Kochen für den eigenen Appetit ist ein bisschen wie Malen nach Zahlen. Man weiß, wo alles hinkommt, wie es zusammengestellt wird und was da rein gehört. Zu Fisch gehören für mich fast immer Kartoffeln. Diese Kombination ist nicht zu toppen, den ich koche ja für mich. Fisch mit Fritten, Räucherlachs mit Reibekuchen, Matjes mit Pellkartoffeln, Rotbarsch mit Kartoffelsalat... davon kriege ich praktisch nie genug.
Viele Leute haben ein ähnliches Gefühl bei Spargel und Holländischer Sauce. Das gehört für die meisten untrennbar zusammen. - Wobei die Vornehmeren unter uns natürlich "Soß Ollondähs" sagen. Wir einfachen Leute müssen uns um sowas gar keine Gedanken machen, denn uns ist heute Mittag die Butter ausgegangen. So ein armseliger Rest reicht niemals für Sauce Hollandaise. Wenn Du gute Soße willst, dann musst Du klotzen und nicht kleckern. Und wenn Du keine Butter hast, hilft Malen nach Zahlen auch nicht weiter.
Also habe ich für meinen auf der Haut gebratenen Lachs nur ein klitzekleines Hollandsößchen gerührt, aus einem Schlückchen Wein, etwas frischem Knoblauch, Salz, Zucker, Eigelb und einem winzigen Stückchen Butter. Vor dem Anrichten habe ich sie kurz aufgewärmt und mit einem Hauch Curry (so dass man es nicht rausschmeckt) und einen Tropfen scharfem Senf abgeschmeckt. Dann eine Hand voll frischer Kräuter (Kerbel, Schnittlauch, Petersilie) und einen dicken Esslöffel geschlagener Sahne hinien gegeben.
Die Sauce läuft ganz genüsslich über den Lachs, der auf einem Bett aus gebratenem Spargel und dicken Scheiben von Pellkartoffeln liegt. Oben drauf liegt ein bisschen Kerbel und Schnittlauch mit einem Scheibchen gebratenem Knoblauch. Konfettimäßig habe ich Gochugaru und zerriebenen, gerösteten Sesam über den Teller gestreut.
Die Kartoffeln hören auf den Namen Valerie, und wenn man ihnen die Pelle abzieht, dann behalten sie einen ganz zarten rosa Schimmer. Sie wachsen glücklicherweise im Nachbardorf.