Dani

Auf Reisen: Spontantrip nach Venedig

Wie spontan seid Ihr eigentlich? Ich halte mich ja für relativ flexibel – gerade was die Urlaubsplanung betrifft. Aber komplett ohne eine gebuchte Unterkunft in einen Urlaub zu fahren, das war für mich dieses Mal auch eine Premiere. Und es hat Spass gemacht! Zusammen mit meinem Freund bin ich letzte Woche ganz spontan für einige Tage nach Venedig und Umgebung gereist. Fest stand nur ein ungefährer Plan mit Orten, die wir sehen wollten. Unsere Unterkunft haben wir erst jeweils am selben Tag vor Ort gebucht. Zur Hilfe kam uns dabei die App „Hotel Tonight” und das Fremdenverkehrsamt APT in der Nähe des Hauptbahnhofs.

„Dani, Venedig wirst Du lieben oder hassen”, haben meine venedigerprobten Freunde im Vorfeld zu mir gesagt. Kaum eine andere Stadt wird so vom Tourismus dominiert – über 20 Millionen Besucher pilgern jährlich in die Lagunenstadt. Venedig bedeutet für viele Urlauber Endlosschlangen an der Markusbasilika, ein 10-Euro-Cappuccino im „Florian“ und ein Menu Turistico mit Tiefkühl-Lasagne. Aber es gibt auch das andere Venedig, das einen nicht mehr loslässt, wenn man einmal dort war. Die „Serenissima“, die Allerdurchlauchteste, wie Venedig liebevoll genannt wird, war einst eine der größten Seemächte Europas. Hier wurde mit Waren aus der ganzen Welt gehandelt – und diese Tradition spürt man noch heute in den engen Gassen, abseits der Touristenströme. Hinzu kommt: Die Allgegenwart des Wassers und gleichzeitig die Abwesenheit des Automobils machen Venedig zu etwas ganz Besonderen. Und in keiner anderen Stadt der Welt lässt es sich so herrlich flanieren! Also ich habe mich verliebt in diese zauberhafte, überfüllte, zerfallende, auf Hochglanz polierte Lagunenstadt.

Da die Altstadt von Venedig autofrei ist, müsst Ihr Euer Auto außerhalb parken; mein Tipp: Am günstigsten geht das auf der Insel Lido und es hat den schönen Nebeneffekt, dass Ihr Euch der italienischen Wasserstadt auf einem Boot nähern könnt – ein ganz besonderes Erlebnis

Wer einmal in Venedig war, der weiß: Es gibt eine Route vom Bahnhof zum Piazza San Marco, durch den sich die Touristenmassen schieben (die gelben Schilder zeigen an jeder Ecke Richtung Markusplatz); verlasst deshalb diesen Pfad und genießt das wahre Flair Venedigs

Heute leben ca. 70.000 Einwohner in Venedig, die Zahl ist abnehmend; leisten kann sich das Leben in dieser Touristenhochburg nur noch, wer selbst am Tourismus verdient

Wer sich ein wenig Ruhe wünscht, muss nicht weit laufen, in wenigen Gehminuten erreicht man ruhige Viertel und wunderschöne Plätze – lasst Euch einfach treiben und legt die Karte beiseite

In der Hochsaison (Ostern bis Ende Oktober) bekommt Ihr innerhalb Venedigs kaum ein halbwegs komfortables Doppelzimmer unter 140 Euro – wir haben darum die App Hotel Tonight getestet: Am selben Tag ab 9 Uhr morgens könnt Ihr dort sehr günstig Restplätze von guten Hotels erwerben; mit dem schnuckligen Hotel Falier für 90 Euro/Nacht waren wir sehr zufrieden, einzig das Frühstück hätte etwas umfangreicher ausfallen dürfen

Mein Tipp: Auf dem Campo Santa Margherita im Univiertel Dorsoduro kann man nach Herzenslust Leute beobachten, Fussball-WM Public viewen, unglaublich gutes Eis genießen und XXL-Pizza essen; hier brodelt das studentische Leben in unzähligen Bars und Cafés und das ursprüngliche Dorfleben vermischt sich mit dem venezianischen Chic

Vor allem im heißen Sommer ist Venedig in den Morgen- und Abendstunden am schönsten – morgens, bevor die Touristen aus dem Umland in die Stadt strömen und abends, wenn die Stadt in ein goldenes Licht getaucht ist und alles plötzlich ruhig wird

Windowshopping: Venedig ist ein Eldorado für Taschen-, Schuh- und überhaupt Lederliebhaber

Und trotz allem: Einmal muss man ihn gesehen haben, denn sämtliche hochkarätige Museen und Bauten säumen den Markusplatz; der Markusdom ist ein Juwel für jeden Kunstliebhaber

Mein Tipp: Wenn Euch der Trubel auf dem Markusplatz und der berühmten Rialtobrücke zu viel wird, dann flüchtet auf ein Vaporetto, das sind die öffentlichen Wasserbusse, und geht an Bord auf Entdeckungstour – z.B. mit der Linie 1 oder 2 einmal über den Canal Grande

Und ein letzer Tipp: Nehmt Euch bloß sich nicht zu viel vor, sondern kommt lieber wieder

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