Am Sonntag war der 2. Teil meines Imkerkurses. Der große Sohn und ich fuhren zusammen hin- Oma M passte solange auf Töchterlein und Krümel auf! Kleine Info vorweg: Wenn man die Bilder anklickt, dann kann man besser erkennen was drauf ist, grade bei den Bildern, die ich mit meinen unglaublichen Bildbearbeitungskünsten beschriftet habe- da kann man dann auch lesen, was ich geschrieben habe…
Zuerst hat Frank uns viele interessante Dinge über Bienen, die Haltung und das Imkern erzählt, dann ging es los zur Durchsicht an die BienenBox.
Wir zogen, soweit vorhanden, unsere Schutzkleidung an und die Box wurde geöffnet…
…und öffneten die Box. Ganz schön was los da drinnen, die Bienen waren fleißig! Die Bienen sind genau einen Tag länger in der Box als Gracia, nur als Reminder =)
Zuerst haben wir die Juteabdeckung abgemacht. Daran hatten sich schon eine Menge Bienen festgehalten, sie haben nämlich auch schon am Trennschied gebaut, was eigentlich als Abgrenzung dienen sollte…
Das Trennschied wurde dann weggeschoben, damit Platz ist, an die Rähmchen heranzukommen.
Die Waben, die etwas dunkelbraun von innen aussehen, sind mit Pollen gefüllt. Man kann anhand der Pollenfarbe erkennen, bei welcher Pflanze die Bienen sammeln- das kann man zum Beispiel hier nachsehen!
Ganz unten, neben der Hand, sind die weiß verdeckelten Honigwaben.
Pollen und Honig sind Futter, und deshalb sind Brutwaben auch immer von Futterwaben umgeben, damit die Bienen alles direkt zur Hand haben. (also, “Hand”…. Zu Rüssel und Beinchen und so vielleicht eher… )
Die Bienen benutzen meist die vorgegeben Rähmchen zum Wabenbau- es sind allerdings Wildtiere, und wenn sie entscheiden anders zu bauen, dann tun sie das auch:
Hier haben sie davor noch ein Stückchen angebaut. Damit es noch zum nächsten Rähmchen passt haben sie da dann wieder eine Delle gebaut, in die das ausgebeulte Rähmchen genau hinein passt-
Das Trennschied wurde dann nach der Durchsicht von Frank von Bienen befreit, dann wurde der Wildbau entfernt. Die Bienen würden nämlich sonst daran weiter bauen, und die Waben würden sich miteinander verkleben. Bei weiteren Durchsichten würde dann alles kaputtreißen.
Also ab damit!
Dann zogen wir den Varroaboden, die Gemüllwindel, aus der BienenBox heraus, um uns anzuschauen, was wir darauf erkennen können. Es lagen faserige Bällchen darauf, die uns überraschten, aber Frank erklärte uns dass die Bienen schon mal Holz nagen und die Fasern mit nach Hause bringen.
Wir betrachteten die Gemüllwindel genauer. Darauf lagen (außer den Fasern) Wachsplättchen (die weißen Krümel), Pollen (die gelblichen Krümel) und tote Varroamilben (wir haben 2…oder 3…? gefunden). Außerdem das eine oder andere Leichenteil, Beinchen und so.
Frank nahm eine Varroa auf den Finger, damit wir sie besser sehen können.
Ganz schön riesig, die Viehcher, wenn man das so im Vergleich zur Biene sieht! Das ist so, als würde uns eine rucksackgroße Milbe auf dem Rücken sitzen…. brrrrrr. Arme Bienen!
Danach schauten wir noch in die konventionellen Beuten hinein. Frank arbeitet mit dem System Dadant, die anderen Beuten, die im Neuland stehen, sind ebenfalls Dadant. Man sieht, dass hier in den Rähmchen sogenannte Mittelwände, vorgefertigte Wachsplatten, eingefügt wurden, an denen die Bienen bauen können. In der Bienenbox wird das nicht gemacht, weil in der wesensgemäßen Imkerei die Biene Naturwaben bauen darf/soll. Mittelwände könnten aber eingefügt werden.
Bei einem Volk war Frank sich fast sicher, dass es keine Königin mehr hat, weil es sehr schwach ist. Er suchte also die Waben , aber siehe da, es war doch eine drin!
Man sieht, dass sie viel größer ist als die Arbeiterinnen, sie hat auch einen viel längeren Hinterleib.
Als alles wieder ordentlich verpackt war und auch die Wächterbiene, die es auf Frank abgesehen hatte wieder weggeflogen ist setzten wir und wieder hin, Frank erklärte uns noch etwas – und dann bekam er einen Anruf! Ein Schwarm ist abgegangen, er solle ihn jetzt bitte einfangen kommen! Was für ein würdiges offizielles Ende für solch einen Kurs Das heisst, es war Ende für mich und den Sohn, die meisten anderen (die es nicht ganz so weit Heim hatten) fuhren mit und sahen zu, wie der Schwarm gefangen wurde.
Der Sohn war ganz froh, dass wir wieder heimfahren konnten, denn es war für ihn ein echt langer Tag. Zur “Belohnung”, dass er so gut mitgemacht hat holten wir uns Sushi als Abendessen, was ja sein Lieblingsessen ist- und verpassten deswegen unsere Bahn nach Hause um wenige Sekunden. Argh… Also noch eine Stunde länger warten… Gut, dass es in Köln am Hauptbahnhof einen Bücherladen gibt… also gab es, passend zum Imkerkurs, noch ein wabenförmiges Minecraftbuch
Jetzt war ich aber dann doch neugierig.
Schon beim Öffnen des Deckels sah ich, dass Gracia ordentlich gebaut hat…
…und beim Herausnehmen der Rähmchen habe ich gesehen, dass sie sich ordentlich an die Vorgabe gehalten haben Brave Bienen! Ich habe auch gesehen, dass Brut, Pollen und Honig in den Waben ist- alles bestens!
Ich hatte aber auch schon alles gesehen, was ich sehen wollte, schloss den Deckel, und dann war der Bienenteil des Tages auch schon vorbei!