Wenn der Himmel schwarz und die Laternen hell sind, die Sterne funkeln und die Umgebung nur als dunkle Schatten erahnt werden kann, ist die richtige Zeit für die Nachtfotografie. Viele werden zu dieser Zeit die Kamera wieder einpacken, doch manche (und vielleicht auch bald du!) wollen genau jetzt fotografieren. Denn nur zu dieser Zeit entstehen Bilder, wie man sie nicht so oft findet.
Was du dazu brauchst? Ist gar nicht so viel!
Wie das funktioniert? Einfacher als du denkst.
Die meisten Posts auf Hallo Welt, meinem Reisefotografie Blog, sind wie du hoffentlich weißt, sehr bildlastig. Wie diese ganzen Bilder aber alle zustande kommen, zeige ich viel zu selten. Daher gibt es heute ein Fotografie Special mit dem Thema Nachtfotografie am Gebhardsberg in Bregenz. Den Gebhardsberg besuche ich auch sehr gerne bei Tag, aber erst die liebe Manuela von Seiltanz hat mich daran erinnert, über meinen Nachtbesuch zu schreiben.
Bei der Nachtfotografie handelt es sich um fotografische Aufnahmen, die bei speziellen und in der Nacht vor allem erschwerten Bedingungen erstellt werden. Hierbei muss mittels Langzeitbelichtung mit einer Belichtungszeit von mehrere Sekunden bis zu Minuten belichtet werden. Unter Zuhilfenahme von externen Lichtquellen wie Taschenlampen, können verschiedenste Effekte erzielt werden. Mehr dazu findest du bei Wikipedia.
Bei diesem Bild hatte ich eine ISO von 320, Belichtungszeit von 30 Sekunden und eine Brennweite von 5,6.
Du siehst also: Eine niedrige ISO und eine hohe Belichtungszeit. Unbedingt das Stativ und den Selbstauslöser / Fernauslöser verwenden. Und jetzt der kleine Trick: Wird das fotografierte Objekt nicht beleuchtet und ist daher relativ dunkel, wie bei mir oben der Gebhardsberg in Bregenz, dann strahle mit einer starken Taschenlampe, die Bereiche an, die du gerne hell haben möchtest.
In 30 Sekunden kannst du mehrmals über alle Bereiche leuchten und bekommst dadurch ein ganz anderes Bild. Vergleiche einfach mal das Bild oben links und rechts.
Hast du Probleme beim Fokussieren, leuchte mit einer Taschenlampe einen bestimmten Bereich an, damit die Kamera diesen als Referenz heranziehen kann. Hast du die Schärfe bestimmt, dann stelle den Fokus auf manuell um (und nicht mehr angreifen), vergiss ihn aber nicht wieder neu zu stellen, wenn du dich bewegst.
Ist dir das Fotografieren von stehenden Objekten zu langweilig, kannst du zur Taschenlampe greifen und mit dem Lightpainting anfangen. Hierbei handelt es sich auch um eine Langzeitfotografie in der du die Belichtungszeit auf mehrere Sekunden stellst, in dieser Zeit aber mit deiner Taschenlampe verschiedenste Muster und Formen in dein Bild malst. Das benötigt einiges an Übung, macht aber eine Menge Spaß!
Bei diesen Bilder hatte ich eine ISO von 200, Belichtungszeit von 30 Sekunden und eine Brennweite von 8,0.
Um einiges schwieriger ist das Erstellen von Bällen aus Licht, die mittlerweile eine riesige Fangemeinde haben. Hierbei wird eine Lichtquelle entweder an einem Seil um einen Mittelpunkt geschwungen oder wie es bei uns der Fall war, an einem stabilen Stab, um die Achse geschwungen. Wie auch beim Lightpainting, benötigen auch die Light Orbs einiges an Übung, das Ergebnis finde ich aber mehr als sehenswert.
Welche außergewöhnliche Formen das annehmen kann, findest du einfach in dem du unter Ball of Light oder Light Orbs googelst. Für mein Bild hatte ich folgende Einstellungen: ISO 100, 60 Sekunden Belichtungszeit, f/5,6 Brennweite.
Ich hoffe, das hat dir weiter geholfen und macht Lust, direkt los zulegen. Hast du Fragen oder Tipps, dann melde dich einfach in den Kommentaren!
Nachtfotografie am Gebhardsberg Bregenz erschien zuerst auf Hallo Welt und sieht dort noch viel hübscher aus.