Susanne

Tutorial Tuesday: Reinschlüpf-Topflappen – aus den neuen Five O'Clock Stoffen!



Na, das ging doch jetzt schnell, oder? Gefühlt war hier im Norden sowieso kein Sommer und so war der Übergang von Frühling zu Herbst quasi fließend. Genug Zeit also, sich auf die Five O'Clock-Kollektion zu freuen, die nun tatasächlich morgen an eure Händler ausgeliefert wird.

Und wie ich euch im Juni schon versprochen habe, gibt es nun auch ein Tutorial für die hübschen Topflappen, die ich euch damals auf Instagram gezeigt hatte.

Ich hätte es ja nicht für möglich gehalten, dass ich mal ein Topflappen-Nerd werde. Ich bin nämlich eigentlich so der Topf-mit-dem-Handtuch-Anfasser oder der Backblech-mit-zwei-Handtüchern-Anfasser. Also besser gesagt war ich das. Meine neuen Topflappen haben sich nämlich nicht nur als hübsch erwiesen sondern bis jetzt knallhart jeden Praxistest bestanden! Vom Nudeln abgießen bis hin zum heiße, fallende Brotlaiber retten – ich hab mir kein einziges Mal die zarten Patscherchen verbrannt! Nie mehr ohne meine hübschen Pot Holder!

Ich zeige euch heute, wie es geht! Es ist jetzt nicht gerade ein Ratz-Fatz-Tutorial, aber die Mühe lohnt sich!

Man nehme für ein paar Topflappen:


  • das Schnittmuster zum kostenlosen Download
  • verschiedene Stoffe zugeschnitten in 8 Quadrate mit ca. 30 cm Kantenlänge
  • 6 Lagen Thermolam*, ca. 30 x 30 cm groß, gibt es z.B. hier
  • 4 Lagen dickes Volumenvlies, ca. 30 x 30 cm groß
  • ca. 260 cm Schrägband (wie man das selbermacht, zeige ich euch hier)
  • Schneiderkreide
  • Stecknadeln
  • Schneiderlineal
  • Rollschneider oder Schere
*) Thermolam ist ein besonders dichtes Vlies, das eine isolierende Eigenschaft besitzt. Ich habe auch schon gelesen, dass man Bodenwischtücher in mehreren Lagen verwenden kann. In wie weit diese aber farbbeständig sind, wenn man die Topflappen mal waschen möchte, kann ich nicht sagen.

Schneidet euch zuerst das Schnittmuster aus, dann die Quadrate aus Stoff, Thermolam und Volumenvlies. Ich habe die Quadrate mit 30 x 30 cm sehr großzügig bemessen, aber dann kommt ihr auf jeden Fall nicht in Verlegenheit, wenn ihr die Schichten nicht ganz bis zum Rand durchgesteppt habt.

Überlegt euch nun, welche Stoffe ihr für den kompletten Kreis verwenden wollt (einer ist dann außen, einer innen) und welche Stoffe ihr für die Handeingriffe (nachfolgend Klappen genannt) verwenden wollt. Der komplette Kreis wird wie folgt gefüttert: Legt zuerst einen Stoff mit der Vorderseite nach unten, darauf eine Schicht Thermolam, eine Schicht Volumenvlies, wieder eine Schicht Thermolam und obendrauf den zweiten Stoff mit der Vorderseite nach oben. Das sieht dann so aus:


Nun markiert ihr euch zwei diagonale Linien auf dem Stoffstapel, die sich genau in der Mitte treffen, steckt die Lagen mit Stecknadeln zusammen und steppt die zwei Linien mit Geradstich fest. Achtet darauf, dass ihr sowohl Ober- als auch Unterstoff schön glatt zieht und gut plattdrückt beim Nähen. So vermeidet ihr Falten auf der Unterseite.

Noch ein Tipp: Steppt die verschiedenen Stofflagen immer mit der äußeren Seite nach oben. So ist es nicht so schlimm, wenn es auf der Unterseite mal ein paar kleine Falten an den Nähten gibt. Die sind dann nämlich innen und man sieht sie nicht.


Wenn ihr das Kreuz gesteppt habt, markiert ihr euch links und rechts von einer der beiden Geraden alle 3 cm eine Linie. Ich habe das mit einerm Kreiderädchen gemacht. Das habe ich mal geerbt, aber ich bin mir sicher, so etwas praktisches gibt es noch irgendwo zu kaufen.

Von Trickmarkern bin ich ein bisschen abgekommen, nachdem ich mal auf einem englischsprachigen Stick-Blog gelesen habe, dass die Linien oft nach Jahren plötzlich wieder auftauchen. Und das wäre wirklich schade!

Wenn ihr die parallelen Linien von der Mitte nach außen gesteppt habt, markiert ihr euch die Linien, die alle im rechten Winkel zu euren Steppnähten verlaufen und steppt auch diese im Abstand von 3 cm ab.




Nun kommen die Schichten für die Klappen. Hier könnt ihr eine Schicht Thermolam weglassen, denn diese ist nicht die „Anfassschicht“. Hätte ich noch mehr Thermolam übriggehabt, hätte ich vielleicht auch die Klappen dreilagig gefüttert, aber eine Schicht Thermolam reicht auch.

Legt also einen Stoff mit der Vorderseite nach unten, darauf eine Schicht Thermolam, eine Schicht Volumenvlies und darauf den zweiten Stoff mit der Oberseite nach oben.


Steppt auch diesen quadratischen Stapel wieder diagonal im Abstand von 3 cm ab.


Nun könnt ihr eure Topflappen zuschneiden. Ich habe ringsherum noch ca. 7 mm Nahtzugabe belassen. Müsst ihr aber nicht.


Achtet darauf, dass ihr eueren Kreis mit den 3 Vliesschichten komplett lasst und nur den Kreis mit den zwei Vliesschichten für die Klappen zuschneidet.

Ihr müsst dafür das Schnittmuster nicht zerschneiden. Faltet einfach den mittleren Teil weg und schon habt ihr die Vorlage für die Klappen. Diese werden ohne Nahtzugabe in der Mitte zugeschnitten.



Bevor ihr nun die mittleren Kanten eurer beiden Klappen mit Schrägband versäubert, näht ihr diese Kanten knapp mit einem kleinen Zickzackstich ab. So lässt sich das Schrägband leichter um die Kante nähen. Wenn ihr wollt, könnt ihr noch kleine Webbandstückchen zusammen mit dem Schrägband einfassen (siehe Fotos ganz am Ende). Das gibt dem Topflappen nochmal ein kleines Extra.


Jetzt kommt der Teil, wo ich mir mit einer Stecknadel in den Finger gestochen und den ganzen Topflappen mit Blut besudelt habe grmpfff. Eine Waschung und Schnellföhnung später habe ich leider glatt vergessen das nächste Foto zu machen...

Legt euch also euren Kreis mit der Außenseite nach unten und die mit Schrägband versäuberten Klappen so aufeinander, wie der Topflappen später aussehen soll. Dann näht ihr außen herum alle Lagen mit einem kleinen Zickzackstich zusammen.

Und dann kommt nur noch das Schrägband außen herum.


Dafür fang ihr oben an einer Klappe an, näht das Schrägband einmal außen herum und ein Stückchen über den Anfang drüber. Wenn ihr in der Mitte angekommen seid, klappt ihr das Schrägband vom Kreis weg und steppt es noch ca. 10 cm weiter ab.


Das Ende klappt ihr nun einmal ein paar Milimeter nach hinten, legt alles an die hintere Kante und steppt es mit einigen Stichen fest. Fertig ist euer Aufhänger!


Ach, was sag ich? Fertig ist euer Topflappen! Jetzt müsst ihr nur noch einmal alle Schritte für den zweiten Topflappen wiederholen, falls ihr das nicht sowieso schon getan habt.


Viel Spaß mit den Five O'Clock-Stoffen und viel Spaß beim Topflappen nähen und verschenken. Verschenken ist nämlich nochmal genauso schön!



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