Dani

Die Art Fair in der Hamburger Handelskammer

Ein Wohnzimmer aus dem 19. Jahrhundert, Öl- und Aquarellbilder, die bezaubernde Landschaften zeigen, feinstes Silber aus Deutschland, alte Bilder, die durch professionelle Bearbeitung in neuem Glanz erscheinen – all das konnte ich auf der Art Fair vom 28. Februar bis zum 1. März 2014 in der Handelskammer am Adolphsplatz sehen und erleben. Wer ich bin? Anna, Abiturientin und baldige Kunstgeschichtsstudentin. Ich komme aus dem schönen Lüneburg, bei Hamburg, und werde Euch in Zukunft ein wenig von meinen Museumsbesuchen, anderen Kunstausstellungen oder Messen in Hamburg berichten. ein Gastbeitrag von Anna

Eine ganz besondere Atmosphäre

Da die Art Fair nicht sehr voll war, konnte ich in Ruhe durch die Gänge der Kunst- und Antiquitätenausstellung schlendern und Waren bewundern, die ungefähr vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart reichten. Dabei kam es mir vor, als würde ich in eine andere Zeit treten. Besonders in den Bann zog mich der Stand eines Ehepaares mit Antiquitätengeschäft aus Münster, die mit ihrem eigenen kleinen „Wohnzimmer“ eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen hatten. Um einen großen Esstisch verteilten sie Möbel aus der Zeit des Biedermeiers, geschmückt mit frischen Blumen und diversen antiken Accesoires, wie einem alten Teeservice aus Silber und einem großen Speiseservice. Ein anderer Stand gehörte einem älteren Herrn, der hauptsächlich Gemälde aus dem 18. und 19. Jahrhundert präsentierte. Er hatte seine Stellwände so verwinkelt zu einer Galerie aufgestellt, dass der Besucher, räumlich abgeschirmt, in Landschaften ferner Länder und anderer Gefilde entführt wurde.

Seltene und ungewöhnliche Handwerksberufe

Die Aussteller präsentierten auf der Art Fair jedoch nicht nur ihre Kunst, sondern stellten der breiten Masse auch eher unbekannte Berufe wie Wandmalerei oder Gemälderestauration vor. So hat eine Künstlerin ihre „persönliche Nische“, wie sie es nannte, gefunden und bemalt Innen- und Außenwände sowie Decken mit täuschend echten Mamor- und Landschaftsimitationen wie einem weitläufigen Park. Auch die Gemälderestauratorin lebt ihren Traumberuf. Ihr konnte man bei der Arbeit über die Schulter schauen und beobachten, wie sie aus einem unscheinbaren Gemälde eines schuf, das gerade aus dem Atelier eines Künstlers stammen könnte. In einer versteckten Ecke genoss ich dann eine ganz besondere Köstlichkeit: Die Ausstellerin der Kreation „Goufrais“ entwickelte eine Schokolade, die auch ohne vorheriges Kühlen so kalt ist, als würde sie aus dem Kühlschrank kommen. Auf die Frage, warum sie gerade auf einer Kunstausstellung Schokolade verkauft, antwortete sie, dass auch Schokoladenkreationen eine Kunst sein können: sowohl im Design, als auch in der Beschaffenheit der Schokolade an sich.

Die Handelskammer liegt direkt hinter dem Hamburger Rathaus und gehört wohl zu den schönsten Gebäuden der Stadt

Silberstücke: Die Kombination aus Antiquitäten und der besonderen Architektur der Handelskammer machte den Charme der Art Fair aus

Die Aussteller, wie diese Gemälderestauratorin, freuten sich über die neugierigeren, sehr interessierten und vor allem kaufwütigen Besucher

Ich kann Euch die Art Fair also nur empfehlen. Sie ist für jeden ein Erlebnis, der sich ein wenig für Kunst oder Antiquitäten interessiert oder auch Inspiration für die eigenen vier Wände sucht. Die Schnäppchenjäger unter uns sollten sich jedoch lieber an Antiquitätenhändler oder Auktionshäuser wenden, da die guten Stücke auf Messen und Ausstellungen leider oft überteuert sind. Die Art Fair findet jährlich statt.

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