Wann kommt welches Besteck zum Einsatz?

Wohl kaum ein anderer Gebrauchsgegenstand ist hinsichtlich seiner Verwendung so sehr eine Frage des Stils wie das Essbesteck zu Tisch. Auch sind diese Fragen nicht mit Hausverstand oder persönlichem Gutdünken zu beantworten – Information ist daher alles. Dies hat aber auch den Vorteil, dass man als Eingeweihter so gut wie nichts falsch machen kann. Kaum eine andere Stilfrage ist so einfach umzusetzen wie diese. In der Folge wird das gesamte Know-How aufgezeigt und du als Leser bist auf der sicheren Seite.

Basics beim Besteck

Beim Aufbereiten an der Tafel beginnt man seitlich des Tellers, von außen nach innen, gemeint ist dabei die zeitliche Abfolge des konkreten Menüs. Oberhalb des Tellers ist das Dessertbesteck abzulegen, kleine Löffelchen oder Dessertgabeln. Deren Griff ist an der Seite der sie führenden Hand zu platzieren.

Aus der Sicht des Gastes stellen sich aber weitere Fragen – nämlich jene, ob bei vielen einzelnen Gängen nicht doch besonderes Besteck serviert wird. Gerade hier ist das durchaus üblich, auch in Restaurants. Man sollte daher einfach abwarten, anstatt sofort zu jenem Stück zu greifen, welches der Grundordnung nach eigentlich an der Reihe wäre.

In Restaurants ist man sich nämlich dessen bewusst, dass zu viel aufbereitetes Besteck auch einmal zu Verwirrung oder auch Unfug führen kann. Auch der private Gastgeber kann von diesen Erfahrungen profitieren und das Tischdecken auf die traditionellen Besteckarten reduzieren.

Traditionell und einfach: Messer, Gabel, Löffel

Das Messer liegt rechts, die Gabel links vom Essen. Mit diesen beiden Grundregeln ist man bereits mit dem essentiellen Vorwissen betraut – ob aus der Sicht des Gastes oder des Gönners.

Die einzelnen Gerichte

Beim Brot ist es eindeutig: kein Besteck! Heute wird es einfach in mundgerechte Stücke zerteilt und zwar mit den Händen. Diese Stücke jeweils bei Bedarf mit Butter zu bestreichen. Dazu verwendet man die Brotmesser. Sie sind einfach zu erkennen und sollten auch nicht zwischendurch schräg am Tellerrand abgelegt werden – sie rutschen häufig herunter. Eine einfache Ablage seitlich ist erfahrungsgemäß schonender für die Tischdecke.

Suppen werden gelöffelt. Es ist am Ende zu unterscheiden, ob man eine Tasse oder ein Teller vor sich hat. Tassen oder Schalen mit Henkel dürfen angehoben werden, um sogar – ohne Schlürf-Geräusche – ausgetrunken zu werden. Ein Schrägstellen von Tellern zum Auslöffeln ist aber untersagt.

Fisch wird mit speziellem Fischbesteck gereicht. Dieses ist dank seiner besonderen Form ebenfalls einfach zu erkennen. Es besteht aus Gabel und Messer. Muscheln übrigens dürfen mit der Hand gegessen werden und einschlägiges Besteck ist eher passé.

Kartoffeln nehmen mehr Soße auf, wenn sie zerkleinert sind. Das beliebte Zerdrücken und Vermischen sollte man sich aber für Zuhause vorbehalten: Man schneidet die Kartoffel mit dem Messer und vermengt den Bissen einzeln mit flüssigen Geschmacksträgern.

Die Auswahl des Bestecks bei der Anschaffung

Letztlich erfüllen diese Vorgaben heute kaum noch eine Funktion im Gebrauch, sondern als Stilfrage, wie eingangs bereits angeschnitten. Daher findet der erste Gedankenschritt eigentlich schon viel früher statt: Bei der Auswahl des Bestecks. Diesem Punkt wird allgemein wohl die geringste Bedeutung beigemessen: Rückt der Termin als Gastgeber näher, stellt man sich die wahren Detailfragen.

Die Vorüberlegungen beim Kauf sollten sich nicht ausschließlich auf die Frage konzentrieren, wie viel Stück der jeweiligen Besteckart erworben werden sollten. Diese Anzahl soll freilich auch eine große Gesellschaft abdecken können – ein „Zusammenwürfeln“ wirkt immer fatal, solange es sich nicht um einen lockeren Grillabend mit Freunden handelt. Es ist letztlich der zu verwirklichende Stil im Gesamtauftritt und nicht nur Einheitlichkeit der Gedecke bildet diesen Gegenstand.

Moderne Besteckarten

Typischerweise gehen moderne Ensembles mit hochaktuellen Anforderungen konform: Spülmaschinenfest, kaum Bedarf an Polieren und ideale Ergänzung zu modernem Stil des gesamten Blickfelds. Natürlich kann man auch Gäste, welche selber eher Tradition und Klassik präsentieren, in modernen Gemächern willkommen heißen. Hier begeht man auch bei der Einladung im trauten Heim kein Tabu und vor allem ist es die Stimmigkeit, welche letztlich Harmonie erzeugt: eine moderne Einrichtung sollte daher nicht mit Klassikern beim Besteck oder Geschirr kombiniert werden.

Zeitlos und Klassik

Gerne werden diese beiden Stilrichtung als Synonyme verwendet – doch Vorsicht: Klassik bezieht sich auf vergangene Epochen, eigene Stilrichtungen. Zeitlose Accessoires hingegen stellen eben diese Einschränkung nicht dar. Beim Besteck ist es relativ einfach, zeitlose Modelle zu finden. Gerade wenn jemand aufgrund Qualität und Stückzahlen tiefer in die Tasche greift, empfiehlt es sich doch, auf wirklich zeitlose Sets zurückzugreifen.

Es wäre schade, wenn man aufgrund der sich verändernden Trends und Anforderungen neu ausstatten müsste – gute Qualität vorausgesetzt können sich noch Folgegenerationen dieser Anschaffung bedienen und erfreuen.

Die klassischen Arten sind ebenfalls nicht identisch. Es lohnt sich, verschiedene Arten zu studieren. Die Unterschiede sind minimal, doch gerade diese bereiten dem Besitzer gewiss lange Zeit besondere Freude.

Silberbesteck

Schon alleine das Material verleiht den Anschein gewisser Zeitlosigkeit und Beständigkeit. Der edle Glanz wird als solcher auch wahrgenommen, immerhin unterscheidet er sich optisch in keinster Weise vom Schmuck, den viele Damen am Körper tragen. Natürlich hält der Fachhandel auch Modelle unterschiedlicher Silberarten bereit. Es ist anzuraten, diese kleinen Unterschiede zum Essgeschirr und seiner Farbfacetten abzugleichen. Ideale Erscheinungsbilder am Tisch sind so garantiert.

Wichtig ist außerdem, passendes Sonderbesteck gleich mitzuerwerben. Wer erst im Nachhinein mit Salat- oder Dessertbesteck „aufrüsten“ muss, beschreitet bereits den ersten Schritt zum zusammengewürfelten Besteck. Besser, man denkt gleich mit und ist auch für unverhoffte gesellschaftliche Anforderungen ausgerüstet.

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