Frühjahrs-Trends (1): Smarte Stoffe, Drohnen-Models und antibakterielle Jacken

Profashionals versteht sich seit jeher auch als Plattform für Trends und Innovationen. So beschäftige ich mich hier gelegentlich mit Produkten und Lösungen, die auf den ersten Blick verrückt erscheinen, hinter denen aber nicht selten Anregungen oder Ideen stehen, die Businessrelevanz entwickeln könnten. Oder doch wenigstens interessant sind. Die kleine Serie zum Thema Science Fashion war ein Beispiel dafür. Bruno Pieters honest by-Projekt. Oder die LED-T-Shirts von Cutecircuit, das 3D-Printer-Kleid von Shapeways, das Recycling-Konzept von Schmidttakahashi oder Trikoton, die Strickmuster aus Tönen entwickeln.

Bislang bin ich eher zufällig über solche Sachen gestolpert. Ab sofort betreibe ich das mit System. Genauer gesagt: TrendOne macht das für Profashionals.

Die von Nils Müller gegründete Hamburger Trendagentur beschäftigt weltweit 80 Trendscouts, die Innovationen und technologischen Entwicklungen aufspüren. Das können neue Marketingideen sein, intelligente Technologien, richtungsweisende Produkte oder auch erfolgreiche Start-ups. Diese Informationen publiziert TrendOne in kompakten Trendreports. Und die Agentur verkauft den Zugriff auf ihre umfangreiche Trenddatenbank, dem Trendexplorer. Vier Mal im Jahr wird es jetzt exklusiv auf Profashionals die 10 wichtigsten Microtrends fürs Modebusiness geben.

Manuelle Textilfärbung mit Algen: Die Berliner Designer Essi Johanna Glomb und Rasa Weber haben ein Verfahren zum Färben von Textilien entwickelt, das auf Mikroalgen statt Chemie setzt. In ihrem Designstudio Blond & Bieber haben sie dazu einen Drucker gebaut, der vollständig manuell betrieben wird. Die eingesetzten Mikroalgen verfügen über Farbpartikel verschiedener Tönungen, die gezielt herausdestilliert werden können. Die so gewonnene Farbe wird auf Gummirollen aufgetragen und anschließend einzeln oder additiv auf die Textilien gedruckt. Durch leichtes Ausbleichen mit Hilfe von Sonnenstrahlung entsteht ein Vintage-Effekt.

Fliegende Drohnen präsentieren Kleidung: In Brasilien hat das bekannte Bekleidungsgeschäft Camisaria Colombo mit Hilfe von Drohnen seine neueste Kollektion vorgestellt. Dazu wurden die Drohnen mit Pappfiguren bestückt, denen wiederum Kleidungsstücke angezogen wurden. Die fliegenden Pappmodels wurden dann im Geschäftsviertel der Stadt São Paulo umhergeflogen. Somit mussten die Menschen nicht einmal ihr Büro verlassen, um die neueste Kollektion anzuschauen. Die Glasfassaden der Gebäude wurden dabei zu riesigen Schaufenstern, die die fliegende Modekollektion widerspiegelten.

Antibakterielle Jacke für Pendler: Das „Germinator Transit Jacket“ der Firma Gravity Tank schützt den Träger vor Bakterien und Viren. Die Jacke ist mit einem antibakteriellen Vlies gefüttert, das beispielsweise über die Hände gezogen werden kann, wenn ein Türgriff oder eine Haltestange angefasst werden muss, und so die Übertragung von Bakterien verhindert. Darüber hinaus kann ein eingearbeiteter Halskragen über Nase und Mund gezogen werden, sodass in der Grippesaison die Atemwege geschützt werden. Gleichzeitig können unangenehme Gerüche ausgeblendet werden. Das Innenfutter des „Germinator Transit Jacket“ ist herausnehmbar und kann gewaschen werden.

Smarter Stoff ermittelt Konfektionsgröße: Das israelische Unternehmen Like a Glove hat einen Stoff entwickelt, der die Maße des Trägers ermittelt und dabei hilft, die passende Kleidung zu finden. Für das Vermessen zieht der Nutzer ein Kleidungsstück aus dem intelligenten Stoff an, der die Messergebnisse via Bluetooth auf ein Mobilgerät überträgt, auf dem die entsprechende App installiert ist. Mit Hilfe der App werden die Daten im Nutzeraccount von Like a Glove hinterlegt. Dieser Account wird dann über Schnittstellen mit Onlineshops verknüpft, sodass die Kleidergrößen mit den individuellen Maßen des Nutzers abgeglichen werden können, um das Retourenrisiko zu reduzieren.

Für die Anprobe belohnt werden: Der Bekleidungshersteller American Eagle hat die in Zusammenarbeit mit Shopkick installierte iBeacon-Technologie in seinen Läden nun auch dafür verwendet, Kunden im Laden für bestimmte Handlungen zu belohnen. Bisher erhielten Nutzer der Shopkick-Anwendung Punkte, sobald sie Läden der Partneranbieter betraten. In Testversuchen erhielten sie nun zudem eine zweite Nachricht, in der ihnen für das Anprobieren von Produkten zusätzliche Punkte versprochen wurden. Personen, die diese zusätzliche Nachricht erhielten, betraten anschließend doppelt so oft die Umkleidekabine wie Personen, die die zweite Nachricht nicht erhielten.

Teil 2 der Frühjahrstrends erscheint morgen. Mehr Fashion-Trends finden Sie im TrendOne Trendexplorer

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