kleine Trick: Wird das fotografierte Objekt nicht beleuchtet und ist daher relativ dunkel, wie bei mir oben der Gebhardsberg in Bregenz, dann strahle mit einer starken Taschenlampe, die Bereiche an, die du gerne hell haben möchtest.

    In 30 Sekunden kannst du mehrmals über alle Bereiche leuchten und bekommst dadurch ein ganz anderes Bild. Vergleiche einfach mal das Bild oben links und rechts.

    Hast du Probleme beim Fokussieren, leuchte mit einer Taschenlampe einen bestimmten Bereich an, damit die Kamera diesen als Referenz heranziehen kann. Hast du die Schärfe bestimmt, dann stelle den Fokus auf manuell um (und nicht mehr angreifen), vergiss ihn aber nicht wieder neu zu stellen, wenn du dich bewegst.

    Lightpainting / Lichtmalerei

    Ist dir das Fotografieren von stehenden Objekten zu langweilig, kannst du zur Taschenlampe greifen und mit dem Lightpainting anfangen. Hierbei handelt es sich auch um eine Langzeitfotografie in der du die Belichtungszeit auf mehrere Sekunden stellst, in dieser Zeit aber mit deiner Taschenlampe verschiedenste Muster und Formen in dein Bild malst. Das benötigt einiges an Übung, macht aber eine Menge Spaß!

    Bei diesen Bilder hatte ich eine ISO von 200, Belichtungszeit von 30 Sekunden und eine Brennweite von 8,0.

    Ball of Light / Light Orb

    Um einiges schwieriger ist das Erstellen von Bällen aus Licht, die mittlerweile eine riesige Fangemeinde haben. Hierbei wird eine Lichtquelle entweder an einem Seil um einen Mittelpunkt geschwungen oder wie es bei uns der Fall war, an einem stabilen Stab, um die Achse geschwungen. Wie auch beim Lightpainting, benötigen auch die Light Orbs einiges an Übung, das Ergebnis finde ich aber mehr als sehenswert.

    Welche außergewöhnliche Formen das annehmen kann, findest du einfach in dem du unter Ball of Light oder Light Orbs googelst. Für mein Bild hatte ich folgende Einstellungen: ISO 100, 60 Sekunden Belichtungszeit, f/5,6 Brennweite.

    Ich hoffe, das hat dir weiter geholfen und macht Lust, direkt los zulegen. Hast du Fragen oder Tipps, dann melde dich einfach in den Kommentaren!

    Wie findest du das Fotografieren bei Nacht? Hast du Lust bekommen die Kamera auszupacken?

    Nachtfotografie am Gebhardsberg Bregenz erschien zuerst auf Hallo Welt und sieht dort noch viel hübscher aus.


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