Seychellen Reisebericht Tag 2 – Mit der Sea Bird von Mahé nach Praslin

Wie bereits im letzten Artikel über den Hinflug auf die Seychellen angesprochen, verlief die Grenze zwischen dem Tag 1 und dem Tag 2 nicht ganz so synchron zu den diesem Bericht im Blog. Dennoch passt der Übergang so viel besser, da ich nun vom Element “Luft” perfekt auf “Wasser” umschwenken kann. Noch eine Woche vor der Reise hatten wir uns sehr auf das Segel-Kreuzfahrtschiff Sea Pearl gefreut, mit der unser Törn ursprünglich geplant war.
Im folgenden Foto ist sie das Schiff mit dem runden Heck auf der ganz rechten Seite.

1915 gebaut, feiert die Pearl als eines der vier Flottenmitgliedern der Silhouette Cruises dieses Jahr seinen 100. Geburtstag. Mit gemischten Gefühlen erhielten wir eine Woche vor der Fahrt eine Mail: Wegen einer Wartungsarbeit würde das Schiff leider nicht auslaufen können, weswegen wir auf eines der moderneren Schiffe umgebucht wurden: Statt der Sea Pearl würde uns nun also die Sea Bird für die nächsten 7 Tage kreuz und quer durch die Inseln der Seychellen schippern.

Unser erster Seetag (in Phil’scher Notation Tag 2) bestand hauptsächlich aus einer Passage vom Hafen von Victoria auf der Hauptinsel Mahé nach Praslin. Bei 27°C und strahlendem Sonnenschein fiel es mir nicht besonders schwer, sofort in den absoluten Urlaubsmodus zu wechseln. Da die vierstündige Überfahrt allerdings in relativ großer Entfernung zu den Inseln stattfand, ließen sich die Traumstrände von weitem nur erahnen. Die großen Ausflüge sollten erst am nächsten Tag starten. Dies machte aber überhaupt nichts: So hatten Conny und ich die perfekte Gelegenheit, das Schiff zu erkunden.

In einer gewissen Weise fühlte ich mich durch das Upgrade auf die Sea Bird wie ein Fluggast, der gerade ein Ticket in die First-Class statt Economy erhalten hatte, aber trotzdem ein wenig traurig war, dass er seinen Fensterplatz hergeben musste: Die Sea Bird bot mit ihrem vollklimatisierten Innenraum, zwei Sonnendecks und insgesamt nur 9 Kabinen mit individuellem WC und Dusche auf jeden Fall keine schlechte Unterbringung. Dennoch war es ein wenig schade, dass wir statt einem hundertjährigen Traditionsschiff nur das 2007er-“Neuwagen”-Modell einer 42 Meter langen Segelyacht erwischt hatten.

Immerhin konnten wir die Zeit auf der Überfahrt nicht nur zur Akklimatisierung nutzen, sondern auch schon ausgiebig unsere Lieblingsplätze an Bord suchen. Die überdachte Sitzecke am Heck war zwar keine schlechte Wahl, wurde aber in meinen Augen um Längen vom vorderen Sonnendeck geschlagen. Die Liegefläche war quasi das “Dach” des darunter liegenden Speisesaals und bot nicht nur einen tollen Blick auf das Ziel des Tages: Auch die Kühlung durch den Fahrtwind war super angenehm. Auch wenn hier oberste Vorsicht geboten war, wie ich schmerzvoll feststellen musste: Der Wind ließ einen die Gefahr vom Sonnenbrand vergessen.

Da ich im vorherigen Absatz bereits den Salon erwähnte, lohnt sich doch auch hier auf näherer Blick: Unter Deck wurden jeweils die Mahlzeiten in Buffetform serviert (es ist mir immer noch völlig schleierhaft, wie es unser Koch Tenzing schaffte, in seiner gefühlt 2m² großen Kombüse ein komplettes Catering zu zaubern).
Auf jeder Seite des Speisesaals standen zwei große Tische für die Urlauber zur Verfügung, die gerne entweder weit weg von den angenehmen Außentemperaturen im klimatisierten Innenraum oder ganz nahe beim Buffet sitzen wollten. Conny und ich entschieden uns meistens für ein Frühstück im Freien. Schließlich gibt es doch nichts Schöneres, als morgens nach dem Aufstehen unter freiem Himmel in den Tag zu starten.

Gleich nachdem unsere Koffer an Bord getragen wurden, inspizierten wir unsere zugeteilte Kabine: Dadurch, dass anscheinend mehrere Urlauber von der Sea Pearl umgebucht worden waren, war die Sea Bird nun mit 18 Gästen voll ausgebucht. Unter Deck gab es zwei Kategorien von Kabinen: Sechs von ihnen verfügen über drei Schlafmöglichkeiten, bestehend aus einem Doppelbett und einem darüber liegenden Einzelbett, dass auch sehr gut als Kofferablage genutzt werden konnte. Unsere Kabine war eine der drei Doppelbett-Kabinen, die wegen ihrer Lage im Bug über kein zusätzliches Bett verfügten.

Beim Kofferpacken zahlte es sich aus, dass wir uns bewusst nur für einen Badeurlaub ausgerüstet hatten. Die Kabinen waren wegen der eher kleineren Größe des Schiffes relativ überschaubar. Für zwei Personen steht nur ein kleiner Schrank zur Verfügung, bei dem man sich vor dem Einräumen ein wenig Zeit lassen sollte. Nur wer hier mit einem ausgeklügelten System befüllt, hält innerhalb der Woche wirklich Ordnung. Zur Sicherheit hatten wir uns vor der Reise ausgiebig mit Stromadaptern ausgerüstet. Im Nachhinein war dies völlig überflüssig: Die Sea Bird ist mit normalen heimischen 230V-Steckdosen ausgerüstet, die auch bei abgeschaltetem Schiffsmotor funktionstüchtig sind. Da sich auf dem ganzen Schiff kein einziger Fön auftreiben ließ, befürchtete Conny zuerst das Schlimmste. Allerdings unterschätzte sie die Kraft der Sonne auf den Seychellen, die so ziemlich alles binnen Sekunden trocknet. Problem gelöst (sogar aus Frauensicht ).

Als Besitzer eines eigenen kleinen Segelbootes (hier geht’s zum Segel-Bericht des Reiseblogger-Treffens in Augsburg) konnte ich es kaum erwarten, dass unser Kapitän Alex auch eines der insgesamt vier Segel der Sea Bird setzen würde. Natürlich wäre es der absolute Wahnsinn gewesen, auch einmal selbst beim Setzen der Segeln bzw. Trimmen mitzuhelfen. Allerdings überließen wir dies lieber der Crew, die sich neben dem Kapitän aus einen Koch, einem Mechaniker, drei Hostessen, einer Tauchlehrerin und drei Matrosen zusammensetzte. Ich konzentrierte mich lieber auf’s ausgiebige Fotografieren.

Die die Entfernungen zwischen den Inseln auf der gesamten Reise relativ kurz sind, sollte man nicht auf jeder Strecke eine Fahrt unter vollen Segeln erwarten. Gerade um möglichst viel Zeit an einem Tauchspot zu verbringen, entschied sich unsere Crew öfters für eine schnelle Passage mittels Motorkraft, um noch vor Einbruch der Dunkelheit am nächsten Ankerplatz anzukommen. So konnten wir Urlauber noch ein wenig länger im Wasser plantschen, kamen dafür aber nicht in den Genuss des gemütlichen Segelns.
Trotzdem ging nichts auf der Fahrt über diesen Blick nach oben:

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit schmiss unser Kapitän in der Baie Sainte Anne direkt vor der Insel Praslin den Anker, wo wir bei einem leckeren Barbecue die andere Passagiere und natürlich auch die Crew selbst kennen lernten.
Jetzt dürftet ihr einen guten Überblick über unser “Zuhause” der nächsten Reiseberichte haben. Ab dem nächsten Tag ging es dann mit dem Insel-Hoppen auf den Seychellen los und die Suche nach dem schönsten Strand der Seychellen konnte beginnen. Eins vorweg: Welches nun wirklich der schönste Strand war, lässt sich wirklich sehr schwer festlegen. Da battlen sich mehrere um den ersten Platz

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