Corniche, Marina Mall & Sonnenuntergang in Abu Dhabi – Tag 2

Ein neuer Tag in Abu Dhabi …
… oder doch nicht? Streng genommen waren wir morgens in Abu Dhabi gelandet, weswegen eigentlich schon der erste Tag rein formal der zweite Tag gewesen war. Auch kann man unser zweistündiges Nickerchen nach der Ankunft im Prinzip nicht als “Nacht” durchgehen lassen. Da Conny und ich allerdings auch nicht mehr genau wussten, wie spät es nun wirklich war, entschieden wir uns den ersten Tag (oder eben zweiten) ruhig angehen zu lassen.
Schließlich ist das Le Royal Meridien Abu Dhabi auch ein Hotel, in dem man ruhig etwas mehr Zeit verbringen kann.
Also nur keine Eile.

Da ich Abu Dhabi bereits ein wenig von meinem letzten Besuch in Dubai kannte, nahm ich Conny mit auf meine damalige Entdeckungsroute. Sowieso würde ich jedem Ersttäter raten, sich sofort auf den Weg zur Corniche zu machen. Die künstlich angelegte Strandpromenade ist ein absolutes Beispiel, wie sehr sich Abu Dhabi von Dubai unterscheidet: Eine so grüne Strandpromenade wird man im Nachbaremirat vergeblich suchen.

Die Corniche von Abu Dhabi

Natürlich ist auch hier ein wenig Kritik angebracht: So wird zum Erhalt der Grünflächen mehr als kräftig gegossen. Anders ist eine solch üppige Bepflanzung gar nicht machbar. Positiver Nebeneffekt: Wasser ist ein allgegenwärtiges Element. Die komplette Waterfront besteht im wahrsten Sinne des Wortes aus einem Brunnen neben dem anderen. Genau das hatte mich schon damals bei meinem ersten Besuch sehr beeindruckt.

Kurioserweise gab es in den letzten Jahren auch eine Entwicklung, die man von einer boomenden Wüstenmetropole gar nicht gedacht hätte. So liegt gegenüber der Corniche die Insel Lulu Island, die bisher noch nicht bebaut wurde. 2009 wurde mir noch gesagt, dass dort bald – ähnlich wie auf den Palmen in Dubai – lukrative Villen mit Privatstränden und einer separaten Brücke gebaut werden würden. Mittlerweile hat sich der Wind um 180° gedreht: Alle Bauprojekte wurden im Ansatz gestoppt und auf Eis gelegt. Die Insel ist sogar nicht einmal mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Ob dies nur finanzielle Gründe hat, oder ob man hier sich hier doch auf den Naturschutz besinnt hat, ist mir leider nicht bekannt.
Auf den nächsten Fotos ist die einsame Insel auf der linken Seite zu erkennen. Zur Verdeutlichung poste ich danach einmal – komplett unchronoligisch – ein Foto mit dem Blick aus unserem Hotelzimmer auf Lulu Island.

Auf der Abu-Dhabi-Seite der Corniche wird hingegen noch fleißig gebaut. Am nördlichen Ende entstehen gerade wieder zwei Türme mit luxuriösen Appartments. Laut Aussagen der Expats vor Ort ist die Talsohle der Wirtschaftskrise mittlerweile mehr als überschritten. Die Wohnungspreise sollen sogar wieder weit über dem Vor-Krise-Niveau liegen. Günstiger Wohnraum bleibt in Abu Dhabi genau wie in München ein Fremdwort.

Die höchsten Gebäude von Abu Dhabi

Selbstverständlich darf auch das ehemals höchste Gebäude in Abu Dhabi in diesem Beitrag nicht fehlen: The Landmark steht mit seinen 324 Meter natürlich in Bestlage an der Corniche. Das “kleine” gewölbte Gebäude links daneben ist übrigens der Abu Dhabi Investment Authority (ADIA) Tower und beherbergt die Behörde, die Abu Dhabi auf ein Leben nach dem Öl vorbereiten soll. Das dies gut gelingt sieht man nicht nur an der beeindruckenden Architektur: Die ADIA galt lange Zeit als der größte Staatsfond der Welt und ist unter anderem Besitzer des Chrysler Buildings in New York.

Kommen wir nun zum absoluten Spitzenreiter in Sachen Höhe: Mit 381 Metern darf sich das World Trade Center Abu Dhabi – The Residences, das auch unter dem Namen The Domain bekannt ist, den Titel “Höchstes Gebäude in Abu Dhabi” abholen. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte dieser Fakt aber schon wenige Wochen nach der Veröffentlichung dieses Blogposts Geschichte sein: Die Schlagzahl der Neubauten ist noch immer unglaublich.

Der Strand von Abu Dhabi

Aber nun zurück aus luftiger Höhe und ab an den Strand: Noch vor 1970 war die komplette Corniche ein großer Sandstrand, der vor allem von kleinen Booten – sog. Dhaus – genutzt wurde. Trotz der Bebauung der Corniche gibt es weiterhin Abschnitte, die zum Baden freigegeben sind. Leider war der Strand während unseres Besuches gesperrt: Die VAE feiern gerade ihr 43-jähriges Bestehen, weswegen der Strand für eine große Party vorbereitet wurde.
Dies hatte zwar den Nachteil, dass wir zum Schwimmen nur den Hotelpool nutzen konnten. Dafür schlug das Fotografenherz höher: Wo bekommt man schon einmal einen menschenleeren Strand vor die Linse?

Apropos Dhau. Gerade für mich als Segel-Kapitän ist dieser Schiffstyp hochinteressant, da er eine ganz charakteristische Form besitzt. Auf dem nächsten Bild kann man gut die Settee-Besegelung mit einem einzigen, riesigen trapezförmigen Segel erkennen. Wie durch Zufall fand nämlich gerade eine kleine Regatta statt, bei der sich die Skipper der traditionellen Schiffe ein Rennen an der Corniche lieferten.

Kommen wir nun aber zu unserem eigentlich Ziel des Tages: Marina Mall. Die Länge der Corniche lässt sich zwar an einem Tag relativ gut ablaufen, allerdings entschieden wir gegen eine weitere Tortur für unsere Füße. Mit dem Taxi legten wir die letzten 3 Kilometer für einen schmalen Taler zurück und machten uns auf dem Weg zum nächsten Superlativ: Den ehemals höchsten freistehenden Fahnenmasten der Welt mit einer Höhe von 122 Metern.

Nur für’s Protokoll: Der aktuell höchste freistehende Flaggenmast ist der Jeddah Flagpole, der sich am King Abdullah Platz in Jeddah in Saudi Arabien befindet. Zur Marina Mall in Abu Dhabi bleibt ansonsten relativ wenig zu sagen. Gerade in Sachen Einkaufszentren in den Emiraten erreicht man als Tourist sehr schnell einen gewissen Sättigungsgrad: Wer einmal die Dubai Mall oder die Mall of the Emirates gesehen hat, den beeindruckt so schnell nichts mehr.
Unser kleines Highlight war eine Rückkehr zu alten Ritualen unseres Kanada Roadtrips: Ein Besuch bei Tim Hortons.

Sonnenuntergang über der Corniche

So langsam aber sicher neigte sich unser erster Tag in Abu Dhabi dem Ende zu. Perfekt, denn trotz der kleinen Schlafpause sehnten wir uns auch nach einem ausgiebigen Test unseres Hotelbetts im Le Royal Merdien Abu Dhabi. Somit stand nach einer weiteren Taxifahrt nach Hause der letzte Punkt für diesen Tag auf dem Programm: Der Sonnenuntergang in Abu Dhabi.

Neben dem Upgrade am Vortrag erwartete uns noch ein kleine Köstlichkeit auf dem Zimmer. Conny und ich konnten uns nur dunkel daran erinnern, dass wir zum letzten Mal in der Türkei Baklava gegessen hatten. Da kam die kleine Auswahl an arabischen Desserts vom Hotelservice genau richtig. Passend dazu ging die Sonne vor unserem Fenster genau oberhalb der Marina Mall unter. Ein wunderschöner Abschluss für den ersten bzw. zweiten Tag unseres Urlaubs.

Vielen herzlichen Dank an Airberlin und das Le Royal Meridien für die Einladung nach Abu Dhabi

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