Nachstylings: Inspiriert vom Laufsteg
Schürzen außerhalb der Küche? Dass es funktioniert, zeigt Designer Dries van Noten bei der Präsentation seiner aktuellen Herbstkollektion. Dort konnte ich sie auf dem Laufsteg bewundern, die Kombination aus vorne geknoteten Schürzen über weiten Hosen im Kampfsportstil. Als ich von der Schau nach Hause kam, musste ich das unbedingt gleich selbst ausprobieren. Aber mit meiner umglamourösen Jeans-Küchenschürze und meiner Dirndlschürze wollte der Look partout nicht funktionieren. Nach gefühlten hundert Mal umziehen, kam ich darauf, mir statt der Schürze einen blauen Parka um die Hüfte zu binden. Und tada: So sah das Outfit neu und interessant aus.
Produzieren Designer bodenständigen Glamour, fühle ich mich ja immer sofort angesprochen. Um sicher zu gehen, dass mir nichts entgangen ist, habe ich mir die ganze Dries-Kollektion noch einmal ganz genau im Internet angeschaut. Und dann die besten Looks mit meinen eigenen Kleidern nachgestylt. Das ist ja schon seit einiger Zeit eine meiner liebsten Sportarten. Auch weil es mir das Gefühl gibt, neue Kleider im Schrank hängen zu haben, ganz ohne Geld ausgeben.
Was ich neben dem Schürzen-Jacken-Gürtel noch entdeckt habe? Dass mein helles Pailletten Shirt auf einem dunkelblauen Rollkragenpullover viel besser zur Geltung kommt, als auf meiner Haut (wie hier). Es ist mir nämlich eigentlich zu schick für den Alltag. Aber mit einer weiten Hose in der gleichen Farbe des Rollkragenpullovers, wirkt es wie ein Schmuckstück.
Meistens hat man zwar nicht die gleiche Farbe oder das gleiche Muster der Laufstegkleider im Schrank, aber durch das Kopieren von Form und Schichtung wird das Styling dennoch ähnlich. Von Dries lerne ich auch immer noch etwas Neues über die Reihenfolge der Schichtung dazu. Zum Beispiel, dass ein Sommermantel mit starkem Muster über einem Trenchcoat in anderer Farbe super aussieht (wie hier bei Dries van Noten). Vor allem, wenn man den Gürtel des Trenchcoats über dem Mantel festzurrt.
Für den Jardin d’Agronomie Tropicale im Bois de Vincennes als Location habe ich mich entschieden, weil ich finde, dass diese verfallene Ausstellung der französischen Kolonien gut zu Dries van Notens trotziger, starker und kontrastreicher Kollektion passt.
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