Schnullerbänder selber nähen – ein Tutorial

Eine wenige Dinge rund ums Baby kann man trotz des Überangebots in den Kindergeschäften bis heute nicht von der Stange kaufen obwohl sie so nützlich sind. Dazu gehören für mich die Schnullerbänder, mit denen man den Schnuller am Kind befestigen und sich damit viel Bücken und Reinigen ersparen kann.

Selbst Nähanfänger können sich diese Bänder ganz einfach selbst herstellen. Wie es geht zeige ich hier und zwar 3 mögliche Varianten. Ich tue das wieder mit sehr vielen Bildern um möglichst genau zu zeigen, wie ich es mache.

Ich habe 3 verschiedene Clips und 3 verschiedene Schnuller-Befestigungen gewählt. Sie funktionieren alle gleich gut.

Links mit einem Haargummi, in der Mitte mit Kam Snaps, rechts mit einem Silikonring (funktioniert mit allen Schnullern ohne Ring). Am Kind kann befestigt werden mit:

Einem Hosenträgerclip, einem richtigen Schnullerclip aus Metall (hier lackiert) oder mit einem Holzclip. Für die Variante mit Holzclip habe ich ebenfalls ein Haargummi eingenäht damit der Holzclip zum Waschen entfernt werden kann.

Und so geht’s:

Zuerst wird gemessen, wie breit der Verschluss ist denn der gibt die Breite des Schnullerbands vor. Die drei Varianten haben unterschiedliche Breiten:

Ich schneide nun ein Stoffstück zu, dass 4x so breit ist wie die Öffnung des Verschlusses, d.h. das dunkelblaue Band 6cm, das hellblaue 10cm und das rote Band 8cm. Die Streifen sind alle 25 cm lang. Kürzer ist möglich aber länger sollten die Bänder nicht sein damit sich das Kind das Schnullerband später nicht um den Hals wickeln kann.

Wenn ein Stoff ein Motiv hat, wie hier die blauen Anker, muss beim Schneiden bedacht werden, dass die Anker später auch vorne zu sehen sind. In diesem Beispiel wird beim zugeschnittenen Stoffstreifen von 6cm später der Bereich 1,5-3cm auf der Vorderseite zu sehen sein und der Bereich 3-4,5cm auf der Rückseite. Ich schneide also so zu, dass die Anker genau in diesem Bereich liegen (damit man besser erkennen kann was ich meine habe ich den Bereich mit Washi-Tape markiert)

Jetzt geht es zum Bügeleisen. Was jetzt kommt ist für alle Bandvarianten gleich. Der Stoffstreifen wird am Anfang und am Ende rund einen cm nach innen umgebügelt.

dann wird der Stoffstreifen längst gefaltet und eine Mittelkante gebügelt.

Die Außenkanten werden anschließend zur Mitte hin eingeklappt, gebügelt und nochmals umgeklappt. So sollte der Streifen jetzt aussehen:

Jetzt geht es an die Nähmaschine und passendes Garn ist gefragt.

Soll ein Webband das Schnullerband schmücken wird es jetzt festgenäht. Hierfür ist Stylefix eine große Hilfe. Das Webband wird etwas länger zugeschnitten als das Schnullerband und mit einem Klebestreifen versehen. Ich klebe immer genau mittig und gerade, denn 1. Wenn ich das Klebeband gerade aufbringe verzieht sich das Band nicht und 2. muss ich beim knappkantigen Festnähen nicht darüber nähen. Davon verklebt nämlich die Nähmaschinennadel.

Jetzt wird das Band knappkantig festgenäht. Am besten mit zum Band passendem Garn. Ganz wichtig: Dafür wird der Stoffstreifen wieder aufgeklappt. Die Unterfaden-Naht verschwindet damit später im Inneren.

Eine große Hilfe sind hier Nähmaschinenfüsse mit einer Führungsschiene (Bei Bernina-Maschinen ist das der Nähfuss Nummer 10/10C/10D (je nach Modell), bei Brother heißt er Kantensteppfuss, bei Husqvarna der Klarsicht-Kantensteppfuss und bei Janome der Schattennahtfuss. Ansonsten mit einem Geradstichfuss möglichst knapp an der Kante entlangnähen und das Webband links und rechts befestigen.

Wenn ein Band angebracht wurde macht es besonders bei einer Befestigung mit Kam Snaps Sinn, innen Stoff wegzuschneiden damit die Stelle mit dem umgeschlagenen Webband später nicht zu dick wird und der Snap hält. Also einmal aufklappen und von außen nach innen einschneiden. Nicht zu knapp an der Außennaht, sonst kann man den Einschnitt später sehen!

Jetzt wird das Band an sich wieder zusammengeklappt und mit einer knappkantigen Naht geschlossen. Nur längst nähen, die kurzen Seiten bleiben offen!

Eine Hilfe für eine gerade Naht kann der folgende Trick sein (sofern kein spezieller Nähfuss da ist): Mit einem Stück Washi-Tape oder Maler-Krepp einen Streifen auf die Maschine kleben. Am besten genau rechtsbündig der mittig eingestellten Nähmaschinennadel. Dann den Stoff genau an der Klebekante entlangführen. Damit wird die Naht gleich viel gerader.

Jetzt wird die gewählte Variante zur Befestigung des Bandes am Kind auf der einen Seite und am Schnuller auf der anderen Seite angebracht. Für alle Clips gilt: Stoff durch den Clip oder Silikonring friemeln, umschlagen und festnähen.

Für die Zopfgummivariante wird ein Teil des Gummis in die Öffnung gesteckt (auf keinen Fall abschneiden, dann hält es nicht mehr!), feststecken und ein paar Mal knapp neben der Öffnung vor und zurück genäht.

Kam Snaps werden mit einem Abstand von ca. 4cm angebracht. Wie es funktioniert?

Hier oder
hier gibt es gute Anleitungsvideos.

Und fertig sind die Schnullerbänder! Ich nähe immer gleich einen ganzen Satz denn als Geburtsgeschenke kommen sie immer gut an. Wie ihr seht mag ich die Variante 10cm Stoffstreifen mit Webband, Kam Snap und Metallclip am liebsten. Das ist aber Geschmackssache.

Dazu gibt es dann ein kleines Säckchen für den Schnuller und fertig ist das Geburtsgeschenk!

Zu den Materialien: Die Stoffe stammen meist aus der Restekiste. Der blaue Ankerstoff gehört zu “Out to Sea” von Sarah Jane. Webbänder habe ich von den unterschiedlichsten Quellen, immer schön finde ich die Webbänder von Aspegren (ganz rechts) , Hamburger Liebe (Äpfel links), Sweetpea Designs (2. und 4. Band von links) und die Bänder von Smilas World. Alle haben durchweg eine sehr gute Qualität.

Die Haargummis kaufe ich im 10-er Pack bei dm, die Schnullerclips und Kam Snaps bei I Like Big Buttons. Hosenträgerclips, Holzclips und Silikonringe gibt es in großer Auswahl bei DaWanda.

Wir haben natürlich selbst auch eine stattliche Auswahl an Schnullerbändern, die täglich im Einsatz sind. Mehr von meinem kleinen Top-Modell seht Ihr dann ab morgen, denn dann wird Frau Liebstes die neuen Babyschnitte vorstellen und wir haben schon fleißig Probe-genäht und Probe-getragen.

Viel Freude beim Nähen! Bei Fragen bitte jederzeit melden!

Liebe Grüße
Barbara

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