Sascha Pietsch

Hermès Homme Spring-Summer 2016 – A Lesson of casual Elegance


Bilder: Jean François José Wenn man von Luxus spricht, was ja auch immer etwas mit Beständigkeit und Kontinuität zu tun hat, kommt man an Hermès nicht vorbei. Die Sattler bleiben sich immer treu und man hat in den letzten Jahren das Gefühl, dass es mehr darum geht, sich zu verfeinern und in die Tiefe zu gehen, als sich neu zu erfinden und Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Während zurzeit einige Designer in Mottenkisten zu wühlen scheinen und Dinge in das gehobene Preissegment hieven, die man auch bei Textildiscountern bekommen könnte, setzt das Pariser Familienunternehmen auf tragbare Eleganz, die sophisticated-lässig aber ungeheuer stilbewusst daher kommt.
Bilder: Jean François José Véronique Nichanian – schon seit 26 Jahren bei Hermés für die Herrenmode verantwortlich – schafft es jeden Sommer, mich mit ihren ungeheuer eleganten und trotzdem so fragil-sexy erscheinenden Sandalen zu faszinieren. Zusätzlich setzt Nichanian für Spring-Summer 2016 auf eine komfortable Silhouette, die lässig den Körper umspielt. Viel luxuriös gechintzte Baumwolle bei Hosen und Sakkos; Blousons, Lederjacken, leichte Sommersakkos, Shirts und Pullis spielen die Hauptrolle in einer unaufgeregten Garderobe, die auf Zeitlosigkeit setzt.
Bilder: Jean François José Der Blouson steht im nächsten Sommer besonders im Vordergrund und wird in diversen Ledervarianten gezeigt. Ob in traumhaft soften Velours Qualitäten, in gestreifter Schlange oder in Plongé Nappa – das Leder bildet traditionell das Highlight der Kollektion. Weite T-Shirts, die simpel wirken, es aber nicht sind, werden ebenfalls in Velours, teilweise mit Foulard Motiven in positiv-negativ-Prints zu Bundfaltenhosen oder Joggern kombiniert. Sehr schön sind die Gürtel und die lässig-gebundenen kleinen Foulards im Stil von Henri Matisse, die um den Hals zu nackter Haut getragen werden. Viele Muster, besonders die zweifarbigen Mille Fleur-Muster, erinnern an Nichanians nordafrikanische Wurzeln und auch die geknöpften Henley-Shirts und kragenlosen Tunika-Hemden dürfen in keinem Sommer fehlen. Schon auf den Bildern ahnt man die begnadeten Qualitäten der Stoffe und die Details, wie kleine Stoßkanten aus Leder, an Jeans oder Chinos.
Bilder: Jean François José Meine absoluten Favoriten für den nächsten Sommer in der am letzten Wochenende im Couvent des Cordeliers in Paris gezeigten Schau, die in einem traumhaft mit Pflanzen dekorierten üppigen Innenhof über den Runway ging, waren hingegen die groben Baumwollpullover mit Knopfleiste und "kordeliger" Optik. Die idealen Urlaubspullover, die, egal wo man auf der Welt hinfährt, einen lebenslang begleiten können. Die geprinteten Blumensakkos wirken floral aber nicht blumig und sind mit raffinierten Farben wie blassen Blautönen oder dunklem britischen Racing Green wie Erinnerungen an verblassende Sommerabende.
Bild: Edouard Caupeil Véronique Nichanian präsentiert in ihrer Spring-Summer Kollektion einen Stil für Männer, die keine Trends suchen. Die Kunden von Hermès wissen genau was sie tragen und denken nicht in kurzfristigen Zyklen. Sie möchten komfortable Kleidung von ungeheurer Qualität, die gleichzeitig mit handwerklichem Hintergrund und den edelsten Materialien überzeugt. Nichanian sieht den Mann ein bisschen als 'Dandy der modernen Art', der jede Saison einfach nur ein paar Teile hinzukauft - mit der Gewissheit immer gut und casual aufzutreten.
Bild: Edouard Caupeil Eine Lehrstunde für lässige Eleganz und die schönsten Sandalen der Saison. Merci Véronique!
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