1,3 Tage Saftfasten oder: Warum gerade alles ganz doll blöd ist


Hui, das Saftfasten ging schneller vorbei als gedacht. Ich war eigentlich hoch motiviert, die drei Saftfasten-Tage zu überstehen. Dachte ich zumindest. Vielleicht war die Motivation doch nicht so hoch. Oder ich unterschätzte meine aktuelle Auslastung was Job, Freund und meine "Psyche" betrifft - vor allem letzteres ist, ganz ehrlich gesagt, ziemlich unter Stress derzeit, weil ich gefühlt bei 100zwanzigmillionen Ärzten war in den letzten Monaten.
Aber zuerst zum Saftfasten - die liebe Elisa von Vegan and Happy und ich wollten uns ja den Fastenkasten von Voelkel teilen und drei Tage "lockeres" Saftfasten durchführen (Locker, weil wir unseren täglichen grünen Smoothie aus der #letsbesmooth2015-Challenge nicht vernachlässigen und genug Energie für unser Laufpensum mit Salat tanken wollten). Aber bereits gestern, nach meiner eigentlich lockeren Laufeinheit, die sich dank Hungergefühl überhaupt nicht locker anfühlte zweifelte ich, ob ich es viel länger schaffen werde.

Meine ersten (und letzten) anderthalb Saftfasten-Tage
Morgens gab es ein Glas Sauerkrautsaft - am besten man riecht nicht an ihm, aber schmecken tut er eigentlich ganz gut (ich muss dazu sagen, dass ich Sauerkraut ganz gern esse).
Für den Vormittag hatte ich mir einen grünen Smoothie gemacht (der leider eher a-a-braun aussah durch die TK-Beeren - deswegen nur ein Bild der ursprünglichen Zutaten), aber der hielt irgendwie auch nicht lange vor. So trank ich über den Tag verteilt eine Flasche Voelkel Gemüsekomposition - welche mir echt gut geschmeckt hat! Die werde ich sicherlich auch wieder kaufen, weil ich immer Gemüsesaft im Büro habe (falls der kleine Hunger kommt). Trotzdem nahm ich total dankbar ein Stück Apfel in der Mittagspause von einer Kollegin an.
Am Abend lief ich dann heim - wie gesagt tat mein Bauch richtig weh vor Hunger. Zuhause angekommen gab es dann erst einmal einen Salat - wie neidisch habe ich da auch noch auf das Brötchen von meinem Freund geschielt! Und mit welcher Begierde ich an den Humus im Kühlschrank gedacht habe! Mit einer Tasse Gute Nacht-Tee im Bauch ging es dann ins Bett.


Tja, und heute morgen bin ich mit Hunger aufgewacht. Ganz ganz blödes Gefühl. Ich hatte nicht einmal Appetit auf einen Grünen Smoothie. Und da fragte ich mich: Warum eigentlich? Ich faste ja nicht einmal richtig - also nur mit Saft, meine ich. Es ist also egal, ob ich jetzt normal weiter esse und den Saft einfach nur so nebenbei trinke. Aber dann dachte ich mir: Du schaffst das! Ich stand also auf, mixte mir einen richtig leckeren (!) grünen Smoothie, machte mir eine große Schüssel Salat für die Arbeit und dann saß ich da. Und war irgendwie deprimiert. Ich hatte Hunger. War schlecht gelaunt. Und das kann ich meinen lieben Kolleginnen im Büro doch wirklich nicht antun, oder?!

So kurz vor halb zwölf war es dann soweit - ich MUSSTE etwas kauen. Also schnappte ich mir die Tüte Pistazien und gab auf. Und gleich danach machte ich mir einen Cappuccino mit Sojamilch. Und wisst ihr was? Danach fühlte ich mich unendlich erleichtert!
Deswegen bin ich eigentlich ganz froh, dass ich das Saftfasten probiert habe - ich bin zwar beim Saftfasten gescheitert, aber ich habe mir "erlaubt" zu Scheitern. Und ich für mich habe das akzeptiert. Das ging vor ein paar Jahren noch gar nicht - ich und scheitern? Ich schaffe etwas nicht, was ich mir vorgenommen habe? Niemals! Aber jetzt geht es mir gut. Ich habe nämlich etwas über mich gelernt. Und ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und der Kopf hat nachgegeben. Und das tut erstaunlich gut. Und ich konnte erfreulicher weise Elisa überreden, dass sie über ihre Saftfastentage einen Gastbeitrag für meinen Blog schreibt! Also werdet ihr auch davon lesen können!

Überlastung? Falsche Laufschuhe? Läuferknie? Alles ganz doll blöd.
So, und nun, warum ich alles gerade eigentlich total blöd finde und warum ich glaube, dass ich mental einfach gerade keine Fastentage durchhalten kann: Mich nervt mein Körper. Speziell alles, was irgendwie weh tut. Namentlich genannt: mein Herz - weil es mit zu viel Druck pumpt. Mein linkes Knie, obwohl es zu seiner Verteidigung her jetzt nur noch ab und zu weh tut. Mein rechtes Knie, das jetzt in der Kniekehle weh tut, seitdem der Schmerz im linken Knie nachgelassen hat. Und mein Nacken (weil ich jetzt seit letztem Donnerstag mein rechts Ohr nicht mehr zur Schulter beugen kann ohne Schmerzen).
Seit der Fehldiagnose im EKG beim Leistungstest war ich seit Januar gefühlt bei einer Trillion Ärzten - von einem werde ich zum nächsten geschickt, weil ein 24h-Test Bluthochdruck bei mir anzeigte und so ein Bluthochdruck in meinem Alter (und ich als angehende Leistungssportlerin *husthust*, noch dazu Nicht-Raucherin mit gesunder Ernährung und mäßigem Alkoholkonsum) scheinbar etwas total seltenes ist (bitte überzeugt mich eines Gegenteils!). So ging es beispielsweise zum Gefäßchirurgen, der mich ins MRT schickte - beide Resultate positiv, also in dem Sinne, dass meine Gefäße alle ganz toll und intakt sind. Es nervt. Wirklich. Und bisher kam also noch nichts raus, was meinen Bluthochdruck verursachen konnte. Und das frustriert mich. Alle tippen auf "Vererbung" Tja, und nächste Woche nun muss wieder zum Internisten und werde wohl auf Tabletten eingestellt. Das nervt. Nicht nur, weil ich ständig auf Arbeit fehle und mich entschuldigen muss, sondern weil diese Odyssee kein Ende zu haben scheint und keine Ursache gefunden wird.


Und dann finden ja auch die nervigen Schmerzen im linken Knie auf einmal an. Nicht beim Laufen sondern immer danach. Und das, obwohl ich extra darauf geachtet habe, das Lauftraining vernünftig zu führen - mit empfohlenen Schuhen von der Laufbandanalyse und so. Also fing ich an, Kräftigungsübungen für die Beine zu machen (Squats & Co) und alle paar Tage die Beine mit der Blackroll zu bearbeiten - vor allem Wade, hintere und seitliche Oberschenkel. So ließen die Schmerzen im linken Knie nach und schwups am nächsten Tag schmerzte auf einmal mein rechtes Knie in der Kniekehle. Und das tut es immer noch - zwar zum Glück nicht beim Laufen, aber dafür dann in der Nacht anschließend und tagsüber, wenn ich beim Sitzen das Bein Strecke. Das nervt alles. Vor allem weil ich das Gefühl habe, dass ich nur noch Beschwerden habe seitdem ich mit dem Laufen begonnen habe. Ich fühle mich wie eine Oma :-( Aber ich hoffe, dass mich die junge, quirlige und mitreißende Elisa morgen bei unserem Intervalltraining motivieren und mitziehen kann (die Arme).

Es tut mir wirklich leid, dass ich mich hier so auskotze, aber Vegan and Happy kann ich ja nicht ständig die Ohren voll jammern (was ich ohnehin tue)… Ich hoffe aber, dass das nur eine Phase ist und ich bald wieder ganz ungestresst sein und ohne Schmerzen laufen kann.

Zu Guter Letzt vielen Dank an sieben & siebzig, dass ich den Fastenkasten probieren durfte! Zu einem anderen Zeitpunkt hätte ich vielleicht durchhalten können, aber Elisa wird dies ja hoffentlich schaffen und dann darüber hier berichten!
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