Vera Wohlleben

Pasta mit Grünkohl und ein Shoppingtipp für Heidelberg


Wenn meine Blogposts über eine gewisse Bilderanzahl hinausgehen, bekomme ich immer vom Männchen geschimpft: "Total redundant! Da muss was weg." Dass ich dann Blogposts von anderen Bloggern hervorzerre und mich ganz unedel damit verteidige, dass die anderen Kinder genauso schlimm sind, hilft mal gerade gar nichts. Deswegen hoffe ich inständig, dass er meinen Post heute nicht sieht...

Die Sache ist nämlich die: Heute habe ich einen heißen Shoppingtipp für alle aus dem Raum Heidelberg, inklusive Fotos von dem hübschen Laden. Da das aber für Leser aus anderen Teilen Deutschlands ziemlich langweilig wäre, habe ich mit meiner Geschirr-Beute aus besagtem Shop noch ein Rezept für Spaghetti mit Grünkohl fotografiert, von dem alle was haben. Dadurch ist der Post allerdings ca. doppelt so lang wie sonst. Also, sagt eure Dates für heute abend ab und nehmt euch den Tag morgen frei, es geht los... Ach ja, und kein Wort zu Männchen, gell?!

Nachdem ich euch nun schon Putzen und Sport machen als die absoluten Januarhighlights angedreht habe, habe ich noch ein weiteres Top-Argument für diesen Monat: Grünkohl (und alle so: yaaay!). Ja doch, wirklich!

Grünkohl ist auch so eine Sache, in die man sich reinsteigern kann. Gesundes Wintergemüse aus der Region, saisonal, kalorienarm, reich an Antioxidantien und Mineralstoffen. Stellt euch mal das gute Gewissen vor, wenn ihr erst die Küchenschränke auswischt, dann ein halbes Stündchen Sport macht und danach Spaghetti mit Grünkohl esst - Überhausfrau, kurz vor der Heiligsprechung. Und mit viel Knoblauch gar nicht mal so unlecker.

Nein, das kam jetzt zu ironisch rüber, wir wollen dem armen Grünkohl mal kein Unrecht tun - er schmeckt wirklich gut, ein bisschen wie Babyspinat. Ich muss ja gestehen, ich habe ihn gestern zum ersten Mal gegessen und hatte mich durchaus ein wenig vor ihm gefürchtet. Aber dann habe ich noch während dem Shooting auf dem Fußboden kauernd den Topf mit der Grünkohlpasta leergeschlungen.

Pasta mit Grünkohl für 4 Personen:
500g Spaghetti (gerne die teuren mit rauher Oberfläche, das lohnt sich geschmacklich) 500g frischer Grünkohl 3 Knoblauchzehen 1/2 rote Chilischote undefinierte Mengen an Olivenöl (Zählt ihr da echt die Esslöffel? Ich kippe einfach) 150g Pinienkerne Meersalz Pfeffer Parmigiano Reggiano oder Grana Padano am Stück

1. Grünkohl waschen und putzen, d.h. dicke Blattrippen / Stängel wegschneiden.

2. In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen und salzen. Geputzten Grünkohl ins kochende Wasser geben und bei mittlerer Hitze mit Deckel 5 Minuten blanchieren. Abgießen und gut abtropfen lassen.
3. Wasser für die Nudeln in einem großen Topf zum Kochen bringen. Wenn es kocht, großzügig salzen und Spaghetti hineingeben. Nudeln nach Packungsanleitung al dente kochen und abgießen.
4. Während das Nudelwasser kocht, den blanchierten Grünkohl in Streifen schneiden.

5. Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden, Chilischote waschen und in feine Ringe schneiden (je nach Geschmack mehr oder weniger Chili verwenden). Knoblauch und Chili in einer Pfanne in reichlich Olivenöl anbraten.
6. Grünkohlstreifen dazugeben und kurz anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Zur Seite stellen.
7. In einer unbeschichteten Pfanne ohne Öl die Pinienkerne kurz anrösten. Vorsicht, sie werden schnell schwarz!
8. Spaghetti mit dem Grünkohl, den Pinienkernen, frisch geriebenem Parmesan und ggfs. Extra-Olivenöl servieren.

Vom gesamten 4-Portionen-Gericht habe ich über den Tag verteilt gute drei Viertel gegessen - zuletzt dann sogar ganz gesittet am Tisch vom Teller und nicht auf dem Boden hockend aus dem Topf. Ehrlich, ich hätte mich reinlegen können! Männchen fand die Grünkohl-Pasta zwar auch lecker, aber nicht in dem Maße wie ich... Er ist halt einfach eine Süßbacke, während ich mich von Nudeln mit Knoblauch und irgendwas dauerernähren könnte.
***
So, und jetzt kommt ein kleines Special für alle, die im weitesten Sinne im Raum Heidelberg wohnen. Was ich hier bisher ja immer vermisst habe, war ein richtiges Bloggerlädchen - ihr wisst schon: Nicolas Vahé, Bloomingville, Broste Copenhagen, Geschirrtücher aus Leinen, Menu Gewürzmühlen, Nietengürtel, Foodblogger-Geschirr, Cardigans in entsättigten Nicht-Farben, schicke Schneidebrettchen und die trendigsten Teemarken. Habe da immer neidisch nach Berlin und Hamburg geschielt...

Einen solchen Concept Store gibt es jetzt endlich seit September 2014 in der Heidelberger Bahnstadt: victor&linchen*! Ich wollte euch unbedingt davon berichten und habe die liebe Inhaberin Sandra gefragt, ob ich ein paar Fotos machen und über ihren Shop bloggen dürfte - daraus wurde dann ein vierstündiges Shooting, hust. Sandra hat mir geduldig immer wieder Rhabarbertee gekocht und mich wohl irgendwann gedanklich zum Inventar dazugezählt...
*geldwerten Vorteil in Form von schönem Geschirr, Vahé-Produkten und Tee im Tausch für Blogpost und Fotos erhalten

...und Inventar wäre ich dort tatsächlich liebend gerne! victor&linchen ist ästhetisch, farblich und markentechnisch so dermaßen auf meiner Wellenlänge, dass ich am liebsten dort wohnen würde. Selbst nach drei Stunden habe ich immer noch neue Dinge wie sternenförmige Anhänger aus Roségold oder graue Keramiklöffel entdeckt und jedesmal laut losgequiekt.

Bei victor&linchen gibt es ein bisschen was von allem: Deko, Kleidung, Accessoires, kleine Möbel, Kosmetik, Feinkost, Küchenartikel, Papeterie, Bücher und auch eine Ecke mit geschmackvollem Kinderspielzeug. Den Slogan "schöne Dinge schenken" finde ich allerdings sehr unpassend ;) Solche schönen Dinge verschenkt man doch nicht, man behält sie!

Oder würdet ihr so einen tollen Nietengürtel von b.belt hergeben? Fände ich äußerst schwierig... Benannt hat Sandra ihren Shop übrigens nach den Zweit- bzw. Kosenamen ihrer beiden Kinder. Sandra hat auch erst in einer ganz anderen Branche gearbeitet, bevor sie sich mit ihrer Leidenschaft selbständig gemacht hat. Da hatten wir uns also viel zu erzählen...

Die genaue Lage des Lädchens findet ihr auf der Homepage*, Parkplätze gibt es direkt davor. Man kann aber auch in zehn Minuten vom Bismarckplatz aus mit dem 33er Bus hinfahren, der hält praktisch direkt vor dem Shop an der Schwetzinger Terrasse.

Meine Lieblingsstücke aus Sandras Sortiment habt ihr ja schon auf den Foodfotos gesehen: Da wären die schönen hellgrauen Keramikschalen von mud australia, die der Traum eines jeden Foodbloggers sind, außen matt und innen glänzend... Dann die Leinenservietten, -tischdecken und -geschirrtücher in edlen Farben, die am schönsten leicht zerknittert aussehen... Die Holzbrettchen von Raumgestalt...

Dann noch der Kult-Tee von Nu Te, den es außer bei victor&linchen glaube ich in noch keinem anderen deutschen Laden gibt. Am liebsten mag ich die Sorte "Nordic Night" mit dem graubeigefarbenen Label, die nach Joghurt und Limette schmeckt. Mmmmh!

Und natürlich die leckeren Sachen von Nicolas Vahé mit der tollen Verpackung. Außerdem habe ich mir auch noch einen grauen Cardigan aus ganz weichem Stoff von Blaumax mitgenommen.

Dekoideen gibt es übrigens noch gratis obendrauf - was ihr auf den Bildern seht, war fast alles schon so schön arrangiert, ich habe kaum mehr etwas für die Fotos umdrapieren müssen!

Also wenn ihr aus Heidelberg und Umgebung seid oder mal einen Kurzurlaub dort verbringen wollt, ist victor&linchen* meine absolute Empfehlung. Und wenn ihr ganz woanders wohnt: Schnell Spaghetti mit Grünkohl machen ;)


PS: Gerade realisiert, dass Grünkohl nichts anderes ist als DER Kale, der 2014 auf allen Amiblogs rumspukte. Guten Morgen, Vera. Trendgespür kann ich dann wohl mal aus meinem Xing-Profil streichen.


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